Sebastian Bayer zittert sich ins Finale
Die beiden besten deutschen Weitspringer Sebastian Bayer (Hamburger SV) und Christian Reif (ABC Ludwigshafen) boten in der Quali bei Olympia in London (Großbritannien) am Freitag mit 7,92 Metern die gleiche Weite an. Für Sebastian Bayer war das genug, um ins Finale einzuziehen, für Christian Reif nicht. Alyn Camara (TSV Bayer 04 Leverkusen; 7,79 m) kam auf Rang 22.
Der eine Deutsche warf den anderen raus. Sebatian Bayer sprang im ersten Durchgang auf 7,92 Meter. Weiter ging es nicht mehr. Ausschlaggebend sollte am Ende trotzdem der zweite Versuch sein: 7,88 Meter wurden hier für den Europameister gemessen. Damit landete er insgesamt auf Platz zwölf und gerade so im Finale am Samstag (4. August).Unter den drei Athleten, die mit 7,92 Metern in die Ergebnisliste eingingen, hatte Sebastian Bayer den besten zweiten Versuch. Das Nachsehen hatte Christian Reif, der sich im letzten Anlauf auf 7,92 Meter gesteigert hatte. Vorher standen 7,81 Meter zu Buche. Gesamtplatz 13 bedeutete das bittere Aus.
Alyn Camara kam bei seinem Auftritt im Olympia-Stadion auf 7,72 Meter. Damit verabschiedete sich der Leverkusener als 22. aus London.
Seinen Sieg von Peking (China) wird Irving Saladino (Panama) nicht wiederholen können. Drei ungültige Versuche bedeuteten das Aus. Insgesamt ging es nicht soweit hinaus: Mauro Vinicius da Silva (Brasilien) und Marquise Goodwin (USA) flogen mit je 8,11 Metern am weitesten. Sie waren damit die einzigen Springer, die über 8,10 Meter kamen, die den direkten Finaleinzug brachten.
STIMMEN ZUM WETTKAMPF
Sebastian Bayer (Hamburger SV):
Ich bin nicht gut in den Wettkampf reingekommen. Nach den 7,92 Metern habe ich gedacht: Nach einem schlechten Sprung muss noch etwas kommen. Im Zweiten war ich dann zu weit weg, was im Dritten los war, weiß ich selbst nicht. Es war auch nicht einfach, zu springen. Das soll aber keine Ausrede sein. Ich kann nur glücklich sein, dass ich morgen springen darf. Es kann nur besser werden. Ich kann nicht verstehen, warum wir nicht in die andere Richtung gesprungen sind. Fast jeder Springer hatte mindestens einen Meter Gegenwind. Aber: Die Bedingungen waren für alle gleich.
Chrstian Reif (ABC Ludwigshafen):
Man kann tief fallen, wenn man viel von sich verlangt. Ich habe das getan, obwohl ich schlecht in das Jahr gekommen bin. Es ist wie bei einem Fußballer, der nur ein, zwei Spiele gemacht hat und dann im Champions-League-Finale steht. Für mich war es keine Vorbereitung, die für Olympische Spiele reicht. Letzten Endes, ist es ärgerlich, dass 7,93 Meter gereicht hätten. Nur ein Zentimeter hat gefehlt, beziehungsweise ein besserer zweiter Sprung. Es war aber insgesamt überhaupt nicht das, was ich mir vorgenommen hatte.
Alyn Camara (TSV Bayer 04 Leverkusen):
Ich hatte riesige Probleme beim Einspringen. Ich habe vier Sprünge gemacht, der Wind hat mir zu Schaffen gemacht. Mir fehlt die Routine, auf einen ständigen Wechsel von Rückenwind zu Gegenwind zu reagieren. Ich war von Anfang an viel zu weit weg vom Brett und musste mich ranarbeiten. Das kostet viel mentale Kraft. Ich habe versucht, die Kulisse zu genießen. Da kommen so viele Gefühle auf: Von Euphorie bis Magengrummeln. Das war super: Ich freue mich auf 2016, wenn ich da dabei bin. Ich nehme eine Menge Erfahrung mit.
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