Weitspringerinnen begeisterten Chemnitzer Publikum
Carolina Klüft stand am Freitagabend für die internationale Klasse des Meetings im Chemnitzer Sportforum. Jeder Sprung der jungen Schwedin wurde mit lautstarkem, rhythmischem Klatschen begleitet und die Siebenkampf-Weltmeisterin dankte es dem Publikum mit einem spannenden Weitsprungwettkampf.
Bianca Kappler freut sich jetzt mit Trainer Uli Knapp auf die Hallen-WM (Foto: Chai)
Zum Duell wurde sie von der deutschen Hallen-WM-Starterin Bianca Kappler gefordert, die im Vorkampf stets der nach ihr springenden Carolina Klüft vorlegen musste. 6,44 Meter standen für sie nach drei Versuchen zu Buche. Carolina Klüft hatte es bis dahin auf genau zehn Zentimeter weniger gebracht und war damit alles andere als zufrieden.Im Finale standen die Vorzeichen dann umgekehrt, Bianca Kappler hatte die Chance zu kontern. Nur kurzzeitig konnte ihr die 21-jährige Skandinavierin im fünften Versuch mit einem Sprung auf 6,53 Meter die Führung streitig machen. Dann folgte der Satz des Abends der Rehlingerin: 6,63 Meter - endlich die geforderte Hallen-WM-Norm und zugleich der Spitzenplatz in der deutschen Jahresbestenliste.
Konkurrenz nicht hellwach
"Heute war ich einfach gut drauf und konnte mich für die Nominierung bedanken", freute sich Bianca Kappler nach dem Wettkampf. "Jetzt möchte ich in Budapest das Finale erreichen. Dafür sind sicher um die 6,50 Meter nötig und das ist drin. Die internationale Konkurrenz ist auch nicht hellwach."
Ihre prominente Konkurrentin gab sich aber noch nicht sofort geschlagen. Nur um den Hauch von einem Zentimeter verfehlte Carolina Klüft schließlich bei ihrem letzten Sprung die Bestmarke und gratulierte der Siegerin fair mit einer Umarmung.
Keine Späßchen
Unzufrieden war sie nach dem Wettkampf nicht, "denn zum ersten Mal in dieser Saison hatte ich ein gutes Gefühl und die Technik hat gestimmt." Ihre bisherige Saisonbestleistung stand bis dahin erst bei 6,48 Meter. So sprang bei der lebenslustigen Schwedin an diesem Abend vielleicht auch ein wenig Unsicherheit mit, denn auf ihre gewohnten Späßchen verzichtete sie in Chemnitz.
Nun gilt ihre ganze Konzentration den Hallen-Weltmeisterschaften am nächsten Wochenende, bei denen sie ihren im Vorjahr errungenen Fünfkampf-Titel nicht verteidigen will und nur im Weitsprung antritt. Dort wird die Mehrkämpferin kleinere Brötchen backen müssen. "Mit einer Medaille rechne ich nicht. Ich werde einfach Spaß haben." Stattdessen richtet Carolina Klüft ihre Blicke schon in Richtung Olympische Spiele in Athen. "Diese Saison wird eine ganz große für mich werden!"