Sechs neue Meetingrekorde in Düsseldorf
Die Top-Athleten packten am Mittwoch zur fünften Auflage des PSD Bank Meetings in Düsseldorf noch eine Schippe drauf. Die 1.802 Zuschauer erlebten insgesamt sechs neue Meetingrekorde, dabei ragte der 5.000-Meter-Ritt des Kenianers Paul Kipsiele Koech (13:02,95 min) besonders heraus. Aus deutscher Sicht machten die Stabhochspringer Alexander Straub (LG Filstal) und Hendrik Gruber (TSV Bayer 04 Leverkusen) mit der Hallen-WM-Norm von 5,70 Metern auf sich aufmerksam.
Laverne Jones-Ferrette pulverisierte den Meetingrekord über 60 Meter um acht Hundertstel auf nun 7,09 Sekunden. Mit der Bestätigung ihrer vor vier Tagen in Karlsruhe erzielten Bestzeit hielt sie in einem Finale, das bereits ein Vorgeschmack auf die Hallen-WM in Doha (Katar; 12. bis 14. März) sein konnte, die schnellste Sprinterin des letzten Jahres, Carmelita Jeter (USA; 7,13 sec), in Schach.Auch bei den Männern gab es auf der Sprintstrecke einen neuen Meetingrekord. Der US-Hallenmeister Mark Jelks blieb in 6,56 Sekunden zwei Hundertstel unter der drei Jahre alten Marke des Hallen-Weltmeisters Olusoji Fasuba (Nigeria).
Yuriy Borzakovskiy ausgebufft
Athen-Olympiasieger Yuriy Borzakovskiy (Russland), ein gern gesehener Gast in Düsseldorf, griff auf den 800 Metern wieder in seine taktische Trickkiste und düpierte so in ebenfalls einem neuen Meetingrekord von 1:45,77 Minuten den Olympia-Zweiten Ismail Ahmad Imsail (Sudan; 1:45,99 min).
Über 1.500 Meter kristallisierte sich eine Zwei-Klassen-Gesellschaft heraus. Die Afrikaner bestimmten das Tempo, der Sieg ging an den WM-Fünften Augustine Choge (Kenia; 3:36,75 min). Die zweite Gruppe lief mit Respektsabstand, der Wattenscheider Christoph Lohse (3:43,76 min) war dabei vor dem Erfurter Wolfram Müller (3:43,97 min) als Siebter der beste Deutsche. Bei den Frauen gewann die 36-jährige Britin Helen Clitheroe (4:10,29 min).
Lolo Jones toppt eigenen Meetingrekord
Auf den 5.000 Metern, die in der Halle nicht allzu oft gelaufen werden, rollte dann der Kenia-Express. Paul Kipsiele Koech, Hallen-Vize-Weltmeister über 3.000 Meter, lief in 13:02,95 Minuten die fünftbeste jemals in der Halle erzielte Zeit. Schneller waren jemals nur Kenenisa Bekele, Haile Gebrselassie (beide Äthiopien) und Daniel Komen (Kenia). Der 28-Jährige profitierte dabei allerdings auch von einem Fauxpas seines Landsmannes Daniel Kipchirchir Komen, der eine Runde zu früh das Rennen beenden wollte und deswegen nur Zweiter wurde (13:06,27 min).
Die 24-jährige Yvette Lewis (USA) überraschte im Vorlauf über 60 Meter Hürden mit einer Steigerung ihrer Bestzeit um neun Hundertstel auf 7,90 Sekunden. Im Finale musste sie sich dann aber der Hallen-Weltmeisterin Lolo Jones (USA) geschlagen geben, die ihren eigenen Meetingrekord um zwei Hundertstel auf 7,85 Sekunden verbesserte. Die Bremerin Carolin Nytra lief als Fünfte in 8,06 Sekunden bis auf eine Hundertstel an ihre Bestzeit und die Hallen-WM-Norm heran.
Allen Johnson verletzt
Dayron Robles feierte bei den Männern einen nicht weniger standesgemäßen Sieg. In 7,50 Sekunden setzte sich der Olympiasieger aus Kuba bei seinem Saisondebüt gegen die Konkurrenz um den US-Amerikaner Eric Mitchum (7,55 sec) durch. Der Zweibrücker Jens Werrmann (7,78 sec; 8. Platz) war der einzige Deutsche im Finale. Altmeister Allen Johnson (USA) musste wegen einer Achillessehnenverletzung kurzfristig auf seinen Start verzichten.
Im Stabhochsprung fiel in Düsseldorf zum ersten Mal die Hallen-WM-Norm für einen deutschen Stabhochspringer in diesem Winter – und nicht nur für einen. Der Filstaler Alexander Straub war es, der die 5,70 Meter im zweiten Anlauf vorlegte. Hendrik Gruber folgte anschließend seinem Beispiel, für den aufstrebenden Leverkusener war es eine persönliche Hallen-Bestleistung, die ihm Platz zwei einbrachte.
Ralf Bartels schlägt Olympiasieger
Der WM-Dritte Ralf Bartels hatte im Kugelstoßen den Olympiasieger Tomasz Majewski, der sein Saisondebüt gab, im Griff. Mit 20,70 Metern aus dem zweiten Durchgang behielt der Neubrandenburger die Oberhand gegen den Polen, der abgesehen von seinem besten Stoß auf 20,55 Meter hinter seinen Möglichkeiten zurück blieb. Mit seinem zweiten 20-Meter-Wettkampf des Jahres wurde der junge Chemnitzer David Storl (20,08 m) Dritter.
Die Weltmeisterin Yargelis Savigne ließ im Dreisprung nichts anbrennen. Die Kubanerin setzte am Rhein ihre Serie fort und gewann mit diesmal 14,84 Metern, ebenfalls einem neuen Meetingrekord, zum vierten Mal. Die 19-jährige Kristin Gierisch (LAC Erdgas Chemnitz) zog sich mit einer neuen persönlichen Hallen-Bestleistung von 13,68 Metern als Siebte achtbar aus der Affäre.
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