Sebastian Hallmann gewinnt in Pforzheim
Sebastian Hallmann (LG Stadtwerke München) und Simret Restle (LG Eintracht Frankfurt) haben sich den Sieg beim Crosslauf in Pforzheim-Huchenfeld geholt. Auf dem Wiesengelände des Lohwiesenhofes stellte sich dabei am Samstag ein neuer Veranstalter vor. „Den Organisatoren kann man gratulieren. Das war wirklich klasse“, freute sich der DLV-Disziplintrainer Detlef Uhlemann über den gelungenen Einstieg des TV Huchenfeld in die Cross-Szene.
Vor zahlreichen Zuschauern präsentierte sich der Deutsche 10.000 Meter-Meister Sebastian Hallmann im Duell mit dem Lokalmatador und Deutschen Crossmeister Stephan Hohl in einer ansprechenden Form und gewann mit 33:22 Minuten und elf Sekunden Vorsprung vor Stephan Hohl das erste Cross-Kriterium dieses Winters. Bei den Frauen sicherte sich Simret Restle mit einem starken Finish den Sieg in 27:17 Minuten vor Julia Viellehner (LG Passau; 27:21 min).„Heute haben wir teilweise noch große Abstände in den Wettbewerben der Männer und Frauen gesehen“, beurteilte Detlef Uhlemann das in Pforzheim-Huchenfeld gezeigte Leistungsbild, sieht dieses aber angesichts des für die meisten Athleten nun gerade erst erfolgten Einstiegs in die Wintersaison als keineswegs problematisch an. „Die Abstände werden sich in Darmstadt sicherlich verringern, weil dann alle antreten werden, die zu den Cross-Europameisterschaften wollen.“
Thorsten Baumeister - deutlicher Sieg bei den Junioren
Bei den Männern (10.000 m) kristallisierte sich vom Start weg eine Vierergruppe mit Sebastian Hallmann, Stephan Hohl, dem Deutschen Hindernismeister Steffen Uliczka (SG TSV Kronshagen/Kieler TB) und dem überaus stark auftrumpfenden Junior Thorsten Baumeister (PST Trier) heraus. Während Steffen Uliczka nach einem leichten Sturz aus dieser Gruppe heraus fiel, drückte vor allem der 20-jährige Thorsten Baumeister immer wieder auf das Tempo. Als Thorsten Baumeister aufgrund der für Junioren nur 8.000 Meter langen Strecke als überlegener Sieger der U23-Wertung ins Ziel abbog, drückte Sebastian Hallmann auf das Tempo und konnte Stephan Hohl abschütteln.
„Es ist ein saugeiles Gefühl, endlich wieder einmal gesund ein Rennen bestreiten zu können“, freute sich der Münchner im Ziel. Trotz der großen Belastung als Mitorganisator zeigte sich auch Stephan Hohl mit seiner Leistung zufrieden. „Wenn ich bedenke, dass ich am Freitag und Samstag alles andere als mein eigenes Rennen im Kopf haben konnte und zudem vier Monate wegen Verletzung aussetzen musste, bin ich wirklich sehr zufrieden mit meinem Saisoneinstieg.“
Überraschend platzierte sich Jan Förster (TV Mannheim-Rheinau) auf Rang drei vor Steffen Uliczka, der allerdings nach seinem Sturz etwas resignierte. Mit Richard Friedrich (FC Passau) und dem Deutschen Berglauf-Meister Timo Zeiler (TSV Trochtelfingen) kamen die im Deutschen Cross-Cup hinter Stephan Hohl folgenden Athleten als Fünfter und Sechster ins Ziel.
Ulrike Maisch sucht die Wettkampfhärte
Bei den Frauen und Juniorinnen dominierte die Fürtherin Julia Hiller von Beginn an das Rennen, was allerdings auch nicht verwunderlich war, da die U23-Juniorinnen anstelle der über 7.000 Meter führenden Frauendistanz nur 5.000 Meter laufen mussten. „Wir haben uns nicht aus dem Konzept bringen lasssen, sondern unser Rennen gelaufen“, sagten unisono Simret Restle und Julia Viellehner als Frauenschnellste im Ziel. Den Kampf gegen Ulrike Maisch (1. LAV Rostock) hatten beide schon früh entschieden, da die Marathon-Europameisterin nach langer Verletzungspause erst wieder mit den ersten Wettkämpfen eingestiegen ist.
„Cross ist eher nicht mein Ding. Aber ich nutze diese Crossläufe, um wieder Wettkampfhärte zu kriegen.“ Trotz der starken Konkurrenz im deutschen Marathonlager klingt die Rostockerin für die Saison 2009 recht zuversichtlich. „Mein Ziel sind die Weltmeisterschaften in Berlin. Es wird nicht einfach werden, da bereits vier Frauen die WM-Norm haben. Deshalb werde ich in Hamburg angreifen und die Norm laufen.“
Julia Hiller freut sich auf Darmstadt
„Das war eigentlich nicht geplant“, gestand Julia Hiller etwas verlegen nach ihrer überzeugenden Vorstellung am Lohwiesenhof. „Ich habe das Anfangstempo etwas länger durchgezogen - und war plötzlich alleine in Front. Ich hatte zwar nach zwei Runden leichte Bedenken, aber es war wirklich sehr gut heute. Deshalb freue ich mich auf das Cross-Cup-Finale in Darmstadt, wo Frauen und Juniorinnen gemeinsam über die volle Distanz gehen.“ Während Ulrike Maisch keine größeren Cross-Ambitionen hegt, rüsten sich andere wie Simret Restle, Julia Viellehner und auch Julia Hiller für die Cross-Europameisterschaften.
„Wir wollen in Brüssel natürlich Flagge zeigen, haben sicherlich auch bereits Fortschritte gemacht. Aber wir können uns nur vergleichen, wenn wir uns internationaler Konkurrenz stellen“, sagte Disziplintrainer Detlef Uhlemann. Er bittet aber zugleich um Nachsicht, „wenn wir nicht in Medaillennähe laufen. Fortschritte sind unverkennbar, und das ist wichtig.“
Das Finale um den Deutschen Cross-Cup findet am 23. November beim Darmstadt-Cross statt. Dort geht es zudem auch um die Startplätze für die Europameisterschaften am 14. Dezember im belgischen Brüssel.
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