Sebastian Ernst will jetzt endlich den Titel
Es ist eine richtig gute Hallensaison bislang vom Wattenscheider Sebastian Ernst, der am Samstag beim Hallen-Meeting in Birmingham (Großbritannien) in 20,58 Sekunden über 200 Meter ein Meisterstück abgeliefert hat. Dabei hatte es erst gar nicht nach einem so überragenden Erfolg ausgesehen.
„Das Aufwärmprogramm hatte sich ganz gut angefühlt, die Starts aus dem Block schon nicht mehr so sehr. Auf den ersten 100 Metern hat mich Michael Rodgers, der vor mir war, noch gut gezogen. Nach hinten raus lief es dann einfach. Aber ich hätte nicht gedacht, dass es so schnell wird“, berichtet der 26-Jährige.Dass man inzwischen den deutschen Hallenrekord (20,53 sec) von ihm erwartet - es stört Sebastian Ernst nicht die Bohne: „Aber mein Ziel bei den Deutschen Meisterschaften am nächsten Wochenende ist nicht der Rekord. Ich will endlich mal Deutscher Meister über 200 Meter werden. Ich werde auf jeden Fall mein Bestes rausholen. Wenn es zum deutschen Rekord reicht, auch nicht schlecht. Aber ich mache mir keinen Druck.“
Momentaufnahme: Nummer eins der Welt
Dass der Titel absolute Priorität hat, kommt nicht von ungefähr. Sebastian Ernst will nicht als ewiger Hallen-Vizemeister in die Leichtathletik-Geschichte eingehen. Aber er weiß, dass meist ein Konkurrent aus den eigenen Reihen um die Ecke kommt, um ihn abzufangen: sein Wattenscheider Vereinskollege Alexander Kosenkow. Für den stehen in der aktuellen Saison 21,22 Sekunden zu Buche. Doch Sebastian Ernst warnt: „Mit Alex ist immer zu rechnen bei Meisterschaften. Egal, was er vorher gelaufen ist! Allerdings stehen meine Chancen dieses Jahr sehr gut.“
Sebastian Ernst freut sich über die Momentaufnahme, die ihn an der Spitze der Weltjahresbestenliste zeigt. „Das fühlt sich super an“, sagt er, „doch nach den US-Meisterschaften werde ich wohl nur noch auf Vier oder Fünf stehen. Aber in Europa bin ich ja auf Platz eins!“
Sebastian Ernst kratzt am deutschen Rekord
Hallen-DM in Leipzig
26./27. Februar 2011