Sebastian Ernst bezwingt Alexander Kosenkow
Sebastian Ernst (TV Wattenscheid 01) überraschte am Samstag bei den Westfälischen Hallen-Meisterschaften in Dortmund im 60 Meter-Sprint mit seinem Erfolg in guten 6,78 Sekunden vor seinen Teamkollegen Alexander Kosenkow (6,81 sec )und Jan Quade (6,85 sec).
„Mein guter Start hat heute den Ausschlag geben“, meinte der frühere U20-Europameister, der vor einer Woche auf den 200 Metern mit respektablen 21,12 Sekunden in die Hallensaison eingestiegen war.Keineswegs enttäuscht zeigte sich Alexander Kosenkow, der tags zuvor ein neuntägiges Trainingslager auf Teneriffa (Spanien) beendet hatte. „Wegen des Fluges bin ich erst nachts um 2.00 Uhr ins Bett gekommen. Zudem habe ich noch die harten Einheiten in den Beinen. Bei meinen nächsten Wettkämpfen läuft es sicherlich besser, denn ich bin mit meinem Trainingszustand momentan sehr zufrieden“, erklärte der Deutsche 200 Meter-Hallenmeister, der sich über 60 Meter gerne für die Hallen-EM in Paris (Frankeich; 4. bis 6. März) qualifizieren möchte.
Dortmunder Doppelsieg
Im 60 Meter-Sprint der Frauen gaben die beide noch zur Jugendklasse zählenden Dortmunderinnen Stefanie Pähler (7,51 sec) und Katharina Grompe (7,57 sec) der Erwachsenen- Konkurrenz klar das Nachsehen. Stefanie Pähler, die auf der kurzen Sprint-Distanz eine persönliche Bestzeit von 7,44 Sekunden (2010) hat, verbesserte sich damit gegenüber dem Vorsonntag um vier Hundertstelsekunden.
„Mein Lauf war fast optimal. Lediglich am Start gibt es noch etwas bei mir zu verbessern“, erklärte die 17-Jährige, die sich zurzeit intensiv auf den Hallen-Länderkampf gegen Japan und die USA am 5. Februar in Osaka (Japan) und die Deutschen Jugend-Hallenmeisterschaften in Leverkusen (19./20. Februar) vorbereitet.
Zwei Titel für Christina Haack und Denise Krebs
Gleich zweimal zu Titelehren kam Christina Haack, die über 200 Meter in 24,02 Sekunden und über 400 Meter in 55,53 Sekunden dominierte. Wegen ihres Examens als Diplom-Verwaltungswirtin hatte die 24-Jährige 2010 kaum Wettkämpfe bestritten. „Vor allem mit meiner 400 Meter-Zeit bin ich zufrieden, denn ich bin zweieinhalb Jahre nicht über diese Strecke gelaufen. Da steckt noch einiges drin“, betonte die stets gut aufgelegte Gladbeckerin, die vor fünf Jahren als A-Jugendliche in der Halle bereits 55,76 Sekunden erzielte.
Doppelsiegerin wurde auch die Deutsche 1.500 Meter-Meisterin Denise Krebs, die auf ihrer Spezialdistanz als überlegene Siegerin 4:23,35 Minuten erreichte und anschließend noch die 800 Meter in 2:09,57 Minuten gewann. Die Wattenscheiderin führte im Dezember ein Trainingslager auf Teneriffa durch, um den winterlichen Bedingungen in Deutschland zu entfliehen.
Monika Merl Dritte
Hinter der Zweitplazierten Lisa Ollesch (TV Wattenscheid 01; 2:09,76 min) meldete sich die jetzt für die LG Olympia Dortmund startende Monika Merl nach einer eineinhalbjährigen Babypause als Dritte mit 2:10,66 Minuten zurück. „Der Neubeginn war hart, denn Training und Wettkämpfe sind zweierlei Schuhe. Bei meinen nächsten Starts kann ich mich sicherlich weiter steigern“, zeigte sich die Hallen-EM-Fünfte von 2005 optimistisch.
Trotz Anlaufproblemen erreichte Weitspringerin Lena Malkus (LG Ratio Münster) als überlegene Siegerin beachtliche 6,20 Meter. „Damit bin ich für den Anfang sehr zufrieden, denn so gut habe ich noch nie die Hallensaison begonnen“, bemerkte die Jugend-Olympiasiegerin, für die sich der Rummel nach ihrem Überraschungserfolg in Singapur inzwischen gelegt hat.
Jugend unter sich
Die Jugend unter sich war im Hochsprung der Frauen, den die 19-jährige Nele Hollmann (TSV Hagen 1860) mit guten 1,80 Metern vor Julia Stöckmann (TV Jahn Rheine, 1,77 m) und Nadja Kampschulte (TG Harkort Wetter, 1,77 m) gewann.
Gleich im ersten Versuch des Dreisprungs kam Theresa Greb (LG Ratio Münster) auf 13,00 Meter und bezwang damit die letztjährige Deutsche Jugend-Hallenmeisterin, Julia Dieckmann (TV Gladbeck; 12,29 m). Im Kugelstoßen gelang Diskus-Spezialistin Anna-Katharina Weller (LG Olympia Dortmund) mit 13,57 Metern eine erfolgreiche Titelverteidigung.
Daniel Kohle bleibt Dreisprung-Meister
Trotz seines Strauchelns an der zweiten Hürden konnte bei den Männern David Filipowski (TV Wattenscheid 01) im 60 Meter-Hürdensprint in 8,31 Sekunden seinen Titel verteidigen.
Den Dreisprung der Männer beherrscht in Westfalen weiter Daniel Kohle (LG Ratio Münster), der dieses Mal mit 15,13 Metern zu Titelehren kam. Martin Bischoff (TV Wattenscheid 01) versucht zurzeit, sein Medizinstudium und den Sport unter einen Hut zu bringen, so dass sein Hallen-Auftakt von 1:52,81 Minuten für ihn in Ordnung geht.
Annika Drazek um Längen voraus
Bei den gleichzeitig ausgetragenen Westfälischen B-Jugend-Hallen-Meisterschaften war die 15-jährige Annika Drazek (TV Galdbeck) mit Leistungen von 7,60 Sekunden über 60 Meter flach und 8,52 Sekunden über 60 Meter Hürden (Vorlauf 8,48 sec) der gleichaltrigen Konkurrenz um Längen voraus. Um ihren Körper zu stabilisieren, verzichtet sie zurzeit auf den Weitsprung.
Eine Ausnahmestellung nimmt in Westfalen im B-Jugendbereich auch Stabhochspringerin Desiree Singh (LG Lippe-Süd) ein, die sich über respektable 3,90 Meter schwang.
Bei der männlichen Jugend B jubelte Doppelsieger Philipp Menn (LG Kindelsberg Kreuztal) als Doppelsieger über seine Leistungen von 6,79 Metern im Weitsprung und 13,22 Metern im Dreisprung. Obwohl Sebastian Schürmann (SC Falke Saerbeck) bisher in der Halle kaum trainiert hat, kam er über 200 Meter auf erfreuliche 22,59 Sekunden.
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