Sabine Krantz greift wieder an
Nach ihrer Babypause wird sich die Wattenscheider Geherin Sabine Krantz am Samstag (26. Februar) im Wettkampfbetrieb zurückmelden. Bei den Deutschen Hallen-Meisterschaften in Leipzig tritt sie über 3.000 Meter an und bekommt es dort mit ihrer Potsdamer Rivalin Melanie Seeger zu tun.
„Ich werde mich an die Startlinie stellen und gucken was geht“, erklärt die 30-Jährige im Ausblick mit einem Lächeln. „Ich freue mich nach der Trainingsphase auf die Wettkampfatmosphäre und alles, was damit zusammenhängt.“Vater Bastian im Elternjahr
Damit Sabine Krantz nach der Geburt von Sohn Thomas wieder ins Hochleistungstraining einsteigen konnte, entschied sich ihr Ehemann, der Wattenscheider Marathonläufer Bastian Krantz, für ein Jahr ins Elternjahr zu gehen.
„Viele Außenstehende haben eine falsche Vorstellung vom Zeitaufwand im Hochleistungstraining. Sie sehen nur die reine Trainingszeit, vergessen aber den Gymnastikpart, Termine beim Physiotherapeuten und den Aufwand für regenerative Maßnahmen. Aber wir haben für uns optimale Voraussetzungen und es bleibt noch genügend Zeit die gemeinsame Zeit mit dem Kind zu genießen“, beschreibt Sabine Zimmer die häuslichen Rahmenbedingungen. „Und wenn alle Stricke reißen, unterstützen uns die Schwiegereltern immer.“
Pilatestraining per Skype
Nach der Entbindung konnte Sabine Krantz nicht direkt ins Gehtraining einsteigen. Auf dem Trainingsprogramm standen zunächst nur alternative Einheiten: Crosstrainer, Ergometer und Wasserlaufen. Hüftprobleme hinderten die Geherin über Wochen am gehspezifischen Training.
Die Hilfe kam in Person von Tina Hense, einer ehemaligen 400 Meter-Läuferin und Pilates-Expertin. „Tina war für mich ein Glücksfall. Ihre Entbindung lag noch nicht lange zurück und als ehemalige Läuferin hatte sie einen guten Blick für die sportspezifischen Probleme. Sie zeigte mir die notwendigen Basisübungen und nun trainieren wir wöchentlich gemeinsam per Skype. Sie korrigiert mich, baut entsprechend der Trainingsphase die Übungen um“, erläutert die Geherin das gemeinsame Vorgehen. „Im Januar konnte ich dann beschwerdefrei mit dem Gehtraining beginnen.“
Training läuft rund
Das Training ging von Woche zu Woche besser. „Wir haben es ein wenig umgestellt, machen weniger Kilometer.“ Statt der durchschnittlich 160 Kilometer sind es im Moment nur noch 140 Kilometer. Dafür werden die einzelnen Einheiten schneller absolviert.
Unter dieser Prämisse geht Sabine Krantz im Moment schon Programme aus ihrem leistungsstärksten Jahr 2009. Die Leistungsentwicklung zeigt deutlich nach oben“, erklärt ihr Wattenscheider Trainer Heiko Schulz.
„Es ist eine Freude mit Sabine zu trainieren. Mit ihrer professionellen Einstellung zum Leistungssport und der guten Unterstützung durch die Bundespolizei, dem DLV und dem TV Wattenscheid sehe ich positiv auf die Freiluftsaison 2011“, resümiert der Wattenscheider Geher-Trainer Heiko Schulz.
In die Höhe nach Flagstaff
Die Vorbereitung auf den Sommer wird auch bald in Angriff genommen. Nach der Hallen-DM geht es für Familie Krantz mit den DLV-Mittel- und Langstrecklern ins Höhentrainingslager nach Flagstaff (USA).
Der kleine Thomas wird dort vor Ort während des Trainings von den Schwiegereltern betreut, denn auch Vater Bastian hat sportliche Ambitionen. Im Mai startet der Wattenscheider Marathonläufer beim Hamburg-Marathon, wo auch die Deutschen Meisterschaften ausgetragen werden.