Paula Radcliffe schickte Postkarte nach Athen
Eindrucksvoller hätte sich Paula Radcliffe am vergangenen Sonntag beim Europacup in Bydgoszcz kaum zurückmelden können. In ihrem ersten Bahnrennen seit 22 Monaten lief die britische Marathon-Weltrekordhalterin über 5.000 Meter mit 14:29,11 Minuten im Alleingang die drittschnellste Zeit der Geschichte.
Paula Radcliffe hält für Athen die Trümpfe in der Hand (Foto: Chai)
"Ich hatte mir keine solche Zeit vorgenommen", sagte sie nach dem beeindruckenden Rennen, "ich wollte einfach so schnell laufen wie ich konnte, mein gutes Training der letzten Wochen auf die Bahn bringen. Deshalb überrascht mich die Zeit nicht." Ein bisschen schielte sie aber dann am Ende doch auf den erst eineinhalb Wochen alten Weltrekord der Türkin Elvan Abeylegesse (14:24,68 min).Die Britin zeigte, dass man sie mit Blick auf die Olympischen Spiele im August auch im Stadion nicht unterschätzen darf. Momentan lässt sie sich aber noch nicht in die Karten schauen. "Ich werde für Athen über 10.000 Meter und im Marathon gemeldet", weiß sie inzwischen, "aber ich glaube nicht, dass ich beides laufen werde." Sie will sich nicht verzetteln, dafür ist Olympia viel zu wichtig.
Vergangenheit abgehakt
Über ihre oft bitteren Niederlagen in der Vergangenheit zerbricht sie sich nicht mehr den Kopf. "Das spielt keine große Rolle mehr. Es gab Gründe für die Niederlagen und ich wusste immer, dass ich für mich gut gelaufen war."
Am nächsten Wochenende setzt die 30-jährige in Gateshead ihre Rückkehr auf die Bahn fort. Es ist ihr erster Start in einem britischen Stadion seit langem. "Das macht es zu etwas Besonderem", sagt Paula Radcliffe, "es ist immer toll, vor dem heimischen Publikum zu laufen." Und auch die Zuschauer werden bei dem Rennen mit der kampfstarken Britin wohl ihren Spaß haben.