Sebastian Coe gehetzt wie bei Weltrekordläufen
Am Montag (16. Juli) ziehen die ersten Athleten ins Olympische Dorf ein. Die Spannung steigt vor dem Auftakt der 30. Olympischen Sommerspiele auf der britischen Insel, und die Anspannung steigt bei Sebastian Coe. Der Macher des Weltereignisses in London (Großbritannien) wirkt gehetzt wie zur Zeit seiner acht Weltrekordläufe.
Doch dann sagt er total konzentriert: "Wir haben noch viel zu tun in diesen 14 Tagen. Viele kleine Probleme lösen, Verkehrswege überarbeiten. Doch im Grunde ist alles getan für phantastische Spiele."In seinem Gesicht sind die Anstrengungen der letzten Jahre abzulesen: "Es war ein sehr langer Weg. Als ich antrat, war meine Tochter drei, heute ist sie 13. Meine Große studiert schon im zweiten Semester." Sebastian Coe erspart es sich zu sagen: Ich war ein Vater, der nie Zeit hatte. Aber er merkt an: "Lange keinen Urlaub gehabt, kaum zum Laufen gekommen. Aber die Aufgabe ist es wert." Und schließlich ist sie ja bald erledigt.
Beste Plattform
Sebastian Coe macht klar: "Es geht darum, den Athleten die beste Plattform zu schaffen, die sie je hatten. Keiner soll nach Hause fahren und sagen, man hätte ihm Steine in den Weg gelegt." Der zweimalige 1.500-Meter-Olympiasieger bekräftigt: "Alle sollen zu großartigen Leistungen befähigt sein, die Jugend inspirieren, den Funken auf die nächste Generation überspringen lassen."
Das Feuer der Begeisterung für den Lauf loderte bei dem 1956 geborenen und nach Olympia 56 Jahre alt werdenden früheren Leichtathletik-Star schon in Kindertagen. Und die olympische Flamme hielt er kürzlich noch in der Hand: "Es ist ein unbeschreibliches Gefühl, diese Fackel zu tragen und zu wissen, dass 90 Prozent der 57 Millionen Briten im Stadion oder am Fernseher dabei sein werden, wenn mit ihr am 27. Juli das Feuer entzündet wird."
Feuchter Sommer
Sebastian Coe gerät ins Schwärmen. "20.000 Athleten und Betreuer aus 204 Nationen werden bei Olympia und Wochen später bei den Paralympics im Einsatz sein, von euch Jungs sogar 25.000", sagt Sebastian Coe, den Medien zugewandt. Die Addition beider Zahlen ergibt in etwa die Stärke des Heeres an Soldaten, Polizisten und privaten Sicherheitsdiensten, die während der Wettkämpfe mit ihren 302 Entscheidungen auf die rund acht Millionen Menschen aufpassen sollen.
"Wir vertrauen diesen Leuten", sagt Sebastian Coe zum ebenso sensiblen wie kostspieligen Thema Sicherheit. Inzwischen übersteigt der Etat für diesen Bereich 1,3 Milliarden Euro, das ist mehr als ein Zehntel des Gesamtbudgets (12,5).
Sebastian Coe versichert: "Jeder Penny ist gut angelegt: Für London, für Großbritannien, für die Zukunft des Sports hier und in vielen Teilen der Welt. Jetzt hoffen wir nur, dass das Wetter nicht so schwierig wird wie zuletzt. Wir hatten wirklich einen feuchten Sommer."
Quelle: Sport-Informations-Dienst (sid)