Sanya Richards - Zurück zu ihren Wurzeln
In Kingston, der Hauptstadt von Jamaika, ist Sanja Richards groß geworden. Im Alter von zwölf Jahren ging die Viertelmeilerin mit ihren Eltern in die USA, wo sie anno 2002 auch die Staatsbürgerschaft erhalten hat. Mit 21 Jahren kehrte Sanja Richards am Wochenende zurück zu ihren Wurzeln.
Sanya Richards kehrte zurück nach Jamaika (Foto: Chai)
Beverly Ulett, dem Leiter der "Vaz Prep School", wo sie einen Teil ihrer Kindheit verbrachte, schenkte sie zunächst ein Paar Spikes, und tags darauf gewann Sanya Richards (wir berichteten) die 400 Meter beim international besetzten Meeting im Nationalstadion von Kingston. Mit 49,89 Sekunden lief sie so schnell wie keine andere vor ihr in dieser Saison.Sanya Richards, die auch eine talentierte Sängerin und Tänzerin ist, zählt mittlerweile zu den Attraktionen in den Stadien dieser Welt. In Paris 2003 eroberte sie mit der 4x400-Meter-Staffel die WM-Goldmedaille. In Athen, Schauplatz der Olympischen Spiele 2004, wiederholten die US-Girls ihren Coup. Und im vergangenen Sommer in Helsinki wurde Sanya Richards obendrein Vizeweltmeisterin über 400 Meter (49,74 sec) hinter Tonique Williams-Darling (Bahamas).
Weltrekord nicht ausgeschlossen
Aber neun Tage später nahm sie erfolgreich Revanche für ihre Niederlage im WM-Finale. Im Zürcher Letzigrund siegte Sanya Richards in 48,92 Sekunden vor ihrer Rivalin Tonique Williams-Darling (49,30 sec) und verpasste den US-Landesrekord von Valerie Brisco-Hooks (48,83 sec) lediglich um neun Hundertstel.
Die flotte Dame, die von ihrer Mutter Sharon gemanagt wird, ist auch eine von wenigen Kandidatinnen, die das Potenzial haben, um den Uralt-Weltrekord der Rostockerin Marita Koch (47,60 sec in Canberra 1985) zu attackieren. Mit Clyde Hart, der bereits Michael Johnson und Jeremy Wariner zu Olympiasiegern formte, weiß sie einen exzellenten Trainer an ihrer Seite.