Sebastian Ernst will nach Peking
Sebastian Ernst hat sich einiges vorgenommen für 2008: Im kommenden Jahr will der Wattenscheider Sprinter erst seine Laufbahnprüfung bei der Bundespolizei bestehen, im Sommer möchte er dann die Fahrkarte zu den Olympischen Spielen lösen. „Mein Ziel ist Peking, das muss klappen“, sagt er hoffnungsvoll.

Für das Training ist neuerdings der Wattenscheider Sprintcoach Ronald Stein verantwortlich. Sebastian Ernst hat wieder so einiges umgestellt. Statt in München wohnt er demnächst in Wattenscheid-Leithe, auf Trainer Ewald Kaufmann folgt Trainer Ronald Stein. Sebastian Ernst legt aber Wert auf die Feststellung, dass er sich nicht im Streit von seinem Ex-Coach getrennt hat. „Ich war mit dem Training von Ewald Kaufmann zufrieden, es war sehr gut“, sagt der 23-Jährige kurz und bündig. Nun mache es aber Sinn, auch von einem Trainer vor Ort betreut zu werden.
Konzentration weiter auf die 200 Meter
Mit der Hauptstadt des Freistaats Bayern ist der amtierende Deutsche Hallen-Vizemeister dagegen nicht so richtig warm geworden: „Für mich als Ruhrpottkind war es schwierig, in München Fuß zu fassen. Und teuer war es auch. Aber die Wohnung war schön, mit Blick auf die Alpen.“
Auch im neuen Jahr will sich der Deutsche Meister des Jahres 2006 wie gewohnt vor allem auf die 200 Meter konzentrieren, ohne die kürzere Distanz ganz aus den Augen zu verlieren. Er wolle im Frühjahr zügig ins Wettkampfgeschehen einsteigen, sagt Sebastian Ernst. Dabei liebäugelt er mit einem Start in Doha im Emirat Katar im Mai. „Ich will viel im Ausland laufen, viele Grand Prix-Meetings mitnehmen“, verrät der Junioren-Europameister des Jahres 2003.
Bescheidene Jahresbilanz
Die Jahresbilanz des Sebastian Ernst fällt eher bescheiden aus: „Es war nicht mein Jahr“, sagt er trotz der Vizemeisterschaft in der Halle, trotz der beiden Staffel-Titel, trotz einer starken Leistung bei der DLV-Gala in der Wattenscheider Lohrheide. 20,59 Sekunden – damit hatte der Mann vom TV 01 alle überrascht. „In Osaka wäre ich noch schneller gelaufen als bei der Gala“, spekuliert Sebastian Ernst. Doch leider war er bei der WM in Japan nicht dabei. Zur persönlichen Jahresbilanz des Wattenscheiders passt, dass er derzeit bei der Bundespolizei in Cottbus krank das Bett hüten muss.
Nein, es war natürlich nicht alles schlecht 2007. „Die Startbeschleunigung war schon sehr gut, die Endzeit hat nur leider meist nicht so gut gepasst, nach hinten raus fehlte oft die Lockerheit. Daran muss ich nun arbeiten“, sagt Sebastian Ernst. Das große Ziel steht fest: Das Ruhrpottkind will nach Peking.