Sechs DLV-Medaillen am letzten Tag in Bydgoszcz
Die Mannheimer Hürdensprinterin Nadine Hentschke zeigte sich am Abschlusstag der U23-Europameisterschaft in Bydgoszcz in bestechender Form. Bereits im Vorlauf knackte sie in 12,96 Sekunden die WM-Norm für Paris, im Finale legte sie dann als persönliche Bestzeit 12,89 Sekunden nach, mit denen sie nur um eine Hundertstel an Gold, das an die Schwedin Susanna Kallur ging, vorbei lief. Darüber hinaus gab es am Sonntag noch weitere fünf Medaillen für das DLV-Team.
Nadine Hentschke buchte ein silbernes WM-Ticket (Foto: Chai)
Silber holte aus der deutschen Mannschaft auch die Leipziger Diskuswerferin Jana Tucholke. Die Deutsche Meisterin des letzten Jahres lieferte einen soliden Wettkampf ab und musste sich mit 58,24 Metern nur der Ukrainerin Natalya Fokina (59,30 m) beugen.Den Silberregen setzte schließlich der Stabhochspringer Marvin Osei-Tutu fort. Der Zweibrückener schwang sich über 5,50 Meter, der Titel ging an den höhengleichen Ukrainer Oleksander Korchmid, der die weißere Weste aufgrund der Fehlversuche hatte. Spannend machte es Marvin Osei-Tutu ohnehin schon bei 5,40 Metern, die er erst im dritten Versuch übersprang.
Drei Staffelmedaillen
Gut verkaufte sich die ohne die verletzte Sina Schielke angereiste deutsche 4x100-Meter-Staffel der Frauen. Sie holte mit Nadine Hentschke in 44,59 Sekunden ebenso Bronze wie die 4x400-Meter-Staffel, die sich in 3:33,59 Minuten um vier Hundertstel gegen die Ukraine durchsetzte.
Zum Abschluss der Titelkämpfe gab es dann für Deutschland noch eine weitere Silbermedaille, die auf das Konto der Viertelmeiler Sebastian Gatzka, Christian Duma, Steffen Sattelmaier und Bastian Swillims ging. Dieses leistungsstarke Quartett gab sich in 3:03,36 Minuten in einem packenden Duell nur den Polen, die vier Hundertstel schneller waren, geschlagen.
Nur Blech gab es hingegen mit Platz vier für Frankfurts mitfavorisierte Hammerwerferin Betty Heidler (66,49 m). Dabei zitterte sie sich im Finale in den Endkampf der besten Acht. Erst im dritten Durchgang (63,22 m) schaffte die 70-Meter-Werferin den Sprung in diesen Kreis. Überlegene Siegerin im Ring war die Polin Kamila Skolimowska. Die Olympiasiegerin erzielte 71,38 Meter.
Polnischer Überflieger
Die Schlagzeilen aus einheimischer Sicht gehörten am Sonntag aber dem Hochspringer Aleksander Walerianczyk. Der noch 20-jährige Pole steigerte sich in einen wahren Höhenrausch und gab sich erst mit der Weltjahresbesthöhe von 2,36 Metern zufrieden. Der Deutsche Eike Onnen sprang mit 2,23 Metern als Fünfter persönliche Bestleistung.
Mit 13,74 Metern, ebenfalls einem neuen "Hausrekord", übernahm die Jenaer Dreispringerin Katja Demut auf polnischem Boden die Führung in der DLV-Jahresbestenliste. In Bydgoszcz war diese Weite immerhin Platz fünf wert. Zur WM-Teilnahme ist es aber noch ein Stück. Als B-Norm fordert der DLV 14,00 Meter.
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