| Kongress in Peking

Sebastian Coe neuer IAAF-Präsident - klarer Wahlsieg gegen Bubka

Sebastian Coe hat am Mittwoch das Wahlduell mit Sergey Bubka um das Präsidentenamt des Leichtathletik-Weltverbandes IAAF beim Kongress in Peking (China) gewonnen. Mit 115:92 Stimmen setzte sich der Brite gegen den Ukrainer durch.
dpa/pr

Der frühere Weltklasseläufer Sebastian Coe ist neuer Präsident des Leichtathletik-Weltverbandes. Beim 50. IAAF-Kongress am Mittwoch in Peking setzte sich der 58 Jahre alte Engländer mit 115:92 Stimmen klar gegen Sergey Bubka durch. Für den sieben Jahre jüngeren Ukrainer war es die zweite große sportpolitische Niederlage: Vor knapp zwei Jahren scheiterte er mit der Kandidatur um das Präsidentenamt des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) an Thomas Bach. Bubka wird aber in der IAAF-Führungsspitze bleiben: Bei der Wahl der Vizepräsidenten schnitt er mit 187 Stimmen am besten ab.

DLV-Präsident Clemens Prokop setzte sich mit seiner Kandidatur um einen Sitz im IAAF-Council nicht durch. Im ersten Wahlgang erhielt der Chef des Deutschen Leichtathletik-Verbandes 66 Stimmen, im zweiten Durchgang nur noch 45 Stimmen. Seine Kandidatur für das Amt des Schatzmeisters hatte er zugunsten der Bewerbung des Spaniers José-Maria Odriozola zurückgezogen.
Bisher war der DLV durch Helmut Digel in der IAAF-Regierung vertreten. Der Tübinger kandidierte nicht mehr.

Zahlreiche Reformen geplant

"In meinem Leben gab es keine Aufgabe, auf die ich besser vorbereitet war. Ich werde Ihr Vertrauen nicht enttäuschen", sagte Coe. Er ist der sechste Präsident in der 103-jährigen IAAF-Geschichte. Doppel-Olympiasieger Coe löst den Senegalesen Lamine Diack ab, der fast 16 Jahre lang als Präsident amtierte. "Wir haben zwei gute Kandidaten gehabt. Ich freue mich, einen Nachfolger zu haben", sagte Diack. "Seb Coe ist ein Mann, der sein ganzes Leben unserem Sport gewidmet hat."

Der neue IAAF-Chef will die olympische Kernsportart mit zahlreichen Reformprojekten wieder attraktiver und moderner machen. Priorität hat dabei der Kampf gegen Doping. Jüngste Veröffentlichungen über mögliche Manipulationen hatten das Image der Leichtathletik erneut beschädigt. So wurde in einer ARD-Dokumentation der Vorwurf erhoben, die IAAF habe möglicherweise Blutdoping-Fälle verschwiegen.

Bubka fairer Verlierer

Lord Coe hatte als Organisations-Chef der Olympischen Spiele 2012 in seiner Heimatstadt London (Großbritannien) eine überzeugende Arbeit geleistet und viel Lob bekommen. Der Chef des britischen NOK war 1980 und 1984 Olympiasieger über 1.500 Meter und hielt 16 Jahre lang den 800-Meter-Weltrekord.

Als fairer Verlierer zeigte sich Sergey Bubka. "Seb, ich wünsche dir, unseren Sport gut in die Zukunft zu führen. Die Leichtathletik wird wachsen und immer stärker werde", sagte der mehrfache Stabhochsprung-Weltrekordler zum neuen Präsidenten.

Quelle: Deutsche Presse-Agentur (dpa)

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