Schuften für das Domspringen
Seit Dienstag früh sind die Helfer von Alemannia Aachen damit beschäftigt, den Katschhof in eine Stabhochsprungarena zu verwandeln. Tribünen für 1.000 Zuschauer werden aufgebaut. Und damit die Athleten am Mittwoch (1. September) zu Höhenflügen ansetzen können, sorgt ein 50 Meter langer Steg wie in den Vorjahren für den nötigen Anlauf.
Dazu bedarf es eines präzisen Aufbaus. Ein Höhenunterschied von 1,20 Metern muss auf 50 Metern ausgeglichen werden. „Eine handwerkliche Herausforderung, bei der wir 320 Quadratmeter Holzplatten unter dem Anlaufsteg verbauen. Weitere 50 Quadratmeter Holz dienen als Fachwerk für die Unterkonstruktion des Steges“, sagt Michael Leers, Vorsitzender der Leichtathletik-Abteilung von Alemannia Aachen.Damit auch die Sprungmatte in gleicher Höhe zum Anlaufsteg liegt, werden 350 Europaletten unter die Matte gebaut. Der Steg misst 1,50 Meter in der Breite, so dass die Athleten einen sicheren Anlauf haben. Dazu werden die Aktiven wieder zu ihrer Lieblingsmusik springen und die Atmosphäre hochkochen lassen.
Dass bei solchen Bedingungen Weltklasseleistungen erzielt werden können, zeigt die Bestleistung im Marktspringen, die vom US-Amerikaner Jeff Hartwig im Jahr 2000 in Köln aufgestellt wurde und bei 6,00 Metern liegt.
Przemyslaw Czerwinski begeistert
Przemyslaw Czerwinski machte sich vorab schon ein Bild von den Aufbauarbeiten. Der Pole, der vor wenigen Wochen bei den Europameisterschaften die Bronze-Medaille gewinnen konnte, freut sich schon sehr auf das Springen.
2006 war er bereits in Aachen zu Gast: „Ich kann mich noch gut an die tolle Atmosphäre in Aachen erinnern und freue mich schon, erneut vor diesem Publikum und dieser beeindruckenden Kulisse springen zu dürfen“, sagt Przemyslaw Czerwinski. Bei seinem letzten Start war er Fünfter geworden. „Mit dem tollen Publikum im Rücken und dem gewonnenen Selbstvertrauen nach meinem dritten Platz bei den Europameisterschaften, rechne ich mir für das Domspringen einiges aus“, erklärt der Pole.
Starkes Feld
Auf dem Aachener Katschhof wird am Mittwoch die Elite der Stabhochsprungszene zum Domspringen antreten. Mit Romain Mesnil (Frankreich) und Przemyslaw Czerwinski sowie Malte Mohr, Fabian Schulze (beide LG Stadtwerke München) und Raphael Holzdeppe (LAZ Zweibrücken) werden gleich fünf EM-Teilnehmer präsentiert. Auch der Weltmeister von 2007, Brad Walker (USA), wird am Start sein.
Komplettiert wird das stark besetzte Starterfeld mit den deutschen Top-Springern Tim Lobinger (LG Stadtwerke München), Björn Otto, Karsten Dilla (beide LAV Bayer Uerdingen/Dormagen), Lars Börgeling, Michel Frauen und Richard Spiegelburg (alle TSV Bayer 04 Leverkusen). Auch das niederländische Stabhochsprung-Talent Wout van Wengerden wird in Aachen zum Stab greifen.
Live im Netz
Das Domspringen beginnt um 14.30 Uhr mit einem Nachwuchsspringen. Die Topathleten springen sich ab 15.30 Uhr warm, bevor sie um 17.30 Uhr in den Wettkampf starten. Der Eintritt ist während der gesamten Veranstaltung frei, die Zuschauerkapazität allerdings begrenzt. Es stehen neben einigen Tausend Stehplätzen auf dem Katschhof auch die beiden Tribünen zur freien Verfügung.
Für alle Leichtathletikfans, die es nicht nach Aachen und den Katschhof schaffen, gibt es einen besonderen Service, jeden Sprung live im Fernsehen oder im Internet mit zu verfolgen. Der Heimatfernsehsender center.tv überträgt ab 17.00 Uhr unter hohem technischen Aufwand über vier Stunden live vom NetAachen-Domspringen. Auch center.tv Köln überträgt das Meeting live. Im Internet können Zuschauer das NetAachen-Domspringen unter http://aachen.center.tv und www.netaachen.de/domspringen weltweit live mitverfolgen.