Sechs Jackpotgewinner beim Finale in Berlin
Die Zuschauer im gut gefüllten Berliner Olympiastadion durften am Sonntag beim DKB-ISTAF einen spannenden Kampf um den Golden League-Jackpot miterleben. Der Jamaikaner Asafa Powell (100m), der US-Amerikaner Jeremy Wariner (400m) und seine Landsfrau Sanya Richards (400m) konnten ihren Favoritenrollen gerecht werden und gewannen mit einer makellosen Serie in ihrer Disziplin jeweils auch beim sechsten Meeting.
Asafa Powell - Mit schnellen Schritten zum Jackpot (Foto: Möldner)
Damit sicherten sie sich einen Anteil am Doppel-Jackpot in Höhe von 250.000 US-Dollar. Nachdem die Vergabe des Jackpots in diesem Jahr neu geregelt worden war, setzte sich diese Summe aus 83.000 US-Dollar für den Gewinn von fünf der sechs Golden-League-Meetings und dazu noch mal 166.666 US-Dollar für den Gewinn sechsten Meetings, dem Finale in Berlin, zusammen.Der Jamaikaner Asafa Powell stellte mit 9,86 Sekunden den Meetingrekord über 100 Meter ein. Das US-Girl Sanya Richards kam in 49,81 Sekunden zu einem ungefährdeten Sieg über 400 Meter, genau wie ihr Trainingpartner Jeremy Wariner, der mit 44,26 Sekunden ein solides Rennen zeigte. Er sagte: "Ich bin sehr glücklich über meinen Sieg. Mein Coach Clyde Hart hat mich optimal auf die Golden-League-Serie vorbereitet und das hat sich heute ausgezahlt." Das Jackpot-Geld will der junge Athlet für die Zukunft sparen.
Tirunesh Dibaba geschlagen
Zur größten Überraschung des Tages kam es jedoch über die 5.000 Meter. Die Doppel-Jackpotanwärterin Tirunesh Dibaba verlor in einem spannenden Rennen mit 15:02,87 Minuten gegen ihre äthiopische Landsfrau, Olympiasiegerin Meseret Defar, die 15:02,51 lief und sie auf der Zielgerade niederkämpfte. Damit blieben der jungen Äthiopierin "nur" 83.333 US-Dollar aus dem ersten Jackpot.
Der Weitspringer Irving Saladino (Panama) und der 5.000-Meter-Läufer Kenenisa Bekele (Äthiopein) haben sich mit ihrem jeweils fünften Siegen ebenfalls noch 83.333 US-Dollar aus diesem Teil des Jackpots gesichert.
Irving Saladino macht's im Ersten
Kenenisa Bekele lief ein souveränes Rennen und gewann in 12:57,74 Minuten. "Die Zeit war mir heute egal, ich wollte einfach nur gewinnen und bin froh, dass meine Taktik aufgegangen ist", meinte der Äthiopier zufrieden. Mit dem Geld will er den Obdachlosen in seinem Land helfen und den Bau einer High-School unterstützen.
Irving Saladino ersprang sich gleich im ersten Versuch mit 8,35 Metern seinen Jackpotanteil in Höhe von 83.333 US-Dollar. Mit dem Geld will er seinen Familie unterstützen: "Meine Familie ist das Wichtigste für mich, ich bin froh das ich etwas zurückgeben kann."
Möglicherweise rückt auch die 100-Meter-Läuferin Sherone Simpson (Jamaika) nach ihrem Sieg in Berlin noch zu den Jackpotgewinnern nach. Sie war in Berlin mit 10,92 Sekunden die drittschnellste Zeit ihrer Karriere gelaufen. Ihr könnte der Sieg beim Golden League-Meeting in Paris (Frankreich) aufgrund einer möglichen nachträglichen Disqualifikation von der unter Dopingverdacht stehenden Marion Jones (USA) zugesprochen werden. Somit hätte sie ebenfalls fünfmal gesiegt und sich einen Teil des Jackpots gesichert.