Sebrle mit Weltrekord?
Am Mittwoch und Donnerstag greifen die Zehnkämpfer in das aktuelle Geschehen der Europameisterschaften in München ein. Mit dabei sind neben den beiden deutschen Startern Mike Maczey und Sebastian Knabe, Weltrekordler Roman Sebrle, Olympiasieger Erki Nool und Weltmeister Tomas Dvorak.
Sebrle ist Titelfavorit (Foto: K u. C)
Ein interessantes Zweierteam wird in der Königsdisziplin der Leichtathletik, dem Zehnkampf, die deutschen Farben vertreten. Mit Mike Maczey und Sebastian Knabe sind zwei Kämpfertypen in München am Start, die beide schon internationale Erfahrungen sammeln konnten. Mike Maczey war bei der EM 1998 Achter und ging auch bei den olympischen Spielen in Sydney an den Start. Sebastian Knabe schaffte im letzten Jahr erstmals die magischen 8000 Punkte und qualifizierte sich für die WM in Edmonton. Dort schied er allerdings beim Hürdenlauf aus.Bundestrainer Claus Marek zeigte sich in den letzten Tagen vor München "froh und zuversichtlich". Seine Schützlinge "haben sich gut vorbereitet und sollten in einigen Disziplinen wie zum Beispiel im Hochsprung ein Zeichen setzen können". In den vorderen Rängen werden sie allerdings "keine Rolle" spielen. Mike Maczey hatte, nachdem er zuletzt noch über leichte Verletzungsprobleme klagte, einen erfolgreichen Trainingstest absolviert und kann besonders am zweiten Tag seine Stärken ausspielen. Für ihn geht es hier um eine "Platzierung unter den ersten Acht, die Punkte sind bei einer Meisterschaft relativ egal". Sebastian Knabe möchte in erster Linie den Wettkampf "durchziehen und möglichst einige persönliche Bestleistungen" aufstellen. Der Hallenser hatte sich mit seinem Wettkampf in Ratingen als erster Deutscher für die Europameisterschaft in München qualifizieren können. Vielleicht kann eine Europameisterschaft im eigenen Land und die damit erhoffte besondere Stimmung im Stadion beide zu guten Leistungen beflügeln und ihnen zu einigen neuen Bestleistungen verhelfen.
Sebrle will den Titel
Der Weltrekordler Roman Sebrle ist der Favorit schlechthin, wenn es um die Vergabe der Goldmedaille geht. Er lag in diesem Jahr in Ratingen mit 8701 Punkten deutlich vor der Konkurrenz und konnte sich danach ohne größere Verletzungsprobleme auf die Europameisterschaft vorbereiten. Bundestrainer Claus Marek traut ihm sogar einen erneuten Weltrekord zu. "Seine Trainingsergebnisse deuten darauf hin, von ihm wird einiges zu erwarten sein." An Roman Sebrle wird wohl an den zwei Wettkampftagen kaum ein Weg vorbei führen. Sein tschechischer Landsmann Tomas Dvorak hatte dagegen schon im Frühjahr Allergieprobleme, die ihn beim DLV Ruhrgas Mehrkampf-Meeting nur auf 8226 Punkte kommen ließen. In der Vorbereitung auf München plagten ihn Achillessehnenprobleme, die ihn aber nach eigener Auskunft jetzt "nicht mehr behindern". "Alles andere", so Dvorak, "wird sich im Wettkampf zeigen". Der Olympiasieger von Sydney, Erki Nool, kränkelte in diesem Jahr etwas und hat in diesem Jahr noch kein Zehnkampfergebnis stehen. In Ratingen fabrizierte er ausgerechnet in seiner Paradedisziplin
Stabhochsprung einen "Salto Nullo", so dass nicht genau einzuschätzen ist, was er bei diesem Wettkampf zeigen kann. Für eine Überraschung gut sein könnten Lev Lobodin (RUS), Jon Arna Magnusson (ISL) und Alexandr Yurkov (UKR), die alle Drei in dieser Saison im Bereich von 8300 bis 8500 Punkten liegen.