Sabrina Mockenhaupt - "Suche die Konkurrenz"
Als zu diesem Zeitpunkt sechste Sportlerin des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) hat sich die Wilnsdorferin Sabrina Mockenhaupt im April für die Olympischen Spiele in Athen qualifiziert. Über 10.000 Meter verbesserte die 23-Jährige in Walnut (USA) ihre Bestzeit um 45 Sekunden auf 31:23,35 Minuten und kann nun entspannt für die Olympia-Saison planen. Erfahren Sie jetzt mehr von dem "Ass des Monats April" der leichtathletik.de-User.
Sabrina Mockenhaupt stellt sich bei den großen Meetings (Foto: Chai)
Frau Mockenhaupt, vor zwei Wochen liefen Sie in den USA zur Olympia-Norm. Vor einer Woche gingen Sie im Stadion Oberwerth bei den Rheinland-Staffelmeisterschaften an den Start. Wie war die Reaktion in Koblenz nach Ihrer souveränen Olympia-Qualifikation?Sabrina Mockenhaupt:
Ich war vom Empfang in Deutschland total überrascht. So viele Anrufe, Briefe und E-Mails habe ich noch nie zuvor bekommen. Und in Koblenz musste ich nach meinem Lauf erst mal 15 Minuten lang Kindern Autogramme geben. Da kam ich gar nicht zum Auslaufen. Aber es macht immer Spaß, hier im Rheinland und dann sogar für die Vereinsstaffel zu laufen.
Wie sieht denn Ihre weitere Saisonplanung nach der erfolgreichen Qualifikation aus?
Sabrina Mockenhaupt:
Am 20. Mai werde ich erst mal bei den deutschen 10.000-Meter-Meisterschaften in Borna starten. Im Juli steht dann die Deutsche Meisterschaft in Braunschweig über 5.000 Meter an. Gleich danach geht es für drei Wochen nach St. Moritz ins Höhentraining, um mir den Feinschliff für Olympia zu holen.
Stehen denn auch international hochkarätige Rennen an, da Sie ja in diesem Jahr mitten in die Weltspitze gelaufen sind?
Sabrina Mockenhaupt:
Natürlich. In diesem Jahr suche ich vor Athen die internationale Konkurrenz. Bei den Golden League-Sportfesten in Bergen und Rom werde ich 5.000 Meter laufen. Dabei wird Rom ein spezieller Test für Olympia werden, da es auch in Rom, ähnlich wie in Athen, sehr heiß werden wird. Nach dem Rennen kann man sich dann eine Taktik für Olympia zurechtlegen. Als letzten Test werde ich dann am 6. August im Letzigrund in Zürich über 3.000 Meter starten.
Und was haben Sie sich für den Saisonhöhepunkt Olympia vorgenommen?
Sabrina Mockenhaupt:
Realistisch gesehen ist ein Platz zwischen zehn und 15 in Athen für mich erreichbar. Aber aufgrund der Hitze kann eine Menge passieren. Besonders, wenn sehr schnell angelaufen wird und dann die Läuferinnen nacheinander abfallen.
Sie laufen ständig zwischen Strecken zwischen 800 und 10.000 Metern. Wann wird man Sie denn auf Ihrer eigentlichen "Traumstrecke" sehen?
Sabrina Mockenhaupt:
Sie meinen den Marathon. Ja, das Thema spukt schon lange in meinem Kopf herum. Aber erst mal will ich meine Zeiten auf allen Bahndistanzen verbessern. Bei den Europameisterschaften 2006 plane ich auf jeden Fall noch mit einem Start über 10.000 Meter. Doch danach ist es möglich, dass ich mich dem Marathon, als Königsdisziplin im Langstreckenbereich, zuwende.