Schnelle Beine zu Gast bei der Luftwaffe
Beim Luftwaffenausbildungsregiment 1 (LAR) liegen körperliche Fitness und Gesundheitsbewusstsein voll im Trend. Sporttreiben erwünscht, so das Regimentsmotto. Seit 2004 sind alle Gebäude der militärischen Liegenschaft nikotinfeine Zonen, die "Zigarettenszene" auf Raucherinseln verbannt.
Vier Youngster stellten sich bei der Luftwaffe vor (Foto: Schubert)
Der Kommandeur des vierten LAR-Bataillons, Oberstleutnant Thomas Berger, will damit besonders für die jungen Wehrpflichtigen ein zeitgemäßes Signal setzen. "Schon aus reiner Fürsorge haben wir den Qualm aus Unterkünften und Arbeitsbereichen verbannt und wollen so zu verantwortungsvoller und bewegungsbetonter Lebensführung erziehen", erläutert der aktive Ballsportfan Berger. Und auch die klassische Sportart Leichtathletik, steht bei dem Strausberger Luftwaffenverband unter einem guten Stern. Sportliche Luftwaffe
So landete das vierte LAR-Bataillon beim seinem ersten Leichtathletik-Sportfest am Dienstag gleich einen sportiven Hattrick. Denn neben der Fitnessüberprüfung für rund 100 Stammsoldaten zum Deutschen Sportabeichen, stand die offizielle Übergabe einer schlüsselfertigen Sportanlage im Sport- und Erholungspark Landhausstrasse durch die Bundeswehr an die Stadt Strausberg sowie ein Schülerrekordversuch über 400 Meter auf dem Programm.
"Beim Luftwaffensportfest ist für Strausberg ein wichtiges zivil-militärisches Leuchtturmprojekt gelungen", betont Hans-Peter Thierfeld, Bürgermeister der Brandenburger "Grünen Stadt am blauen See". Dann testete der Stadtobere den Dreischicht-Hochleistungsbelag der neuen Kunststoffbahn persönlich. Hans-Peter Thierfeld "siegte" beim 100-Meter-Einweihungssprint gegen Luftwaffenkommandeur Thomas Berger symbolisch fair mit "Promibonus".
Moderne Leichtathletik-Sportanlage
Mit der Übergabe der nagelneuen Leichtathletikanlage verfügt Strausberg nun über eine nachhaltige Sportinfrastruktur modernster Art.
Grund und Boden stellte die Stadt und das zur Realisierung benötigte Investitionsvolumen über eine Million Euro floss aus dem Verteidigungsetat. So schlägt das künftige Nutzungskonzept drei Fliegen mit einer Klappe - dient der militärsportlichen Ausbildung, steht ab sofort den Bürgern zur zivilen Nutzung sowie der Talentförderung in der Leichtathletik zur Verfügung.
Sportwissenschaftler Wilfried Heinicke, Lehrwart des Berliner Leichathletik-Verbandes und ISTAF-Competition Manager, ist dankbar für die Unterstützung durch die Bundeswehr. "Neben der Aktion Deutschland sucht den Supersprinter' wird durch die Übergabe der Anlage ein wichtiges Fundament zur regionalen Förderung beim Leichtathletiknachwuchs gelegt", meint Wilfried Heinicke, zudem Präsident des Vereins "Deutsche Talentförderung".
Uta Pippigs "Uraltrekord" gebrochen
Talentförderung war dann auch das Tages-Highlight. Die deutsche 400 Meter-Bestleistung der Schülerinnen A von 61,2 Sekunden aus dem Jahre 1982, aufgestellt von Marathonlegende Uta Pippig, galt es zu brechen.
Die Bedingungen, geradezu optimal: 25 Grad Celsius, leichte Brise über dem Oval. Um 14 Uhr wurde es Ernst für vier junge Sportlerinnen. So wechselte an der Startlinie jugendlicher Charme mit hoch konzentrierter Mine.
Den Startschuss für den Rekordversuch feuerte deutsche Ruderprominenz, die vierfache Olympiasiegerin von 1992 bis 2004, Kathrin Boron, ab. Dann flitzten die vier Leichtathletik-Youngster in die erste Kurve.
Unterstützung von Janin Lindenberg
"Wasserträgerin" Janin Lindenberg (LG Nike Berlin), amtierende deutsche 400-Meter-Jugendmeisterin, leistete gute Dienste für die Berliner Favoritin Nele Henniger (LAC Berlin). Mit Bravour und fulminanten Endspur bestritt die 15-Jährige dann ihr Viertelmeilendebüt. Der Lohne: Neue A-Schüler-Bestleistung in 59,63 Sekunden!
Und auch sonst war die sportliche Tagebilanz erfolgsgekrönt. 95 Deutsche Sportabzeichen zieren nun das elegant-blaue Uniformtuch der Strausberger Luftwaffensoldaten. "Nach Hennigers tollem 400-Meter-Erfolg werden wir ab 2007 einen echten Leichtathletik-Event als Standortsportfest mit der regionalen Bundeswehr Sportfördergruppe und der Deutschen Talentförderung starten", freut sich Thomas Berger auf die kommende zivil-miltärische Zusammenarbeit.