Sebastian Bayer - Zitterpartie endet mit Gold
Zwei EM-Titel unter dem Hallendach hat er schon, jetzt darf er sich auch Freiluft-Europameister nennen: Der Hamburger Sebastian Bayer hat bei den Europameisterschaften in Helsinki (Finnland) mit 8,34 Metern Gold im Weitsprung gewonnen. Dabei mussten er und seine Fans zunächst bange Minuten überstehen.
Sebastian Bayer nahm zweimal Anlauf, flog zweimal weit – und trat zweimal knapp über. Der Weitsprung-Wettbewerb begann für den 26-Jährigen mit einer Zitterpartie. Im dritten Versuch rettete er sich dann mit einem Satz auf 8,03 Meter als Fünfter in die Runde der letzten Acht.Dort konnte Sebastian Bayer sich noch einmal deutlich steigern: Im fünften Durchgang übernahm er mit 8,33 Metern die Führung und setzte im letzten Versuch noch einmal einen Zentimeter drauf. Damit bestätigte er seine Form der Qualifikation, in der er mit zu viel Wind dieselbe Weite erzielt hatte.
Siebtes deutsches Weitsprung-Gold
Die weiteren Medaillengewinner hatten ihr Pulver schon früh verschossen und konnten nicht mehr kontern. Luis Felipe Méliz (Spanien) wurde mit 8,21 Metern Zweiter, Rang drei ging an den Schweden Michel Torneus (8,17 m).
Sebastian Bayer ist der insgesamt siebte deutsche Europameister im Weitsprung. Er tritt mit seinem Sieg die Nachfolge des Ludwigshafeners Christian Reif an. Dieser hatte vor zwei Jahren in Barcelona (Spanien) mit Meisterschaftsrekord von 8,47 Metern Gold gewonnen, musste aber aufgrund einer Verletzung auf Helsinki verzichten.
STIMME ZUM WETTKAMPF
Sebastian Bayer (Hamburger SV):
Soweit ich weiß, waren die ersten beiden Versuche auch sehr, sehr weit, nur ungültig (lacht). Und dann ging mir im dritten Versuch so ein bisschen die Flatter. Bloß nicht ungültig machen, alles, nur nicht ungültig, habe ich gedacht. Dann habe ich gemerkt, dass es hinten sehr, sehr weit wird, ich habe auch Vorlage bekommen. Jetzt kann ich drüber lachen, aber zu dem Zeitpunkt war das nicht so lustig. Das war für den Kopf der anstrengendste Wettkampf, den ich je mitgemacht habe. Es hat sehr viel Energie gekostet, die Zitterpartie zu überstehen, aber jetzt bin ich einfach nur glücklich.
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