SASCOC untersucht Fall Semenya
Der Nationale Sport- und Olympia-Verband Südafrikas (SASCOC) wird die Umstände des Geschlechtstests bei 800-Meter-Weltmeisterin Caster Semenya offiziell untersuchen. „Uns ist bewusst, dass die Menschen verärgert und enttäuscht sind, aber wir müssen ein faires Verfahren finden, um die Wahrheit aufzudecken“, sagte SASCOC-Präsident Gideon Sam.
Deshalb werde der Verband eine umfangreiche Untersuchung im Fall Caster Semenya, speziell über das Verhalten des nationalen Leichtathletik-Verbandes, einleiten. Die südafrikanische Regierung begrüßte das Vorhaben, stellte den Sportfunktionären nach einer Kabinettssitzung allerdings im Umgang mit der Sportlerin ein ganz schlechtes Zeugnis aus. „Die Art und Weise, wie die Angelegenheit bislang behandelt wurde, ist weniger als zufriedenstellend“, sagte Regierungssprecher Themba Maseko.Die nationalen und internationalen Sportverbände seien nun in der Verantwortung, den Fall so schnell wie möglich zu regeln, da die Interessen einer Einzelnen hier bislang total untergraben wurden. Leonard Chuene, Präsident des südafrikanischen Leichtathletik-Verbandes ASA, hatte erst am Wochenende eingestanden, dass bei Caster Semenya bereits vor ihrem Goldlauf von Berlin ein Geschlechtstest durchgeführt worden sei.
Ärzte hatten "Athletics South Africa" daraufhin empfohlen, Caster Semenya nicht nach Berlin zu schicken, doch die Verbandsführung ignorierte den Rat. Unmittelbar vor ihrem WM-Lauf in Berlin hatte dann auch der Weltverband IAAF einen Geschlechtstest bei der wegen ihrer männlichen Erscheinung umstrittenen Caster Semenya durchgeführt. Die bereits öffentlich gewordenen übereinstimmenden Testergebnisse aus Südafrika und Berlin sollen ergeben haben, dass Caster Semenya ein Hermaphrodit (Zwitter) ist.
Quelle: Sport-Informations-Dienst