| Köln Marathon

Hendrik Pfeiffer feiert Comeback mit EM-Norm

Der Wattenscheider Hendrik Pfeiffer hat am Sonntag beim Köln Marathon als Sieger eine sehr starke Leistung abgeliefert. Der 24-Jährige meldete sich nach einer Verletzungs-Auszeit mit der EM-Norm für Berlin zurück.
Pamela Ruprecht

Am Ende war es für Hendrik Pfeiffer, der nach einer Achillessehnen-Verletzung wieder zurück ist,  nicht leicht. Er musste die letzten zehn Kilometer auf eigene Faust zurücklegen, Tempomacher waren aus dem Rennen, die Konkurrenz ohne internationale Topathleten im Feld abgehängt. Der Wattenscheider biss aber die Zähne zusammen und rannte unter großem Jubel zur EM-Norm: 2:13:39 Stunden – nur knapp an der eigenen Bestzeit (2:13:11 h) vorbei, die er 2016 in Düsseldorf bei seinem Debüt aufgestellt hatte.

Die Norm für die Euopameisterschaften in Berlin liegt bei 2:14:00 Stunden und war das Ziel von Hendrik Pfeiffer, der schneller als geplant anging. Begleitet von Tempomachern passierte er die Halbmarathon-Marke schon nach 65:54 Minuten. Am längsten an seiner Seite war bis rund Kilometer 30 Mitku Seboka (Äthiopien; LAC Quelle Fürth). Mit seiner deutschen Jahresbestzeit holte der Deutsche U23-Rekordler den ersten deutschen Sieg in Köln seit 1998, damals gewann Carsten Eich.

"Einfach nur stolz"

"Das war wahrscheinlich mein größter Erfolg. Bei Kilometer 28 war ich schon mausetot", erzählte Hendrik Pfeiffer nach dem Kraftakt, den er dank der Zuschauer und Unterstützer an der Strecke durchgehalten hat. "Ein absolut gelungener Tag. Dass ich das Ding durchgebracht habe, darauf bin ich einfach nur stolz. Mir tut alles weh."

Zum ersten Mal unter 2:20 Stunden blieb der zweitplatzierte Dominik Fabianowski. Der Kölner lief 2:19:33 Stunden. Dritter wurde Christian Schreiner (LAZ Puma Rhein-Sieg; 2:28:22 h). Bei den Frauen gewann Ex-Triathletin Rebecca Robisch (LAC Quelle Fürth) bei ihrem Marathon-Debüt in 2:42:59 Stunden. Insgesamt hatten für die Veranstaltung rund 25.000 Läufer gemeldet, darunter etwa 6.000 Marathonläufer.

Tobias Blum mit Bestzeit im Halbmarathon vorne

Bei soliden Bedingungen, kein Regen mehr und Sonnenschein, fiel am Sonntag um 8:25 Uhr der Startschuss für den Halbmarathon in Köln. Der U23-EM-Sechste über 10.000 Meter Tobias Blum (LC Rehlingen) wollte auf Sieg und Bestzeit laufen und konnte seinen Plan umsetzen. Von der Spitze weg bestimmte er das Tempo, im Schlepptau Serkan Kaya. Der Türke lief lange kräftesparend im Windschatten an Position zwei und überholte den Deutschen kurz vor Ziel.

Doch der Vorjahres-Zweite Tobias Blum hatte noch Körner, sich die Spitzenposition zurückzuerobern und kam nach 65:39 Minuten als Erster an – sechzehn Sekunden schneller als bisher. Es folgten Serkan Kaya (65:49 min) und Florian Röser (TV Konstanz; 66:24 min) auf den Rängen zwei und drei. "Unter 65:00 Minuten war das Ziel. Ich musste viel alleine Tempo machen, von daher bin ich doch froh, noch gewonnen zu haben", ordnete Tobias Blum seine neue Bestzeit vor dem wohlverdienten Urlaub ein.

Fünfter Köln-Sieg für Sabrina Mockenhaupt über die halbe Distanz

Ihren insgesamt fünften Sieg im Kölner Halbmarathon fuhr bei den Frauen Sabrina Mockenhaupt (LT Haspa Marathon Hamburg) ein. Die Deutsche Meisterin über 10 Kilometer lief über den größten Teil der gut 21 Kilometer langen Distanz mit einem Pulk Läufern begleitet. Ihr Zwillingsbruder Markus, der für Unterstützung sorgte, musste bei Kilometer 15 abreißen lassen. Die 36-Jährige zog weiter und jubelte nach 72:02 Minuten über Titel Nummer fünf.

"Unfassbar", meinte sie nach dem Rennen angesichts ihres Krankenhausaufenthaltes im Juli. "Am Ende musste ich bei dem Wind ein bisschen Federn lassen. Es war aber eine gute Standortbestimmung für meinen Marathon nächstes Jahr im Februar. Wahrscheinlich werde ich in Tokio laufen."

Eine starke Vorstellung zeigte dahinter Vorjahressiegerin Laura Hottenrott (GSV Eintracht Baunatal), die sich gegenüber ihrem Debüt 2016 in Köln (75:11 min) um zwei Minuten auf 73:12 Minuten steigerte: "Das ist absolut super, ich war bis Kilometer 10 an Mocki dran, das war sportlich, aber ich wollte nicht alleine laufen." Auch die Drittplatzierte Lisa Heimann (LAZ Puma Rhein-Sieg; 75:06 min) durfte sich nach jahrelanger Verletzungspause über eine neue Bestmarke freuen. Die Regensburgerin Corinna Harrer war krankheitsbedingt nicht am Start.

Die kompletten Resultate finden Sie in unserer <link http: www.leichtathletik.de ergebnisse wettkampf-resultate _blank>Ergebnisrubrik.

Mehr im Interview der Woche:

<link news:60317>Hendrik Pfeiffer: "Die letzten 14 Kilometer waren die Hölle"

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