Saif Saeed Shaheen fordert Kenenisa Bekele heraus
Klappern gehört zum Handwerk, sagte sich Saif Saeed Shaheen und spuckte große Töne. "Ich plane das Double bei der Cross-WM in Brüssel", posaunte der Neu-Katari, der im vergangenen Sommer Name und Nationalität gewechselt hat, "die Herrschaft von Kenenisa Bekele auf beiden Strecken wird bald vorbei sein."

Saif Saeed Shaheen will bei der Cross-WM auftrumpfen (Foto: Hörnemann)
Als Stephen Cherono im Nationaldress von Kenia sammelte er zuvor zwei Medaillen: Gold bei den Commonwealth Games und Bronze bei den Africa Games, jeweils über 3000 Meter Hindernis, seiner Spezial-Disziplin. Jetzt knallt er dem Äthiopier Kenenisa Bekele, viermaliger Weltmeister im Gelände, die Kampfansage vor die Füße.Saif Saeed Shaheen, der im "Stade de France" nach einem denkwürdigen Rennen WM-Gold gewann vor seinen Ex-Landsleuten Ezekiel Kemboi und die jahrelange Dominanz Kenias mit einem Schlag beendete, hat den Doppelstart bei den Cross-Weltmeisterschaften fest ins Visier genommen.
Titeljagd
Mit 21 Jahren ist Saif Saeed Shaheen noch ein junger Bursche, der aber weiß, was er will. "Ich will mir beide Titel holen: über 4 Kilometer und über 12 Kilometer", meinte er ganz unbescheiden, "und im Sommer greife ich den Weltrekord über 3000 Meter Hindernis an." Den hält der des EPO-Missbrauchs überführte und deshalb gesperrte Marokkaner Brahim Boulami mit 7:55,28 Minuten (Brüssel 2001).
Einen ersten Formtest wagt Saif Saeed Shaheen ausgerechnet in der "Höhle des Löwens". In Nairobi, Schauplatz der "National Championships" am 13. Februar, trifft er auf die geballte Phalanx der Kenianer. Gerüchten, dass ihm die Teilnahme verwehrt würde, widersprach David Okeyo.
Internationales Ereignis
"Das ist ein internationales Ereignis", betonte der Generalsekretär des kenianischen Verbandes, "Läufer aus der ganzen Welt sind willkommen, um sich mit unseren Jungs zu messen."
Darum sei Saif Saeed Shaheen willkommen wie jeder andere auch. "Wir haben damit kein Problem, denn es handelt sich zugleich um eine IAAF-Veranstaltung", fügte der Funktionär hinzu, "je mehr Nationen dabei sind, um so hochkarätiger wird der Wettkampf." Saif Saeed Shaheen hat also den Segen des Verbands.