Schwedisch-russisches Höhenfestival in Arnstadt
Auch die 27. Auflage von „Hochsprung mit Musik“ in Arnstadt hielt, was sie versprach. Vor 1.200 begeisterten Zuschauern flogen im Jahn-Sportpark Stefan Holm (2,36 m; Weltjahresbesthöhe) und Marina Kuptsova (2,02 m), die sich im Stechen gegen Kajsa Bergqvist (2,02 m; Landesrekord) behauptete, bei einem schwedisch-russischen Höhenfestival zu den Siegen und tollen Höhen.
Marina Kuptsova und Stefan Holm gingen aus packenden Wettbewerben als Sieger hervor
Zum erwartenden Zweikampf zwischen Europameisterin Kajsa Bergqvist und der Hallen-Europameisterin Marina Kuptsova kam es in der Frauenkonkurrenz. Nur diese beiden Springerinnen schnellten über 1,97 und 2,00 Meter, um sich dann den 2,02 Metern zu stellen. Im Gleichschritt ging es im zweiten Versuch auch über diese Höhe und die Spannung war zum Greifen nah! Nach jeweils gerissenen 2,04 Metern, über die besonders Marina Kuptsova gut aussah, holte sich die Russin im Stechen bei 2,02 Metern den ersten Platz vor der Schwedin. Kathryn Holinski mit Fußproblemen
Die einzige deutsche Starterin, Kathryn Holinski, kam über 1,85 Meter nicht hinaus und belegte damit am Ende der Ergebnisliste Platz neun. Die Dortmunderin, die sehr enttäuscht war, haderte wegen ungeklärter Fußprobleme wie Elena Herzenberg, die absagte, bereits Mitte der Woche mit ihrem Start in Arnstadt, entschied sich aber dann doch, die deutschen Farben dort zu vertreten. Melanie Skotnik, die 1,97-Meter-Springerin vom Indoor-Meeting in Dortmund, konnte sich nicht zu einem Start in Arnstadt durchringen. Sie hatte bereits zeitig ein Trainingslager in Polen eingeplant.
Die internationalen Gäste zeigten sich bei den Männern von einer erstaunlichen Leistungsdichte. Mit Europameister Jaroslav Rybakov (Russland), dem Jamaikaner Jermaine Mason, James Nieto (USA), Hallen-Weltmeister Stefan Holm (Schweden) und dem starken Ukrainer Andrej Sokolovsky sprangen fünf Athleten über die Schallmauer von 2,30 Metern.
Jaroslav Baba pokert sich über 2,32 Meter
Jaroslav Baba, der Newcomer aus der Tschechischen Republik, hatte sich einen Versuch für die nächste Höhe von 2,32 Metern aufgehoben und dieser Poker zahlte sich aus, denn er meisterte nach Stefan Holm diese Marke. Im zweiten Durchgang ließ sich auch Jaroslav Rybakov nicht lange bitten und zog nach.
Auch die Weltjahresbesthöhe von 2,34 Metern, gehalten von US-Boy Charles Clinger, war für Stefan Holm und Jaroslav Rybakov nicht zu hoch und sie segelten unter dem Jubel der Zuschauer über die Latte. Doch damit war das Ende noch nicht erreicht, denn der Schwede hatte mit 2,36 Metern bereits im ersten Sprung kein Problem und sicherte sich damit den Sieg. Am Ende hob er sich sogar noch einen Sprung für 2,40 Meter auf. „Das ist eine magische Höhe, ich musste es einfach versuchen“, kommentierte der Skandinavier.
STIMMEN VOM HOCHSPRUNG-MEETING IN ARNSTADT:
Marina Kuptsova: (Siegerin)
„Ich bin jetzt sehr müde nach diesem harten Wettkampf. Es waren viele und gute Sprünge, vor allem über zwei Meter und höher. Zu den 2,04 Metern hat heute nur ganz wenig gefehlt. Kajsa ist eine sehr gute Springerin und eine harte Gegnerin. Ich habe jetzt noch zwei Ziele. Die Hallen-Weltmeisterschaft in Birmingham und den Landesrekord, für den 2,05 Meter nötig sind.“
Stefan Holm: (Sieger; 2,36 m):
„Das Publikum in Arnstadt ist einfach fantastisch und es ist immer wieder toll, nach Deutschland zu kommen. Die 2,40 Meter musste ich am Ende einfach versuchen, es ist eine magische Höhe. Mein nächster Start ist in Stockholm. Im März möchte ich bei der Hallen-WM in Birmingham meinen Titel verteidigen. Man hat heute gesehen, dass Jaroslav Rybakov und Jaroslav Baba starke Gegner sind.“
Kajsa Bergqvist (Zweite; 2,02 m):
“Ich konnte mich leider nicht für die Niederlage aus dem letzten Jahr revanchieren. Trotzdem war es ein guter Wettkampf, weil es ein neuer Landesrekord in der Halle war. Ich habe mich sehr gut zuhause in Monaco auf die Hallensaison vorbereitet. Der nächste Wettkampf ist in Stockholm. In Birmingham will ich dann gegen Marina bestehen und bei der Hallen-WM wieder Gold holen. Ich rechne auch damit, dass Anna Chicherova, die ich vorher noch nicht kannte, zum engeren Favoritenkreis zu zählen ist.“
Kathryn Holinski: (LG Olympia Dortmund)
„Mein Fuß tut sehr weh, deshalb bin ich nicht richtig in den Lauf gekommen. Ich schleppe meine Fußverletzung schon seit drei Wochen mit mir rum, die Ärzte wissen leider auch nicht genau was es ist, sie vermuten eine Muskelreizung. Wegen meiner Verletzung traue ich mich eben nicht richtig reinzuspringen. Außerdem kommt noch die Vorbereitung auf das Abitur hinzu, das ist momentan schon eine Doppelbelastung. Nächste Woche werde ich erst mal pausieren, um dann bei den Deutschen Hallen-Meisterschaften wieder zu starten.“
Die Resultate finden Sie in der leichtathletik.de-Ergebnisrubrik...