Schlappen für jamaikanische Staffeln
Von wegen Jamaika! England stieg am Dienstag bei den Commonwealth Games in Neu-Delhi (Indien) zur Sprintnation der Titelkämpfe auf. Die Teams von der Insel holten sich bei Männern wie Frauen Gold über 4x100 Meter.
Während die Frauenstaffel Jamaikas disqualifiziert wurde und die Engländerinnen das Rennen in 44,19 Sekunden überlegen vor Ghana (45,24 sec) und Indien (45,25 sec) gewannen, mussten die männlichen Sprinter der Karibikinsel eine knappe Niederlage einstecken. Der zweiten Reihe hinter den abstinenten Usain Bolt und Asafa Powell fehlten auf die Engländer um Vize-Europameister Mark Lewis-Francis (38,74 sec) fünf Hundertstel.Auch in den Einzelrennen waren für Jamaikas Kurzstreckler im Verlauf der Spiele zuvor nur zwei Medaillen, 100-Meter-Gold durch Lerone Clarke und 200-Meter-Silber für Lanceford Spence, herausgesprungen.
Laufnation Kenia noch einmal stark
Auf der längeren Staffeldistanz, den 4x400 Metern, setzten sich am Dienstag Australien (3:03,30 min) und Indien (3:27,77 min) durch.
Kenia räumte auf den Laufstrecken noch einmal groß ab. Silas Kiplagat (3:41,78 min) und James Kiplangat Magut (3:42,27 min) feierten vor dem Olympia-Zweiten Nick Willis (Neuseeland; 3:42,38 min) einen Doppelsieg über 1.500 Meter, der von den 5.000-Meter-Läuferinnen noch getoppt wurde. Dort gab es durch Weltmeisterin Vivian Cheruiyot (15:55,12 min), der ebenfalls gut aufgelegten Sylvia Kibet (15:55,61 min) und Ines Chenonge (16:02,47 min) einen Dreifacherfolg.
Fünf Medaillen im Stabhochsprung
Gleich fünf Medaillen wurden im Frauen-Stabhochsprung vergeben. Gold und Silber machten bei Temperaturen von mehr als 30 Grad Alana Boyd (Australien) und die erst 20-jährige Marianna Zachariadi (Zypern; beide 4,40 m) unter sich aus. Jeweils Bronze ging an die Engländerin Kate Dennison sowie die Kanadierinnen Carly Dockendorf und Kelsie Hendry, die alle 4,25 Meter in ersten Versuch überquerten.
Die Dreisprung-Grube gehörte zwei Afrikanern und einem Athleten aus Indien. Der Nigerianer Tosin Oke hatte nur einen gültigen Versuch, aber die dort verbuchten 17,16 Meter brachten ihm Gold ein. Lucien Hugo Mamba Schlick aus Kamerun sprang dagegen mit seinem letzten Versuch (17,14 m) noch aufs Podest und nur knapp am ganz großen Coup vorbei. Renjith Maheswary (17,07 m) bescherte Gastgeber Indien eine weitere Medaille und ließ den Engländer Nathan Douglas (16,96 m) leer ausgehen.
Marathons am Donnerstag
Im Männer-Speerwurf war der Australier Jarrod Bannister nicht zu schlagen. Bereits in den ersten drei Durchgängen stellte der Olympia-Sechste die Weichen auf Titelgewinn. Jeder dieser Würfe, von denen der beste mit 81,71 Metern gemessen wurde, hätte zu Platz eins vor Stuart Farquhar (Neuseeland; 78,15 m) gereicht.
Mit den Wettkämpfen am Dienstag wurden die Leichtathletik-Wettkämpfe im Stadion des Jawaharlal Nehru Sports Complex' abgeschlossen. Am Donnerstag gehen aber noch insgesamt vierzig Marathon-Asse auf die Straße, um bei Männern wie Frauen ihre neuen Titelträger zu ermitteln.