Schultz & Schulz sorgen für die ersten DM-Highlights
Am zweiten Tag der Deutschen Meisterschaften in Bochum-Wattenscheid konnten 15.000 begeisterte Zuschauer tolle sportliche Leistungen bejubeln. Allen voran ragten 400-Meter-Meister Ingo Schultz mit einer europäischen Bestleistung von 44,97 Sekunden und Melanie Schulz auf den 3000 Meter Hindernis mit einem neuen deutschen Rekord (9:38,31 min) heraus.
Ingo Schultz eilte in einer Topzeit zu seinem ersten deutschen Meistertitel im Freien (Foto: Kiefner)
5000 Meter Gehen der FrauenBis zur 2000-Meter-Marke hatte die amtierende deutsche Hallenmeisterin Kathrin Boyde bei der abschließenden Entscheidung am Samstag gut mitgehalten. Doch über die folgenden drei Kilometer konnte sich Melanie Seeger deutlich absetzen und mit einer Zeit von 21:28,58 Minuten ihren Titel verteidigen. Nach 22:26,91 kam auch Kathrin Boyde ins Ziel, gefolgt von der Drittplatzierten Nicole Best (23:30,65 min).
3000 Meter Hindernislauf der Frauen
Melanie Schulz gewann überlegen die erste Medaille, die über die Hindernisdistanz bei den Frauen vergeben wurde. Mit neuem deutschen Rekord von 9:38,31 Minuten sicherte sich die Athletin vom SV Creaton Großengottern den Meistertitel. Zweite wurde Katrin Engelen (10:16,77 min), gefolgt von Sylvia Thier (10:21,45 min).
Speerwurf der Frauen (Qualifikation)
Als Führende beendete die Qualifikation die bisher beste Deutsche in diesem Jahr, Steffi Nerius. Bereits in ihrem ersten Versuch erzielte sie eine Weite von 61,38 Metern. Zweite wurde Dörthe Friedrich (60,85 m) vor Jana Woytkowska (56,08 m).
4x100-Meter-Staffel der Männer
Die Läufer des heimischen TV Wattenscheid 01 I holten in 39,35 Sekunden den Meistertitel. Zweiter wurde Titelverteidiger Laz Salamander Kornwestheim I (40,32 sec) vor der MTG Mannheim I (40,48 sec).
4x100-Meter-Staffel der Frauen
Mit deutlichem Vorsprung verteidigten die Sprinterinnen der LG Olympia Dortmund in 44,06 Sekunden den Meistertitel. Platz zwei belegte der USC Mainz I (45,64 sec), gefolgt vom TSV Bayer 04 Leverkusen I (45,98 sec).
3x1000-Meter-Staffel der männlichen Jugend
Auf den Spuren von Nils Schumann bewegte sich am schnellsten die Staffel vom SV Creaton Großengottern I, die nach 7:18,90 Minuten ins Ziel kam. Platz zwei belegte das Läufertrio vom SC Potsdam I (7:25,81 min) vor dem SV Creaton Großgottern II (7:27,84 min).
5000 Meter der Frauen
Nachdem sie ihre Mitläuferinnen erfolglos zur Beteiligung an der Führungsarbeit aufgefordert hatte, entschied sich Sabrina Mockenhaupt für einen Alleingang. Mit etwa 200 Metern Vorsprung kam sie nach 15:46,92 Minuten ins Ziel und konnte somit ihren Titel verteidigen. Den Kampf um Platz zwei entschied Susanne Ritter (16:15,75 min) vor Birte Bultmann (16:18,84 min) für sich.
5000 Meter der Männer
Mit einem furiosen Enspurt sicherte sich Lokalmatador Jan Fitschen in 13:41,89 Minuten in Abwesenheit von Dieter Baumann den Meistertitel. Zweiter wurde der Leverkusener Mario Kröckert in 13:45.19 Minuten.
Diskuswurf der Frauen
Mit ihrem letzten Versuch auf 58,99 Meter sicherte sich Jana Tucholke den Deutschen Meistertitel. Da sie die EAA-Norm von 57,00 Metern übertroffen hat, wird sie voraussichtlich mit dem Titelgewinn Deutschland in München vertreten dürfen. Zweite wurde Kathleen Hering (56,76 m). Die beste Deutsche in diesem Jahr, Franka Dietzsch, war wegen Achillessehenproblemen nicht am Start.
Weitsprung der Männer
Schahriar Bigdeli wurde seiner Favoritenrolle gerecht. Er sprang mit 7,84 Metern die größte Weite und hielt damit Andreas Pohle (7,79 m) und Oliver König (7,75 m) in Schach.
100 Meter der Männer
Nachdem Marc Blume am Freitag in 10,23 Sekunden bereits die EM-Norm abgehakt hat, enteilte er auch im Finale seinen Konkurrenten und gewann in 10,27 Sekunden vor dem ebenfalls jubelnden Thomas Müller (10,42 sec).
Hochsprung der Frauen
Die Ludwigshafenerin Elena Herzenberg sprang sich mit 1,91 Metern und damit Erfüllung der für sie gültigen weichen Norm nach München. Zugleich sicherte sie sich im Dreikampf mit Kathryn Holinski und Birgit Kähler, die jeweils 1,89 Meter überquerten, den Meistertitel. Herzenberg scheiterte sehr knapp an den 1,93 Metern im letzten Versuch.
100 Meter der Frauen
Bei etwas Gegenwind kam die junge Sina Schielke am besten aus dem Startblock und setzte sich in 11,28 Sekunden gegen die Vorjahressiegerin Gabi Rockmeier (11,33 sec), die auf den letzten Metern noch Melanie Paschke (11,35 sec) abfing, durch.
Kugelstoßen der Männer
Ralf Bartels war der einzige Kugelstoßer, der in Wattenscheid mit 20,29 Meter aus dem ersten Versuch die Zwanziger Marke übertraf. Andy Dittmar (19,47 m) und Rene Sack (18,91 m) folgten mit Abstand dahinter. Detlef Bock, der die EM-Norm in der Tasche hat, wurde mit 18,58 Metern Fünfter.
400 Meter der Männer
Ingo Schultz lieferte im Lohrheidestadion eine Galavorstellung ab und deklassierte in neuer europäischer Jahresbestzeit von 44,97 Sekunden seine nationalen Kokurrenten um Längen. Jens Dautzenberg folgte in 46,19 Sekunden dahinter vor dem Wattenscheider Bastian Swillims (46,33 sec). Titelverteidiger Lars Figura musste sich in 46,74 Sekunden mit Rang vier begnügen. Für Ingo Schultz war es der erste deutsche Meistertitel im Freien.
Stabhochsprung der Männer
Lars Börgeling bestätigte mit 5,80 Metern als Sieger in Bochum-Wattenscheid seine derzeit gute Norm und holte sich gegen Tim Lobinger (5,70 m) und Danny Ecker (5,50 m), der vor dem dritten Sprung über 5,70 Meter ausstieg, den Titel. Richard Spiegelburg, der Titelverteidiger, verspielte mit 5,40 Metern seine EM-Chancen.
400 Meter Finale der Frauen
In Abstinenz von Grit Breuer und Claudia Marx, die allerdings als Zuschauerinnen im Stadion weilten, ging das Frauen-Finale auf der Stadionrunde über die Bühne. Die Mainzer Favoritin Florence Ekpo-Umoh ging am schnellsten an, gemeinsam mit Anke Feller bog sie auf die Zielgerade ein. Dann stürmte von hinten allerdings Birgit Rockmeier heran und überholte die Führenden mit einer Endzeit von 52,03 Sekunden. Feller wurde in 52,64 Sekunden Zweite, Nancy Kette (52,68 sec) vor Ekpo-Umoh (52,70 sec) Dritte.
800 Meter Finale der Frauen
Im mit Spannung erwarteten 800-Meter-Lauf der Frauen übernahm Claudia Schultz auf den ersten 400 Metern die Spitze. Erst auf der zweiten Gegengerade traten die Favoritinnen Ivonne Teichmann und Claudia Gesell in Erscheinung. Die Magdeburgerin attackierte mit Claudia Gesell im Schlepptau frühzeitig. Mit einem starken Finish zog die Leverkusenerin auf der Zielgerade aber dann an der deutschen Jahresbesten in 2:00,97 Minuten vorbei und empfahl sich damit als Deutsche Meisterin für eine EM-Nominierung, während Ivonne Teichmann auf die Regelung der Top-Acht in Europa vertrauen muss.
400 Meter Hürden der Männer (Finale)
Hackelbusch mit Heimvorteil! Der Wattenscheider siegte in einem unglaublich spannenden Finale in 50,26 Sekunden vor Youngster Christina Duma (50,39 Sekunden), der vom Start weg ein beherztes Rennen lief. Pech hatte Jan Schneider, der als Führender an der vorletzten Hürde strauchelte und hinter Sebastian Ayree (50,97 Sekunden) nur auf Rang Fünf (51,04 Sekunden) kam. Hennning Hackelbusch vertritt also die deutschen Farben in München, da er die EAA-Norm von 50,60 Sekunden unterboten hat.
400 Meter Hürden der Frauen (Finale)
Heike Meißner verteidigte ihren Titel erfolgreich: In 55,74 Sekunden gewann sie ungefährdet vor Ulrike Urbansky (56,74 Sekunden) und Stephanie Kampf (57,02 Sekunden). Als Deutsche Meisterin mit unterbotener EAA-Norm (57,75 Sekunden) hat sie ihr EM-Ticket gelöst.
100 Meter der Männer (Zwischenläufe)
Die Wattenscheider beim home run: Alexander Kosenkow gewinnt das Halbfinale in 10,42 Sekunden vor Vereinskamerad Ronny Ostwald (10,46 Sekunden). Marc Blume lief im zweiten Zwischenlauf mit deutlichem Vorsprung in 10,39 vor Thomas Müller (10,55 Sekunden). Dahinter Christian Schacht und Holger Blume, die zusammen mit Marc Kochan und Steffen Otto im Finale stehen. Der Titelverteidiger Tim Goebel ist ausgeschieden.
Speerwurf-Finale der Männer
Raymond Hecht legte gleich im ersten Versuch seine Siegesweite von 87,23 Metern vor. Auf Rang Zwei landete Boris Henry, der sich von Wurf zu Wurf kontinuierlich steigerte und 85,43 Metern erreichte. Dahinter Youngster Björn Lange mit 82,35 Metern. Offen ist nun, an wen die noch offenen Tickets für München vergeben werden. Ein ausführlicher Bericht ist auf leichtathletik.de zu finden.
100 Meter der Frauen (Vorläufe)
Knapper ging es bei diesem Zwischenlauf nicht: Sina Schielke rettete ihren Vorsprung ins Ziel und gewann in 11,33 Sekunden vor Melanie Paschke (11,34 Sekunden). Gabi Rockmeier lag im zweiten Vorlauf mit 11,37 Sekunden vorne, dahinter kam Marion Wagner (11,59 Sekunden). Fürs Finale sind weiterhin qualifiziert: Esther und Sandra Möller, Kathleen Tschirch und Katja Wakan. Pech hatte Katchi Habel, die mit 11,83 Sekunden im Vorlauf hängenblieb.
3x800-Finale der weiblichen Jugend
Die Läuferinnen der 1. LAV Rostock I gewannen in 6:35,91 Minuten deutlich vor der ersten Staffel des TSV Bayer 04 Leverkusen in 6:37,56 Minuten. Dahinter landete der SV Creaton Großengottern I mit 6:43,14 Minuten.
110 Meter Hürden der Männer (Vorlauf)
Den ersten Vorlauf gewann der Titelverteidiger Mike Fenner erwartungsgemäß in 13,56 Sekunden vor Florian Schwarthoff (13,88 Sekunden).
Im nächsten Lauf überzeugte Claude Edorh in 13,92 Sekunden vor Jan Schindzielorz (13,93 Sekunden). Jerome Crews qualifizierte sich im letzen Vorlauf als Sieger in 13,94 Sekunden. Für den Zweiten Florian Seibold blieb die Uhr bei 14,04 Sekunden stehen.
Dreisprung-Finale der Frauen
Die Dreispringerinnen sorgten heute für einige Fragezeichen und der DLV muß nun entscheiden, ob er eine Athletin für die EM nominiert. Siegerin Henny Gastel hat trotz für sie exzellenten 13,54 Metern weder die DLV- noch die EAA-Norm erfüllt. Titelverteidigerin Nicole Herschmann und Katja Umlauft haben zwar die von der EAA geforderten 13,70 Meter in diesem Jahr schon übertroffen, enttäuschten heute aber mit 13,39 Metern (Platz Vier) bzw. 13,48 Metern (Rang Zwei). Dritte wurde Jacqueline Mau mit 13,39 Metern. Es sieht ganz so aus, als würde keine deutsche Athletin im Olympiastadion in München hoppen, steppen und jumpen dürfen...