Schwanitz und Spiegelburg siegen in Oslo
Im Jahr 2013 hat sich Christina Schwanitz (LV 90 Erzgebirge) in eine neue Liga gestoßen. Beim Diamond League-Meeting in Olso (Norwegen) hat die Hallen-Europameisterin am Donnerstagabend zum zweiten Mal in ihrer Karriere die 20-Meter-Marke übertroffen (20,10 m) und den nächsten Sieg eingefahren. Silke Spiegelburg (TSV Bayer 04 Leverkusen; 4,65 m) gewann im Stabhochsprung. Über 100 Meter knackte Verena Sailer (MTG Mannheim; 11,24 sec) die Norm für die WM in Moskau (Russland; 10. bis 18. August).

Dieser Sieg hat offensichtlich noch einmal einen Schub gebracht. Mit Spaß, dem nötigen Selbstvertrauen und endlich schmerzfrei macht Christina Schwanitz die Saison ihres Lebens. Zum zweiten Mal in ihrer Karriere übertraf sie in Oslo die 20-Meter-Marke. Mit 20,10 Metern kam sie bis auf zehn Zentimeter an ihre Bestleistung heran. Spannend wird es, wenn spätestens bei der WM starke Konkurrenz aus Russland und China hinzukommt. Olympiasiegerin Valerie Adams (Neuseeland) ist nochmal eine andere Hausnummer, ihr näherzukommen ist momentan das Ziel aller Kugelstoßerinnen.
Jeder Versuch von Christina Schwanitz hätte in Oslo locker zum Sieg gereicht. Rang zwei ging ebenfalls nach Deutschland: An Europameisterin Nadine Kleinert (SC Magdeburg; 18,17 m). Vereinskameradin Josephine Terlecki belegte mit 17,63 Metern Rang vier.
Silke Spiegelburg feiert Sieg
Als fleißige Punktesammlerin in der Diamond League erweist sich einmal mehr Silke Spiegelburg. Die Leverkusenerin meistete im Stechen 4,65 Meter und ließ so die Griechin Nikoleta Kiriakopoulou hinter sich. Die Olympia-Vierte liegt damit im Diamond Race schon wieder klar an der Spitze, zweimal hat sie diese Wertung schon für sich entschieden.
Für die anderen beiden DLV-Athletinnen in diesem Wettbewerb ging es nicht ganz so hoch hinaus. Lisa Ryzih (ABC Ludwigshafen; 4,40 m) wurde Fünfte. Martina Strutz (SC Neubrandenburg) landete mit 4,30 Metern auf Rang sieben. Überhaupt kein gültiger Sprung gelang Weltmeisterin Fabiana Murer (Brasilien).
Usain Bolt souverän
Keine Blöße gab sich diesmal Sprint-Star Usain Bolt (Jamaika), der über 200 Meter in 19,79 Sekunden einen Meeting-Rekord aufstellte und einen riesigen Vorsprung heraussprintete. Als Zweiter hatte Jaysuma Saidy Ndure (20,36 sec) mehr als eine halbe Sekunde Rückstand. Bei seinem Europa-Auftakt in Rom (Italien) eine Woche zuvor hatte Usain Bolt sich über 100 Meternoch knapp dem Olympiasieger von Athen (Griechenland) Justin Gatlin (USA) geschlagen geben müssen.
Für eine Überraschung im Hochsprung sorgte Svetlana Shkolina (Russland; 1,97 m), die Emma Green-Tregaro (Schweden; 2.) sowie Weltmeisterin und Landsfrau Anna Chicherova (3.; beide 1,95 m) hinter sich ließ. Blanka Vlasic (Kroatien) kam als Fünfte diesmal nur über eine Höhe von 1,85 Metern.
An die Atmosphäre bei einem Diamond League-Meeting musste sich Thomas Röhler (LC Jena) offensichtlich erst einmal gewöhnen, schließlich war es für ihn eine Premiere. Der Speerwerfer begann mäßig, steigerte sich dann aber immer besser in den Wettkampf hinein und stand am Ende sogar auf dem Treppchen. 82,83 Meter bedeuteten Rang drei und gleich beim ersten Auftritt in der Diamond League den ersten Punkt für die Gesamtwertung. Bester an diesem Abend war Europameister Vitězslav Vesely (Tschechische Republik; 85,96 m).
Verena Sailer steigert sich
Eine Zeit unter elf Sekunden gab es über 100 Meter der Frauen diesmal nicht - die schnellsten Jamaikanerinnen und US-Amerikanerinnen fehlten. Dennoch war das Rennen spannend und schnell: Europameisterin Ivet Lalova (Bulgarien) schlug in starken 11,04 Sekunden Murielle Ahoure (Elfenbeinküste; 11,05 sec) um nur eine Hundertstel.
Verena Sailer lief bei 1,2 m/sec Rückenwind so schnell wie noch nie in diesem Jahr: In 11,24 Sekunden kam die Mannheimerin als Fünfte durchs Ziel. Die WM-Norm (11,25 sec) ist damit abgehakt.
Über 5.000 Meter lief Olympiasiegerin Meseret Defar (Äthiopien) allen klar davon. In 14:26,90 Minuten war die 29-Jährige knapp sieben Sekunden schneller als Viola Jelagat Kibiwot (Kenia; 14:33,48 min).
Piotr Malachowski mit Problemen
Nach seinem Landesrekord (71,84 m) mit dem er in Hengelo (Niederlande) die Siegesserie von Diskus-Olympiasieger Robert Harting (SCC Berlin) beendete, fand Piotr Malachowski (Polen) diesmal gar nicht in den Wettkampf, nach drei ungültigen Versuchen war Schluss. So war der Weg frei für Gerd Ganter (Estland), der mit 65,52 Metern siegte.
Einen soliden Wettkampf machte Martin Wierig. Immerhin zweimal landete sein Diskus jenseits der 63 Meter. Beim besten Versuch wurden für den Magdeburger 63,92 Meter gemessen, Rang vier.
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