Salim Sdiri - WM-Start ist weiter ungewiss
Die Zeit heilt alle Wunden. Salim Sdiri, die aktuelle Nr. 2 der Weltjahresbestenliste 2006 im Weitsprung (8,27 m), hat die Hoffnung noch nicht aufgegeben. Den Flug nach Moskau (Russland), Schauplatz der Hallen-WM (10. bis 12. März), mit der "Equipe tricolore" hat er heute angetreten. Doch eine endgültige Entscheidung, ob er auch starten wird, will der 27-jährige Franzose morgen treffen, wenn die Qualifikation ausgetragen wird.

Salim Sdiri hofft auf eine Heilung in letzter Sekunde (Foto: Chai)
Noch immer plagt ihn ein Muskelfaserriss im rechten Oberschenkel, den er sich beim Hallen-Europacup in Lièvin zugezogen hat. Nach der Blessur wurde tags darauf sogleich eine MRT-Aufnahme gemacht, die einen kleinen Einriss in unmittelbarer Nähe des Ischiasnervs erkennen ließ."Nach dem Wettkampf hatte ich eine sehr schlechte Nacht", erinnerte sich Salim Sdiri an seinen Fauxpas, "aber schon am andern Morgen konnte ich wieder normal gehen. Doch das MRT zeigt, dass was nicht in Ordnung ist. Morgen beim Aufwärmen werde ich sehen, ob ein Start Sinn macht oder nicht."
Start in Lièvin ein Fehler?
Der Franzose zählt neben der Sprinterin Christine Arron zu den großen Medaillenhoffnungen seiner Landsleute. Dass er am Europacup in Lièvin teilgenommen hat, bedauert er im nachhinein. "Es wäre besser gewesen, ich hätte auf diesen Wettkampf verzichtet", betonte Salim Sdiri, "es war auch keine gute Idee der Verbandsoberen, den Europacup eine Woche vor der WM auszutragen. Für die Athleten, die in Moskau nicht dabei sind, war das sicherlich eine feine Sache. Für mich nicht! Andere Nationen sind beispielsweise mit ihrem B-Team nach Lièvin gekommen."
Sein Ziel in Moskau war ein Platz auf dem Podium. "Ich wäre in Lièvin lieber nicht gesprungen", klagte Salim Sdiri, "beim nächsten Mal bin ich vernünftig und verzichte." Ob er in Moskau fit ist, um im beinharten Kampf um die Medaillen ein Wörtchen mitzureden, wird sich morgen zeigen und, wenn der lädierte Oberschenkel hält, tags darauf im Finale.
Schon bei der WM im Freien in Helsinki (Finnland) wäre ihm fast der Sprung aufs Treppchen gelungen. Salim Sdiri erzielte damals als Gesamtfünfter 8,21 Meter. Ihm fehlten lediglich vier Zentimeter zum drittplatzierten Finnen Tommi Evila (8,25 m), der Bronze gewann. Leer ausgehen möchte er nicht noch einmal.