Sabine Krantz ohne Titel zum Sieg
Sabine Krantz (TV Wattenscheid 01) hat bei den Deutschen Hallen-Meisterschaften der Bahngeher den Wettbewerb über 3.000 Meter gewonnen. Sie legte die Distanz in der Weltklassezeit von 12:18,70 Minuten zurück und unterstrich damit, dass sie auf dem Weg zu einer erfolgreichen Sommersaison ist. Ein deutscher Meistertitel wurde nicht vergeben.

Sabine Krantz fand nach dem Rennen harte Worte: „Ich habe einmal gesagt, wenn Melanie Seeger und ich eines Tages abtreten, ist das Frauen-Gehen tot. Jetzt ist es schon fast tot, obwohl wir noch dabei sind.“
Die Wattenscheiderin erinnerte an die Deutschen Hallen-Meisterschaften 2004 in Dortmund, als die Potsdamerin Melanie Seeger in einer voll besetzten Halle mit 11:50,48 Minuten einen neuen deutschen Rekord ging und sie sich in deren Schlepptau auf 12:00,78 Minuten steigerte. „Da hatte das Gehen noch einen ganz anderen Stellenwert. Zurzeit sind wir meilenweit davon entfernt.“
Athletinnen mit Zeiten zufrieden
Trotzdem zeigte sich Sabine Krantz mit ihrem Trainingsrennen, wie sie es bezeichnete, voll und ganz zufrieden: „Im Hinblick auf meine Olympia-Qualifikation, die ich am 14. April in Rio Maior anstrebe, befinde ich mich voll im Plan. Die Zeit von 1:31:50 Stunden halte ich für machbar,“ zeigt sich die zweimalige Olympia-Teilnehmerin optimistisch.
Melanie Seeger machte wie Sabine Krantz aus dem Dilemma um die Geherinnen das Beste und freute sich über ihre Zeit von 12:44,29 Minuten. „Ich habe den Wettkampf aus dem vollen Training bestritten und war 40 Sekunden schneller als 2010, das für mich ein recht gutes Jahr war.“ Die 35 Jahre alte Lehrerin mit den Fächern Sport, Deutsch und Mathematik nutzte ihren Auftritt in Dortmund als letzten Test vor ihrem Start am 5. Februar über 3.000 Meter in Moskau (Russland).
Gold für Nils Christopher Gloger
Bei den Männern setzte sich über 5.000 Meter Christopher Nils Gloger (SC Potsdam) in respektablen 20:19,07 Minuten nach einem starken Finish gegen Maik Berger (SCC Berlin, 20:33,90 min) durch. Der Vorjahresdritte möchte in diesem Jahr seine Premiere auf der 50-Kilometer-Distanz geben: „Zeitmäßig möchte ich mich dabei nicht festlegen, denn ich habe großen Respekt vor der Strecke.“
Da Steffen Borsch (SV Halle), der tags zuvor in der Klasse M35 den 3.000-Meter-Titel in 12:49,76 Minuten gewann, sich am zweiten Wettkampftag noch einmal die Schuhe schnürte und in 21:43,14 Minuten Dritter wurde, kam wenigstens bei den Männern eine Meisterschaftswertung zustande.
Dritte Starterin schien möglich
Eine ähnliche Lösung hätte man auch bei den Frauen finden können: Nicole Best (TV Groß-Gerau), die tags zuvor das 3.000-Meter-Bahngehen in der Klasse W40 in 14:07,55 Minuten gewann, wäre bereit gewesen, 24 Stunden später auch noch bei den Frauen zu starten. Doch dafür hätte sie die Fahrtkosten und die Nachmeldegebühr von 100 Euro aus eigener Tasche zahlen müssen.
„Ich hätte Sabine Krantz und Melanie Seeger gerne einen Gefallen getan, aber der Aufwand und die Kosten waren mir einfach zu groß“, erklärte die 44 Jahre alte Ausdauerspezialistin, die auch eine gute Triathletin und Marathonläuferin ist.
Nils Brembach mit starker Leistung
In den Wettbewerben der männlichen und weiblichen Jugend U20 gingen deutlich mehr Teilnehmer an den Start. Nils Brembach (SC Potsdam) setzte sich über 5.000 Meter in einem Feld von sieben Athleten durch und war sogar schneller unterwegs als der Sieger im Männer-Wettbewerb.
Der 18-Jährige verbesserte seine Bestzeit um mehr als eine Minute auf 20:05,06 Minuten und ließ den Zweitplatzierten Marvin Schnabel (TV Mettingen; 23:29,58 min) klar hinter sich.
Bei der weiblichen Jugend war der Rennausgang über 3.000 Meter umkämpfter. Maxi Woelke (SC Potsdam) setzte sich schließlich in 14:30,80 Minuten gegen ihre Vereinskameradin Charlotte Miriam Kobus (14:32,96 min) durch.
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