Schweiz hofft auf Viktor Röthlin
Im Schweizer WM-Team wird nicht in Medaillen gerechnet. Vielmehr geht es, wie Delegationsleiter Peter Haas unterstrich, bei der Weltmeisterschaft in Osaka (Japan) nun ab Samstag (25. August) darum, dass die Athleten ihre Vorleistungen bestätigen. Gesprochen wird aber von einem Top 10-Platz.

Viktor Röthlin will unter die ersten Acht (Foto: Kiefner)
Dieser könnte bereits am Samstagmorgen zum Auftakt der Titelkämpfe durch den Marathonläufer Viktor Röthlin greifbar nahe sein. Der Landesrekordhalter (2:08:20 h) nimmt die Rolle des Hoffnungsträgers an: "Die Situation ist so, dass ich zu den zehn besten Marathonläufern dieser WM gehöre. Leider sagen Bestleistungen nichts aus, dieser Marathon beginnt bei Null. Ich will aber unter die ersten Acht und mein Diplom gewinnen."Neben der Konkurrenz wertet der Vize-Europameister das Klima mit der Hitze und hohen Luftfeuchtigkeit als großen Gegner. Viktor Röthlin hat versucht, sich optimal darauf einzustellen und wähnt seinen Leistungsverlust nach einer unmittelbaren, 14-tägigen Wettkampfvorbereitung bereits auf japanischem Boden in Kobe bei null Prozent. "Am Anfang waren noch fünf Prozent Leistungseinbußen spürbar. Jetzt gibt es mir aber Sicherheit, dass mein Körper bereit ist. Ich habe vier harte Belastungen unter diesen Bedingungen gemacht."
Mit 30 Jahren WM-Debüt
Neben Vikor Röthlin hoffen die Eidgenossen vor allem auch auf Dreispringer Alexander Martinez. Der gebürtige Kubaner, die Stimmungskanone im Schweizer Team, ist trotz bereits 30 Jahren ein WM-Debütant: "Ich fühle mich aber noch ziemlich jung." Auch er wähnt sich in Form: "Ich bin vor der WM über 17 Meter gesprungen und habe einen freien Kopf."
Bemerkenswert im 12-köpfigen Schweizer Team ist, dass mit Sylvie Dufour, Simone Oberer und der kecken Aufsteigerin Linda Züblin gleich drei Siebenkämpferinnen am Start sind. Das ist eine WM-Premiere. Überhaupt gab es erst einmal bei einer WM drei Schweizer in einer Disziplin: 1995 in Göteborg (Schweden) über 200 Meter.
Direkt nach Osaka
In der WM-Vorbereitung gingen die Schweizer einen eigenen Weg und verzichteten im Gegensatz zu vielen anderen Nationen auf ein gezieltes Vorbereitungscamp in Asien. Sie haben bereits eine Woche vor der WM im heißen und schwülen Osaka Quartier bezogen und sind dem Klima ganz bewusst nicht ausgewichen.
Peter Haas erklärt: "Es war ein langer Prozess, bis wir uns so entschieden haben. Wir wollten uns aber an das Klima gewöhnen. Auch ist es nicht immer angenehm, wenn man sich zweimal lokalisieren muss." Man fühle sich in Osaka wohl, ein Lagerkoller hätte sich noch nicht eingestellt und ein solcher wird auch angesichts der guten Stimmung in der Mannschaft nicht erwartet. Außerdem will man die klimatische Anpassung auch im Hinblick auf die Olympischen Spiele im nächsten Jahr in Peking (China) testen.
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