Sabrina Mockenhaupt holt nächsten Titel
Es wurde am Sonntag ein überlegener Sieg für die ursprünglich gar nicht angekündigte Sabrina Mockenhaupt (LG Sieg). In 1:11:23 Stunden fügte die Siegerländerin bei den Deutschen Halbmarathon-Meisterschaften in Griesheim ihren 28 deutschen Meistertiteln auf der Bahn, im Cross und der Straße ihren ersten über die Halbmarathondistanz hinzu.

Von Beginn an bestimmte Sabrina Mockenhaupt auf der 2,5 Kilometer-Wendepunktstrecke das Tempo und hatte schon nach rund 1,5 Kilometern einen Vorsprung von rund hundert Metern heraus gelaufen. Die Verfolgerinnen mit Bernadette Pichlmaier (LAG Mittlere Isar) und Titelverteidigerin Ingalena Heuck (LG Stadtwerke München) befanden sich zu diesem Zeitpunkt noch gemeinsam in einer kleinen Gruppe.
„Schönes Rennen“
Sabrina Mockenhaupt lief weiterhin ihr einsames Rennen. Nach ihrem Ausstieg beim Berliner Halbmarathon zwei Wochen zuvor, bei dem sie sich selbst unter Druck gesetzt hatte, war es nun ein Rennen, auf das sie sich gefreut hatte. „Ich wollte schnell wieder da rauskommen“, war es ihr Ziel, ihr verkorkstes Rennen in der Hauptstadt vergessen zu machen. „Ich darf den Spaß nicht verlieren und den hat es heute gemacht. Es war ein schönes Rennen mit einer guten Stimmung an der Strecke.“
Nach zehn Kilometern standen für Sabrina Mockenhaupt 33:02 Minuten zu Buche, auf Platz zwei lag mittlerweile Susanne Hahn mit 34:33 Minuten, Dritte war bereits Veronica Pohl mit 34:46 Minuten. Zu diesem Zeitpunkt war Titelverteidigerin Ingalena Heuck bereits ausgestiegen, etwa bei Kilometer acht war das Rennen für sie zu Ende.
Bauchschmerzen stoppen Titelverteidigerin
„Es ging einfach nicht, ich hatte Bauchschmerzen, die bereits bei Kilometer drei anfingen. Ich hatte diese Probleme auch im Winter, habe es aber mit einer Therapie wegbekommen. Seit Januar hatte ich keine Beschwerden, ich habe gut trainiert und in den letzten Wochen und Tage keinerlei Probleme“, meinte sie frustriert. Nun will sie sich in einem weiteren Trainingslager in Italien auf die Deutschen Meisterschaften über 10.000 Meter in Essen am 7. Mai vorbereiten.
An den ersten drei Plätzen änderte sich auf der zweiten Streckenhälfte bis ins Ziel nichts mehr, wenn es auch für Veronica Pohl auf den letzten Kilometern noch einmal schwer wurde, auch da sie alleine unterwegs war und mit dem Wind zu kämpfen hatte, den viele Athleten im Ziel als Beeinträchtigung nannten. „Es war hart, aber ich wollte unbedingt Dritte werden. Ich bin zufrieden, es ist Bestzeit für mich. In der letzten Runde war ich doch ein wenig platt, da war es auch schon ganz schön warm.“
Susanne Hahn baut auf
Susanne Hahn, die sich immer noch in der Aufbauphase nach der Geburt ihres Sohnes Michael befindet, hatte sich als Ziel eine Medaille gesetzt, aber keine besondere Zeit ins Auge gefasst. „Sie ist momentan bei rund 60 bis 70 Prozent ihres normalen Trainingsumfangs und Leistungsvermögens, insofern passt das“, erklärte ihr Trainer und Ehemann Frank Hahn.
„Mein Körper muss sich erst wieder finden. Ich genieße es, alle Strecken zu laufen, um wieder Wettkämpfe zu absolvieren und damit ich weiß, wo ich stehe. Daher war es für mich eine Standortbestimmung“, lautete ihr Fazit im Ziel. Alle Rennen dienen als Vorbereitung auf den Herbstmarathon, bei dem die Norm für Olympia 2012 das Ziel ist. Welcher Wettkampf es sein wird, ist noch offen.
Ruck fehlt noch
Ronald Weigel, der Bundestrainer Marathon, ist überzeugt, dass drei deutsche Frauen im nächsten Jahr bei den Olympischen Spielen dabei sein werden. Nach den nach seiner Aussage unumstrittenen Irina Mikitenko (SC Gelnhausen) und Sabrina Mockenhaupt streiten sich einige Läuferinnen um den dritten Startplatz. Dazu zählt er neben Susanne Hahn auch Melanie Kraus (TSV Bayer 04 Leverkusen).
Auch eine Qualifikation von Katharina Heinig, die in Griesheim mit 1:17:32 Stunden den Juniorinnentitel gewann, hält er nicht für ausgeschlossen. Nicht abgeschrieben hat Ronald Weigel auch nicht die in den vergangenen zwei Jahren von Verletzungen geplagte Julia Viellehner (LG Passau). „Bei den Frauen fehlt noch der Ruck, der in jüngster Zeit durch den Marathonbereich der Männer gegangen ist“, sagte er.André Pollmächer krönt Comeback mit Titel
Die Resultate finden Sie in unserer Ergebnisrubrik…