Schweine und Wale müssen draußen bleiben
Mit Glücksbringern ist es so eine Sache. Jennifer Oeser hat inzwischen viele davon. Das „Schwein vom Rhein“ hat nämlich Zuwachs bekommen in der letzten Zeit. Auch ein Wal gehört inzwischen zum Stofftierzoo der Siebenkämpferin. Doch egal ob Schwein oder Wal, Tiere mussten bei der EM in Barcelona (Spanien) draußen bleiben. Glück brachten sie der Leverkusenerin trotzdem.

Als frischgebackene EM-Dritte mit neuer persönlicher Bestleistung gab sie einen amüsanten Einblick hinter die Kulissen. Immer wieder habe man die ganzen Taschen durchsucht. „Das ist ja schlimmer als bei der Polizeikontrolle.“ Selbst die Überredungs- und Überzeugungskünste der sympathischen Leverkusenerin versagten in Barcelona. „Sogar die Chinesen in Peking, die sehr streng waren, haben mir erlaubt, das Schwein mit reinzunehmen. Hier war aber nichts zu machen.“
Der Wal muss raus!
Das Schwein musste in den Katakomben bleiben und bekam dann auch noch Gesellschaft. Und zwar von einem Wal, den Jennifer Oeser von ihrer Oma geschenkt bekam. „Ich hatte den kleinen Wal von meiner Oma im Koffer. Den haben sie mir auch noch vor dem Start rausgeholt. Da brüllen sie mich zurück und ich: ‚Was ist denn jetzt schon wieder?‘ Ich habe dann wieder den Koffer aufgemacht und ‚Hier, der Wal muss raus‘. Und ich: ‚Hier, nehmt auch den Wal‘“, berichtete die Vize-Weltmeisterin von ihren ganz persönlichen Erfahrungen.
Dass ihr das inzwischen nicht minder berühmte „Schwein vom Rhein“ im Olympiastadion gemeinsam mit dem Wal trotz aller Wirren Glück gebracht hat, davon ist Jennifer Oeser überzeugt. „Das Schwein hat den Tag dann in den Katakomben verbracht. Vielleicht war es auch ganz froh, dass es nicht in der Hitze war. Aber es war nicht sauer auf mich und hat jetzt doppelt und dreifach Glück gebracht.“
Das Schwein kommt wieder mit
Überhaupt ist die Beziehung zwischen dem Schwein und Jennifer Oeser in Barcelona noch inniger geworden. „Wenn ich das Schwein bewusst vergessen hätte, dann wäre es sauer gewesen auf mich. Aber ich konnte ja diesmal gar nichts dafür. So war das Schwein nur sauer auf die Kampfrichter. Ich habe sogar sehr für das Schwein gekämpft. Das Schwein hat es bestimmt mitbekommen. Dementsprechend hat es doppelt und dreifach die Daumen für mich gedrückt.“
Deshalb ist es auch keine Frage, ob das Schwein künftig zuhause bleiben muss. „Ich bin abergläubisch. Das Schwein hat mich jetzt jahrelang begleitet, das kommt immer wieder mit“, will Jennifer Oeser beim nächsten internationalen Höhepunkt aufs Neue versuchen, ihre Glücksbringer mit zum Wettkampf zu nehmen.
Nur eins bereitet der 26-Jährigen Sorge: dass sie noch mehr Stofftiere geschenkt bekommt, die dann auch noch alle dabei sein wollen. „An dem Schwein hängen inzwischen ja schon zehn Schweine, weil ich immer so viele geschenkt bekomme. Und noch ein Wal. Ich schleppe bald einen Koffer voller Stofftiere mit.“ Die Ausgabestelle für beschlagnahmte Stofftiere könnte dann schon bald noch überfüllter sein als jetzt in Barcelona.
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