Sabine Krantz - Vom Kemnader See nach Berlin
Nicht fern der Heimat, sondern am Kemnader See, direkt vor ihrer Haustür in Wattenscheid, bereitet sich Sabine Krantz in den letzten Wochen vor der WM in Berlin auf den Saisonhöhepunkt vor. Die Geherin will „Unter den Linden“ wie schon vor zwei Jahren in Osaka (Japan), als sie Achte wurde, den Sprung unter die Top Ten schaffen. Mit dem Training für dieses Ziel, hat die 28-Jährige im Oktober letzten Jahres begonnen.
„Ich darf nicht zu früh zu viel Spannung aufbauen“, betont Sabine Krantz, die seit ihrem Wechsel von Potsdam nach Wattenscheid vieles umgestellt hat. Mit ihrem Coach Heiko Schulze geht die deutsche Rekordhalterin über 20 Kilometer im Training viel längere Strecken als zu früheren Zeiten. Positiv hinzu kommt, dass sie ohne gesundheitliche Probleme diese Saison kontinuierlich und konstant durchtrainieren konnte.Fast durchwegs erfolgreich zeigte sich Sabine Krantz in diesem Jahr auch im Messen mit der internationalen Konkurrenz. Im italienischen Sesto san Giovanni unterbot sie am 1. Mai in 1:29:03 Stunden die geforderte WM-Norm für die 20 Kilometer deutlich und belegte in einem starken Feld hinter der Olympia-Zweiten Kjersti Tysse Plätzer (Norwegen; 1:28:50 h) den zweiten Platz. Im Juni gelang es ihr bei böigem Wind, die Norwegerin im spanischen La Coruna sogar hinter sich zu lassen und konnte so einen Erfolg verbuchen.
Enttäuschung in Metz
Enttäuschend verlief dagegen ihr Auftritt Ende Mai beim Europacup in Frankreich. Im lothringischen Metz stieg sie bei sehr heißem Wetter bereits nach Kilometer fünf aus. Doch Sabine Krantz will die Ergebnisse im Vorfeld der Weltmeisterschaften auch nicht überbewerten. „In Berlin werden einige Athletinnen auftauchen, die man im bisherigen Saisonverlauf noch nicht gesehen hat“, meint Sabine Krantz.
Sie selber hat sich für die WM eine Platzierung unter den ersten Zehn zum Ziel gesetzt. Eine Vorgabe, die auch DLV-Disziplintrainer Ronald Weigel für realistisch hält, der einen harten Kampf auf dem Zwei-Kilometer-Rundkurs zwischen Platz des 18. März, durch das Brandenburger Tor über den Pariser Platz und "Unter den Linden" bis zum Wendepunkt am Reiterdenkmal "Alter Fritz" erwartet. „Da wird von Anfang an Dampf gemacht“, prognostiziert der Weltmeister von 1983 über die 50 Kilometer.
Glücklich in Wattenscheid
Sabine Krantz, die nach der Schwangerschaft von Melanie Seeger (SC Potsdam) einzige deutsche Geherin in Berlin sein wird, attestiert Ronald Weigel nach dem Wechsel nach Wattenscheid und der Heirat Anfang des Jahres mit Bastian Krantz eine positive Entwicklung. „Sie ist glücklicher denn je“, sagt er über seine „trainingsfleißige Athletin“, mit der er bis zu den Olympischen Spielen 2012 in London (Großbritannien) plant.
Schön wäre es für die deutschen Fans, am 16. August einer glücklichen DLV-Geherin zujubeln zu können. Denn dann wird Sabine Krantz, die als Sabine Zimmer in Potsdam nicht unweit von Berlin 1981 das Licht der Welt erblickte, am zweiten Tag der Weltmeisterschaften Jagd auf ihre Top-Ten Platzierung über 20 Kilometer machen.
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