Sabrina Mockenhaupt ausgestiegen
Auf einen vorderen Platz avisiert, war ihre Mission in Berlin nach zwölf Kilometern beendet. Sabrina Mockenhaupt (LG Sieg) beendete den Halbmarathon am Sonntag vorzeitig. Die ersten Plätze gingen mit Geoffrey Kipsang (1:00:38 h) und Valentine Kipketer (1:10:12 h) nach Kenia.

Zu diesem Zeitpunkt war ihr die spätere Siegerin (32:33 min) bereits deutlich enteilt. Zwischenzeitlich lag die Siegerländerin auf Bestleistungskurs.
Melanie Schulz und Stefan Koch beste Deutsche
Valentine Kipketer gewann in 1:10:12 Stunden vor Fate Tola (Äthiopien; 1:11:40 h) und Sonia Samuels (Großbritannien; 1:12:56 h). Beste deutsche Läuferin war Melanie Schulz (LC Erfurt) als Sechste mit 1:15:24 Stunden.
Geoffrey Kipsang siegte im Männerrennen ivor seinen Landsleuten Eliud Kiplagat (1:00:52 h) und Daniel Chebii (60:56 h). Bester deutscher Läufer war Stefan Koch (LG Braunschweig), der auf Rang 20 in 1:04:50 Minuten das Ziel erreichte.
28.869 Athletinnen und Athleten aus 102 Nationen hatten für den Berliner Halbmarathon gemeldet, davon 25.500 Läufer und Walker.
Start auf der Karl-Marx-Allee
Bei schon recht hohen Temperaturen um die 20 Grad war der Start diesmal auf der Karl-Marx-Allee, dort, wo der Lauf 1982 seine Wurzeln hatte. Damals hieß er noch Friedenslauf. Vor dem Kino „International“ wurden aber zu DDR-Zeiten nicht nur Läufe gestartet, sondern es fanden auch Demonstrationen der Werktätigen zum 1. Mai statt, die vor der Staatsführung vorbeijubelten.
Diesmal aber jubelten die Zuschauer „nur“ den Läuferinnen und Läufern zu. Es brauchte rund eine halbe Stunde, ehe sich in zwei großen Startblöcken die Masse in Bewegung setzte. Da aber war vorn die Spitze schon weit weg, und da sorgten rund 20 Läufer aus Kenia und Äthiopien für Tempo. Ein wenig Wind störte das Feld, sodass auch die Zeit anfangs recht moderat war, und auf eine Endzeit von über 60 Minuten hindeutete.
Nach 15 Kilometern Gas gegeben
Bei 10 Kilometern ging man bei 28:49 Minuten durch, und nur langsam lichtete sich das Spitzenfeld. Noch bei 17 Kilometern lagen sechs Kenianer vorn. Erst danach setzte sich Geoffrey Kipsang ab und hielt seine anderen Landsleute wie den Zweiten Eliud Kipsang und Daniel Chebii in Schach.
Kurzfristig war der 18 Jahre alte U20-Crossweltmeister ins Starterfeld aufgenommen worden, und es wurde für ihn ein spektakuläres Debüt auf der Halbmarathonstrecke. „Ich hatte den Sieg nicht erwartet. Bei 15 Kilometern habe ich Gas gegeben, wollte unter 60 Minuten bleiben.“
Ganz klappte es nicht, aber trotzdem war der vielleicht kommende Star der Kenianer sehr zufrieden. „Das warme Wetter machte mir nichts aus.“ Überraschend, dass er auf der ganzen Strecke nichts getrunken hatte. „Nur im Ziel habe ich ihm etwas gegeben“, erklärte Renndirektor Mark Milde. In die Zukunft schauend, meinte der Sieger: „Ich bin sicher, dass ich auch bald eine 59er-Zeit laufen kann.
Norweger schnellster Europäer
Als erster Europäer kam als 16. der Norweger Sondre Nordstad ins Ziel. Nicht weit dahinter lief Stefan Koch als 20. nach 1:04:50 Stunden ein. Er hielt sich lange Zeit im Windschatten des Berliners Robert Krebs auf, hatte aber auf den letzten Kilometern die größeren Reserven. Ganz überraschend kam das nach dem kürzlichen 10-Kilometer-Start in Leverkusen nicht.
Aber auch Robert Krebs war mit seiner Bestzeit (1:05:04 h) zufrieden. „Ich kam Mittwoch aus einem fünfwöchigen Trainingslager in Kenia zurück, das meiner Form sehr gut getan hat. Nun werde ich im Mai die 10.000 Meter laufen, um mich für die U23-EM in Ostrava zu qualifizieren. Und danach, im Herbst, will ich meinen ersten Marathon bestreiten.“
Mit dem Schönwalder Jan Förster (24. in 1:07:14 h) und Martin Beckmann (LG Leinfelden-Echterdingen; 25. in 1:07:19 h) kamen die nächsten Deutschen ins Ziel.
Kenianerin siegt bei den Frauen
Valentine Kipketer (Kenia) lag schon bei 10 Kilometern fast eine halbe Minute vor der folgenden Äthiopierin Fate Tola und baute diesen Vorsprung noch auf 90 Sekunden aus.
Ungefährdet gewann sie in 1:00:38 Stunden und war bei ihrem ersten Aufenthalt außerhalb Kenias vom Blitzlichtgewitter der Fotografen überrascht. „Ich habe nicht mit einem Sieg gerechnet, denn es war mein Debüt über diese Distanz. Aber ich habe mich in Eldoret gut vorbereitet und wusste, dass ich gute Form hatte.“
Blackout von "Mocki"
Einen enttäuschenden Auftritt hatte Sabrina Mockenhaupt. Noch auf der freitäglichen Pressekonferenz war sie voller Zuversicht, eine schnelle Zeit laufen zu können. Doch bei 12 Kilometern gab sie auf und meinte später: „Es war ein Blackout. Es war einfach nicht mein Tag“ Und auch Rennleiter Mark Milde war überrascht, denn weder Verletzungen oder Erkältungen waren vorher bei ihr im Gespräch.
Beste Deutsche war Melanie Schulz (LC Erfurt) als Sechste in 1:15:24 Stunden. Simret Restle (PSV Grün-Weiß Kassel) wurde in 1:15:58 Stunden Achte.
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