Saarland gewinnt Ländervergleich in Luxemburg
Die Auswahlmannschaften der Landesverbände aus dem Saarland, der Pfalz und dem Rheinland sorgten am Samstag in Luxemburg für einen deutschen Dreifacherfolg bei der Jubiläumsveranstaltung 50 Jahre „Pokal der Freundschaft“. Dieser traditionsreiche Ländervergleich mit den Verbänden aus Lothringen, Elsass und Luxemburg wurde bereits im Jahre 1960 ins Leben gerufen und findet normalerweise in der Freiluftsaison statt.
Für das beste Einzelresultat sorgte die Rehlingerin Bianca Kappler (Saarland), die mit 6,30 Metern im Weitsprung siegte. „Die Leistung war in Ordnung“, meinte sie später. Nach ihrem Saisoneinstieg mit 6,41 Metern vor zwei Wochen in Saarbrücken hatte sie sich einen grippalen Infekt eingefangen, der sie etwas zurückwarf. Daher absolvierte sie diesen Wettkampf aus dem vollen Training.„Wir waren heute nur sechs Teilnehmerinnen. Und je schneller der Wettkampf geht, desto müder wird man. Zudem war zwischendurch ja auch noch der 60-Meter-Einlagelauf, den ich mit den Weitsprungspikes in 7,80 Sekunden gelaufen bin.“ Ihren nächsten Weitsprungstart plant Bianca Kappler am 13. Februar in Leipzig.
Saarbrücken gleich in Führung
Gleich zu Beginn wurde das Saarland durch Einzelsiege der Saarbrückerinnen Jenna Pletsch in 8,32 Sekunden über 60 Meter Hürden und Jessica Wenzel in 7,66 Sekunden über 60 Meter in Führung gebracht. Mit ebenfalls 7,66 Sekunden war Frederike Reher (Rheinland/LG Rhein-Wied) in den Einlageläufen am schnellsten.
Spannende Duelle gab es in den Sprungdisziplinen der Männer. Im Stabhochsprung siegte der deutsche B-Jugendrekordhalter Daniel Clemens (Pfalz/LAZ Zweibrücken) vor dem Deutschen B-Jugendmeister von 2008, Pascal Koehl (Saarland/LC Rehlingen). Beide mussten sich aber mit ihrer Anfangshöhe von 4,90 Metern zufrieden geben und scheiterten anschließend an 5,10 Meter.
Höhengleiche Hochsprungsieger
Ebenfalls höhengleich endete der Hochsprung. Mit übersprungenen 2,02 Metern siegte Mehrkämpfer Kai Kazmirek (Rheinland/LG Rhein-Wied), der Deutsche Jugendmeister im Hallen-Mehrkampf, vor Thorsten Lucke (Pfalz/SV Otterberg). Im Weitsprung schaffte der Rehlinger Eric Uder (Saarland/LC Rehlingen) mit 7,43 Metern eine neue Hallenbestleistung und lag lange in Führung. Im letzten Durchgang konterte der Franzosen Yannick Choffart (Lothringen) aber noch mit 7,44 Metern.
Über 400 Meter der Frauen feierte die mehrfache DM-Finalistin Larissa Kettenis (Saarland/SV schlau.com Saar 05 Saarbrücken) in 55,50 Sekunden einen klaren Sieg vor Fréderique Hansen (Luxemburg; 56,64 sec). „Für den ersten 400 Meter Lauf diesen Winter war das sehr gut“, freute sich Larissa Kettenis.
Bei den Männern gab es durch den Rehlinger Rouven Christ in 48,37 Sekunden ebenfalls einen saarländischen Einzelsieg. Der ehemalige U20-Staffel-Europameister war der eifrigste Punktesammler für das Saarland. Vor den 400 Metern wurde er in 6,97 Sekunden über 60 Meter schon Zweiter hinter Stefan Estelmann (Pfalz/TV Nussdorf) in 6,95 Sekunden, und zum Abschluss brachte er auch die 4x200-Meter-Staffel (1:29,15 min) als Startläufer auf die Siegerstraße.
Marc-André Kowalinski überlegen
Herausragend waren auch die Ergebnisse auf den Laufstrecken. Über 3.000 Meter der Männer wurde Marc-André Kowalinski (Rheinland/Post-SV Telekom Trier) seiner Favoritenrolle gerecht und siegte klar in 8:20,74 Minuten. „Eigentlich wollte ich schon Richtung 8:10 Minuten laufen, aber mir hat etwas die Frische gefehlt. Diese Woche haben wir noch sehr viele Umfänge im Training gemacht“, sagte er anschließend. Daher ließ der Hallen-DM-Dritte auch noch offen, ob er am Sonntag bei den Westdeutschen Meisterschaften in Leverkusen über 1.500 Meter startet.
Über 800 Meter bestätigte der Rehlinger Christian Klein (Saarland/LC Rehlingen) seine gute Form. Mit einer fulminanten Schlussrunde löste er sich von der Konkurrenz und siegte mit neuer Hallenbestzeit von 1:50,74 Minuten vor dem Ludwigshafener Patrick Schönball (Pfalz) in 1:52,09 Minuten.
„Ich war froh, dass der Luxemburger das Rennen gestaltet hat, weil ich mir schon eine neue Bestzeit vorgenommen hatte. Und die letzte Runde war dann natürlich bombig“, strahlte Christian Klein nach dem Rennen. „Jetzt fehlt auch nicht mehr viel zum Saarland-Rekord von meinem Onkel Thomas (1:50,30 min; Anm. der Red.), der reizt mich natürlich immens, und der ist auf jeden Fall auch machbar. Aber ich denke, ich bin über 1.500 Meter sogar noch einen Tick stärker.“ Auf dieser Strecke wird er am 14. März in Metz (Frankreich) in die Saison einsteigen und auf 3.000-Meter-Sieger Marc-André Kowalinski treffen.
Natasha Benner siegt wie erwartet
Die Zweibrückerin Natasha Benner (Pfalz/LAZ Zweibrücken) wurde im Stabhochsprung mit übersprungenen 4,00 Metern ihrer Favoritenrolle gerecht und siegte vor Camille Simon (Elsass; 3,90 Meter). Der Franzose Pascal Schwartz (Lothringen) hatte dieses Mal mit 17,20 Metern im Kugelstoßen die Nase vorn vor seinem Trainingskollegen Phillip Schreiber (Saarland/LC Rehlingen) mit 17,04 Metern.
Über 800 Meter freute sich die Jugend-DM-Finalistin Charlotte Ruffing (Saarland/LA-Team Saar) als Siegerin über eine neue Hallenbestzeit. In 2:14,44 Minuten konnte sie im Endspurt die Luxemburgerin Martine Mellina (2:14,57 min) knapp hinter sich lassen. Im Hochsprung der Frauen dominierte Charlotte Brauch (Pfalz/TV Rheinzabern) mit übersprungenen 1,80 Metern klar vor der A-Jugendlichen Natalie Schumacher (Rheinland/TuS Dierdorf) mit 1,70 Metern.
Tina Kron (Saarland/SV schlau.com Saar 05 Saarbrücken), die Deutsche Vizemeisterin über 400 Meter Hürden und WM-Halbfinalistin von Osaka (Japan) war in Luxemburg nur im 60-Meter-Einlagelauf (7,87 sec) und als Startläuferin in der siegreichen 4x200-Meter-Staffel (1:40,59 min) im Einsatz. Für das Rheinland belegte hier die Vereinsstaffel der LG Rhein-Wied in 1:41,13 Minuten Platz zwei.
Gesamtwertung „Pokal der Freundschaft“:
1. Saarland 99 Punkte
2. Pfalz 74 Punkte
3. Rheinland 68 Punkte
4. Luxemburg 60 Punkte
5. Elsass 56 Punkte
6. Lothringen 53 Punkte
Die kompletten Resultate finden Sie in der Ergebnisrubrik…
Das siegreiche Team aus dem Saarland (Foto: SLB)