Sabine Rumpf überlegen Hochschulmeisterin
Trotz strömenden Regens erreichte Sabine Rumpf (LSG Goldener Grund) am Donnerstag bei den Deutschen Hochschulmeisterschaften in Iserlohn als überlegene Siegerin im Diskuswerfen 51,73 Meter. Die U23-Europameisterin kam darüber hinaus noch im Kugelstoßen hinter der Mainzerin Melanie Pöschke (13,7 0m) mit 13,05 Metern auf Rang zwei.
Durchnässt stand Sabine Rumpf in Iserlohn ihre Frau (Foto: Middel)
"Nach Wiesbaden und Halle hatte ich nun bereits zum dritten Mal hintereinander äußerst widrige Bedingungen. Die 51,73 Meter spiegeln bei weitem nicht mein momentanes Leistungsvermögen wider. Technisch war ich schon etwas besser als in Halle und Wiesbaden. Neben dem Regen hatte ich vor allem Probleme mit dem Ring, der sich aufgrund des vielen Wassers aufgelöst hatte, so dass man das Gefühl hatte, sich auf Schmierseife zu bewegen," berichtete die angehende Lehrerin, die wegen des schlechten Wetters den Wettkampf in ganz normalen Sportschuhen bestritt. Völlig durchnässt und durchgefroren erschien Sabine Rumpf zu den Siegerehrungen im Diskuswerfen und Kugelstoßen. "Für mich kam es in erster Linie darauf an, in Iserlohn Präsenz zu zeigen, denn ich möchte mich im kommenden Jahr für die Studenten-Weltmeisterschaften in Bangkok qualifizieren", erklärte die 23-Jährige, die wegen der Hochschul-Titelkämpfe einen gut dotierten Start in Neuwied abgesagt hatte.
"Wassertreten" über 400 Meter Hürden
Im 400-Meter-Hürdenlauf war die Leverkusenerin Maren Schott (TSV Bayer 04 Leverkusen) auf regennasser Bahn in 58,95 Sekunden ungefährdet. Die Entscheidung glich einem "Kneipschen Wassertreten". Im Stabhochsprung setzte sich Simone Langhirt (LAC Quelle Fürth/München/Würzburg), die gerade eine Ischiasverletzung überwunden hatte, mit 3,60 Metern vor der Kölnerin Sonja Tandi (3,40m) durch. Die 22-jährige Stabartistin, die 2005 bereits 4,20 Meter meisterte, hatte wegen ihrer Beschwerden ein Trainingslager in Formia abbrechen müssen. Um kein Risiko einzugehen, nahm sie in Iserlohn nur zehn Schritte Anlauf. "Ich gehe davon, dass ich aber schon bald wieder in den Bereich meiner persönlichen Bestleistung kommen werde", zeigte sich die Fränkin zuversichtlich.
Bei den Studenten gefiel vor allem Sebastian Kneifel (TSV Bayer 04 Leverkusen), der im Hochsprung bei den äußerst widrigen Witterungsbedingungen 2,09 Meter meisterte und sich damit nach knapp einjähriger Verletzungspause (Ermüdungsbruch im Mittelfuß) wieder zurückmeldete. "Ich wollte gewinnen und die Qualifikationshöhe für die Deutschen Meisterschaften in Ulm überbieten. Beides habe ich geschafft," freute er sich.
Titel im letzten Versuch
Im Kugelstoßen dominierte erwartungsgemäß Philipp Barth (TV Wattenscheid 01) mit 17,16 Metern. "Eigentlich wollte ich heute die 18-Meter-Marke überbieten, nachdem ich tags zuvor in Engers 17,7 Meterm erreicht hatte. Allerdings hatte ich Probleme beim Einstieg in die Drehung, so dass der gesamte Bewegungsablauf nicht optimal war", erklärte der Maschinenbaustudent.
Das Hammerwerfen war eine klare Angelegenheit für Benjamin Boruschewski (TSV Bayer 04 Leverkusen, 68,18 m), der nur einen Wurf benötigte, um seinen Sieg sicherzustellen. Spannend machte es dagegen Weitspringer Sebastian Nowak (VfL Kamen), der im letzten Versuch mit 7,35 Metern dem Hannoveraner Christoph Stolz (7,34 m) den schon fast sicher geglaubten Titel entriss.
Lars Börgeling in Organisation eingebunden
"Trotz des schlechten Wetters herrschte eine gute Stimmung in Iserlohn. Leider fehlten einige Spitzenkräfte, da 2006 für Studenten keine Weltmeisterschaften anstehen. Im kommenden Jahr wird das etwas anders aussehen, denn da findet die Studenten-WM in Bangkok statt", sagte Till Luft. Der Leichtathletik-Disziplin-Chef im ADH lobte in Iserlohn vor allem die gute Zusammenarbeit mit der BiTS, die eine private Hochschule für Unternehmer ist.
An der BiTS studiert auch der Leverkusener Lars Börgeling, der den Studiengang Sport- und Event-Management belegt hat. In Iserlohn sammelte der erfolgreiche Stabhochspringer bereits praktische Erfahrungen in der Organisation von Veranstaltungen. Dabei war er sich auch nicht zu "schade", Hürden zu schleppen.