| Meeting Gainesville

Schirrmeister ist zurück - Trefz bei Ausscheidung vorn

Hürdenläufer Silvio Schirrmeister hat sich nach fast zehn Monaten Auszeit auf seiner Paradestrecke zurückgemeldet. In Gainesville, Florida (USA) kratzte er am Freitag an der 50-Sekunden-Grenze. Johannes Trefz hatte auf der Stadionrunde in der Entscheidung um den letzten Staffel-WM-Platz die Nase vorn. Über 200 Meter verbuchte Europameisterin Dafne Schippers die nächste Weltklasse-Zeit.
Silke Morrissey

Training, Wettkämpfe, Leistungsdruck und der Stress einer 30-Stunden-Stelle: Im vergangenen Sommer zog Silvio Schirrmeister (LAC Erdgas Chemnitz) die Notbremse und gönnte sich eine Auszeit. Jetzt ist der Deutsche Meister von 2013 wieder zurück im Wettkampf-Geschehen und auf dem besten Weg zurück zu alter Stärke.

Beim Tom Jones Memorial Invitational in Gainesville kam der 26-Jährige am Freitag über 400 Meter Hürden nach 50,06 Sekunden ins Ziel. Zur Einordnung: Die WM-Norm für Peking (China; 22. bis 30. August) liegt bei 49,40 Sekunden und dürfte in den kommenden Wochen fällig sein.

In dem internationalen Rennen, das der Ire Tom Barr in 49,08 Sekunden für sich entschied, kam Silvio Schirrmeister in der Endabrechnung auf Rang vier. Auch Georg Fleischhauer (Dresdner SC 1898) feierte in 50,49 Sekunden als Sechster einen guten Saisoneinstieg.

Johannes Trefz vor Benedikt Wiesend

Über 400 Meter der Männer war aus nationaler Sicht Spannung vorprogrammiert, denn für zwei Athleten der LG Stadtwerke München ging es um den letzten Platz in der deutschen 4x400 Meter Staffel bei den World Relays auf den Bahamas (2./3. Mai). In 47,44 Sekunden war der 22 Jahre alte Johannes Trefz genau eine Zehntel schneller als sein ein Jahr älterer Teamkollege Benedikt Wiesend.

Die schnellste deutsche Zeit ging auf das Konto von Thomas Schneider (46,45 sec), Eric Krüger (beide SC Magdeburg) brauchte für die Stadionrunde 47,05 Sekunden, der EM-Sechste Kamghe Gaba (LG Stadtwerke München) wie Trefz 47,44 Sekunden. Das Münchner Quartett komplettierte David Gollnow (47,72 sec), Umsteiger Till Helbig (LG Wilhelmshaven) – bisher auf den kürzeren Sprintstrecken unterwegs – kam nach 48,41 Sekunden ins Ziel. Den Sieg holte sich in 44,79 Sekunden der US-Amerikaner Najee Glass.

Zwei deutsche Staffeln sammelten zudem Wettkampf-Praxis für die Staffel-WM: 3:05,66 Minuten für "Team Germany A" und 3:08,81 Minuten für "Team Germany B" sind Zeiten, die in den kommenden Rennen sicher noch deutlich unterboten werden.

Lucas Jakubczyk verzichtet

Auch in den Kurzsprints waren drei DLV-Athleten und eine DLV-Athletin vertreten. Martin Keller (LAZ Leipzig) und Patrick Domogala (MTG Mannheim) rannten die 100 Meter in 10,45 Sekunden, für Bastian Heber (LV 90 Erzgebirge) gingen 10,65 Sekunden in die Ergebnislisten ein. Keston Bledman (Trinidad und Tobago) war in 10,01 Sekunden der schnellste Sprinter.

Der Berliner Lucas Jakubczyk hatte auf seinen Start verzichtet, nachdem die Veranstalter aufgrund begrenzter Teilnehmerfelder seinen Doppelstart vereitelt und ihm kurzfristig nur einen Platz über 100 Meter zugeteilt hatten. Patrick Domogala dagegen durfte zweimal ran und kam über 200 Meter auf 21,25 Sekunden. Sein eindeutiges persönliches Fazit auf <link https: www.facebook.com pages patrick-domogala _blank link zur facebook-seite von patrick>Facebook: "Es war mehr als 'Nicht mein Tag'", schreibt der Mannheimer und nennt die 200-Meter-Zeit gar "indiskutabel", blickt aber bereits wieder voraus: "Abhaken weiter machen."

Dafne Schippers glänzt über 200 Meter

Über 100 Meter der Frauen stellte sich die Paderbornerin Inna Weit, zweimalige Deutsche Meisterin über 200 Meter, einem hochklassigen Feld. In 11,61 Sekunden kam sie auf Rang 13. Vorneweg rannte  Kelly-Ann Baptiste (Trinidad und Tobago; 10,98 sec).

Einen gelungenen Saisoneinstieg feierte über 200 Meter die Europameisterin Dafne Schippers. Sieg in 22,68 Sekunden – bei 1,1 Metern pro Sekunde Gegenwind. Damit distanzierte sie die Konkurrenz um Tiffany Townsend (USA; 22,89 sec) und die WM-Dritte mit der britischen 4x400 Meter Staffel Margaret Adeoye (23,20 sec) deutlich.

Über 400 Meter schraubte die 21 Jahre alte WM-Vierte Shaunae Miller (Bahamas) ihren Hausrekord auf starke 50,17 Sekunden. Ebenfalls eine beachtliche neue Bestleistung verbuchte über 100 Meter Hürden die US-Amerikanerin Kendra Harrison: 12,62 Sekunden.

Die kompletten Resultate finden Sie in unserer <link>Ergebnisrubrik…

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