Schnellstes Paar der Welt gibt sich die Ehre
Das schnellste Ehepaar der Welt gibt sich die Ehre. Marion Jones (28) und Tim Montgomery (29) sitzen schon in den Startlöchern. Ihr Ziel: die "46. Mt San Antonio College Relays", eine Traditionsveranstaltung, die alljährlich die Freiluftsaison in den USA einläutet.
Marion Jones und Tim Montgomery sind ein schnelles und glückliches Paar (Foto: Chai)
Marion Jones, die dreimalige Olympiasiegerin, und Tim Montgomery, ihr Lebensgefährte, amtierender Weltrekordler über 100 Meter, sind die Hauptdarsteller in Walnut, einer Stadt in Kalifornien, wo vom 15. bis 17. April ein Großteil der besten US-Leichtathleten vertreten ist.Das Sprint-Duo bereitet sich akribisch genau auf die kommenden Aufgaben vor. Dan Pfaff, ihr gemeinsamer Coach aus Kanada, der in den neunziger Jahren den kanadischen 100-Meter Olympiasieger von 1996, Donovan Bailey, auf Erfolgskurs führte, hat ihnen ein strammes Trainingsprogramm maßgeschneidert.
Weitere Starts nicht ausgeschlossen
Ernst wird es für beide vom 9. bis 19. Juli in Sacramento, Schauplatz der Olympia-Trials. Marion Jones, die wegen der Geburt von Tim jr., ihrem kleinen Stammhalter, im vergangenen Sommer eine schöpferische Pause eingelegt hat, möchte in Athen vor allem über 100 Meter und im Weitsprung ihr Glück versuchen, wie sie bereits vor ihrem Comeback bei den "Millrose Games" in New York Anfang Februar verraten hat. Weitere Starts in der antiken Stadt, hat Dan Pfaff bereits kund getan, seien nicht ausgeschlossen.
In Sydney 2000 wollte sie als erste Leichtathletin überhaupt fünf olympische Goldmedaillen einsacken. Ihr ehrgeiziges Vorhaben ging allerdings daneben. Gold gab es nur über 100 und 200 Meter sowie mit der 4x400-Meter-Staffel. Mit Bronze musste sie sich im Weitsprung, wo die Deutsche Heike Drechsler triumphierte, und mit der Sprintstaffel begnügen.
Die Großverdienerin, die in der Saison 2002 noch Preisgelder in Höhe von 482.400 Dollar sowie Antrittsgagen von 60.000 Dollar und mehr kassierte, ist Stammgast bei den "Mt SAC Relays". Sie läuft die 400 Meter und hofft auf eine Gala-Vorstellung wie anno 2000, als ihr mit 49,59 Sekunden eine Super-Zeit geglückt ist.
Neuanfang
Tim Montgomery, ein wenig im Schatten seiner besseren Hälfte, möchte nach einer missratenen WM-Saison einen Neuanfang machen. Im "Stade de France" war er im 100-Meter-Finale lediglich Fünfter und hatte anschließend bitter enttäuscht auf einen Staffel-Einsatz verzichtet. In Walnut ist er über 100 Meter gemeldet. Für ihn, den schnellsten Mann der Welt mit 9,78 Sekunden, ist es der erste Auftritt im Olympia-Jahr 2004.
Nur eine Woche später starten Marion Jones und Tim Montgomery auch bei den "Penn Relays" in Philadelphia. "Aber lediglich in den Sprintstaffeln", sagte ihr Manager Charlie Wells, "die weitere Saisonplanung wird sich dann nach den aktuellen Ergebnissen richten."