Schafft Tim Lobinger in Wattenscheid die sechs Meter?
"Ich würde bei den Deutschen Meisterschaften in Wattenscheid gerne die sechs Meter springen", erklärte Tim Lobinger bei einem Pressegespräch anläßlich der Titelkämpfe, die vom 5. bis 7. Juli im Lohrheidestadion stattfinden, "die Anlage ist gut und es ist mein erster wirklicher Höhepunkt der Saison. Ich werde befreit auf Höhenjagd gehen."
Tim Lobinger will nach den sechs Metern greifen (Foto: Krebs)
Für sein Selbstbewußtsein hat der 29-jährige in den letzten Wochen einiges getan. Am 10. Juni meisterte er in Athen bereits 5,90 Meter und am vergangenen Wochenende liess er sich beim Europacup in Annecy mit 5,75 Metern nicht überraschen und holte als Mannschaftsführer wichtige acht Punkte für die DLV-Männer, die sich als Zweite im Gesamtklassement das Ticket zum Weltcup nach Madrid sicherten. "Ich bin überzeugt, dass in Wattenscheid die Entscheidung über die EM-Tickets fällt", so der Stabakrobat, der vor allem den zuletzt angeschlagenen Danny Ecker noch nicht abschreibt.
Gerne würde der Hallen-Europameister am 5. Juli auch beim Golden-League-Meeting in Paris starten, aber die Terminüberschneidung mit der Qualifikation in Wattenscheid stellt ihn vor eine logistische Herausforderung. "Wenn ich mit zwei Sprüngen ins Finale komme, könnte es vielleicht sogar klappen", scherzte er, "die bessere Leistung würde ich mir aber natürlich für den Samstag in Wattenscheid aufheben."
Stabhochsprung immer spannend und interessant
"Es läuft gerade in unserer Disziplin kontinuierlich gut und wir haben auch die besten Typen", erklärte er, warum gerade der Stabhochsprung momentan so im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses, und das gilt ganz besonders für die Deutschen Meisterschaften, steht. "Der Stabhochsprung kommt gerade den Funsportarten am nächsten und deshalb ist es immer spannend und interessant." Dass Tim Lobinger jemand ist, der sich auch in den Dienst der gemeinsamen Sache stellt, bewies er erst am Dienstag. 11 Stunden lang stand er im Hinblick auf die Europameisterschaft in München (6. bis 11. August) für ein Foto-Shooting der Zeitschrift "MAX" zur Verfügung.
An ein Ende der Karriere denkt der Höhenjäger übrigens noch lange nicht. "Bis 37 Jahre kann man ganz gut stabhochspringen", meint Tim Lobinger. Danach könnte er sich einen Job im Marketingbereich vorstellen. Aber bis dahin werden die Leichtathletik-Fans in Deutschland noch viele Höhenflüge von ihm erleben und ganz bestimmt wird er mit PR in eigener Sache alles dafür tun, dass ein Wunsch von ihm vielleicht in Erfüllung geht: "Ich fände es schön, wenn die Kinder nicht nur Fußballtrikots, sondern auch mal Trikots von Leichtathleten tragen würden."