Deutsche Fünfkämpferinnen starten ordentlich
Die ersten Startschüsse sind bei der Hallen-WM in Birmingham gefallen. Einige Top-Athleten setzten sich in den Qualifikationen bereits gut in Szene. Aber auch das erste Favoritensterben blieb nicht aus. Aus deutscher Sicht verlief der Auftakt vor allem aus Sicht der Mehrkämpferinnen Sonja Kesselschläger und Katja Keller zufriedenstellend.
Sonja Kesselschläger startete mit einer neuen Hürdenbestzeit in den Fünfkampf (Foto: Chai)
Der Fünfkampf der Frauen begann am Freitagmorgen mit den 60 Meter Hürden. Nach zwei Fehlstarts – verursacht von Katja Keller und Marie Collonville (Frankreich) – unterstrich die schwedische Favoritin Carolina Klüft gleich in einem neuen Hausrekord von 8,19 Sekunden ihre Favoritenrolle. Auch die Neubrandenburgerin Sonja Kesselschläger erwischte einen tollen Auftakt und lief als Vierte in 8,37 Sekunden die erhoffte Bestzeit. Katja Keller (8,45 sec) kam als Fünfte ins Ziel.Hoch hinaus ging es im zweiten Wettkampf des Vormittags. Carolina Klüft diktierte auch den Hochsprung mit 1,89 Metern, wiederum eine Bestleistung für die Schwedin. Aber auch Marie Collonville (1,86 m) überzeugte. Sonja Kesselschläger sprang mit 1,77 Metern für ihr aktuelles Niveau solide, Katja Keller löste die Disziplin, in der sie nach eigener Aussage noch Potenzial hat, mit 1,74 Metern gut.
Nach zwei Bewerben liegt Carolina Klüft (2179 Punkte) erwartungsgemäß in Front und auf klarem Goldkurs. Sonja Kesselschläger (1.987) und Katja Keller (1.931) haben sich auf den Plätzen sechs und sieben eingereiht.
Muriel Hurtis und Shawn Crawford mit Ausrufezeichen
Recht flott waren bereits die Vorläufe über 200 Meter. Bei den Frauen markierte die französische Hallen-Europameisterin Muriel Hurtis in 22,75 Sekunden die schnellste Zeit, bei den Männern meldete Titelverteidiger Shawn Crawford (USA; 20,69 sec) am lautstärksten die Ambitionen an. Prominente Opfer der ersten Runde waren unter anderem die disqualifizierten Alenka Bikar (Slowenien) und Mary Onyali-Omagbemi (Nigeria) sowie der junge Franzose Leslie Djhone, dem 20,95 Sekunden nicht für die nächste Runde reichten. Der Weltjahresbeste John Capel (USA) war ebenso wenig am Start wie der Nigerianer Uchenna Emedolu.
Haile Gebreselassie (Äthiopien) und Luke Kipkosgei (Kenia) gewannen die beiden Vorläufe über 3.000 Meter in 7:51,43 bzw. 7:47,50 Minuten. Auch der Mitfavorit Alberto Garcia (Spanien; 7:50,95 min) erreichte locker das Finale. Der Österreicher Günther Weidlinger (7:51,94 min) kam als einer der Zeitschnellsten weiter.
Ralf Bartels wie Kevin Toth ausgeschieden
Der deutsche Kugelstoßer Ralf Bartels schied in der Qualifikation mit 19,32 Metern ebenso kläglich aus wie der hoch eingeschätzte US-Routinier Kevin Toth (19,35 m). "Ich bin überhaupt nicht mit dieser Anlage zurechtgekommen", ärgerte sich der Neubrandenburger nachher. Die größte Weite erzielte Toths Landsmann John Godina mit 20,88 Metern.
Die stark eingeschätzten Griechinnen Hrysopiyi Devetzi und Olga Vasdeki blieben in der Dreisprung-Ausscheidung hängen, während Hallen-Weltrekordhalterin Ashia Hansen (Großbritannien) mit 14,61 Metern bereits im ersten Versuch alles klar machte. Rausgeflogen sind bei dem Favoritensterben auch die russische Weltmeisterin Tatjana Lebedeva (14,09 m) und die bulgarische Olympiasiegerin Tereza Marinova (14,09 m).
Stimmen:
Ralf Bartels (D; Kugelstoßen):
Ich bin überhaupt nicht mit dieser Anlage zurechtgekommen. Sie war mir viel zu stumpf. Es ist sehr ärgerlich, wenn man bedenkt, dass ich heute als Achter mit einer Weite knapp unter zwanzig Meter weitergekommen wäre. Das wäre eine große Chance gewesen. Die 19,32 Meter sind nicht das, was ich drauf habe. Schon der erste Versuch ging mir "durch die Pfoten". Es war der schlechteste Wettkampf meiner Saison, das muss ich schnell abhaken. Ich hatte mir viel mehr vorgenommen.
Ashia Hansen (GBR; Dreisprung):
Ich muss mich jetzt behandeln lassen. Ich hatte etwas Angst und Schmerzen. Aber ich bin froh, dass ich die Anlage nicht humpelnd verlassen musste.
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