Sechster Titel für Sergej Lebed?
Dieser Mann ist in den letzten Jahren zum Inbegriff des europäischen Crosslaufs geworden. Der Ukrainer Sergej Lebed kann am Sonntag bei der Cross-EM in Tilburg (Niederlande) seinen sechsten Titel holen.
Sergej Lebed läuft um seinen sechsten Titel (Foto: Kiefner)
Er hat sich im Vorfeld sehr bedeckt gehalten, sich wie üblich in der russischen Höhe von Kislovodsk ganz konzentriert auf seine Titelverteidigung vorbereitet. "Das Training ist in den letzten Wochen sehr gut gelaufen", verkündete Sergej Lebed in dieser Woche, "ich sage aber nicht, ich werde gewinnen, denn das bringt kein Glück. Es sieht aber ganz gut aus."Als seine stärksten Gegner gelten in Tilburg der als Vize-Europameister der beiden letzten Jahre bestens bekannte Spanier Juan Carlos de la Ossa, der allerdings zuletzt mit einer Verletzung kämpfte, sowie Driss Maazouzi (Frankreich), Fernando Silva (Portugal) und Tom van Hooste (Belgien). Der Österreicher Günther Weidlinger, bereits zweimal Vierter bei der Cross-EM, wähnt sich in guter Form und hofft ebenfalls auf das Treppchen.
Hayley Yelling zeigt Respekt vor Strecke
Bei den Frauen zeichnet sich ein spannendes Rennen ab. Die formstarke Ungarin Anikó Kálovics will ihren achten Platz aus dem Vorjahr wettmachen und wird damit für die Titelverteidigerin Hayley Yelling zu einer gefährlichen Gegnerin. Die Britin zeigt vor allem vor den Gräben, die Teil der Strecke sind, ziemlichen Respekt: "Ich weiß nicht, wie ich damit zurecht komme."
Wieder um die Medaillen will auch die Zweite des letzten Jahres, Justyna Bak (Polen), laufen. Auf Lornah Kiplagat hoffen die heimischen niederländischen Fans. Die gebürtige Kenianerin tritt mit Platz sechs von der Cross-WM im Frühjahr und dem Vize-Titel bei der Halbmarathon-WM im Oktober als vielversprechende Referenz an. Ihren Qualitäten nach kann sie um den Sieg laufen. "Ich bin keine ausgesprochene Cross-Spezialistin", meint sie, "aber die Cross-EM im eigenen Land hat mir eine Extramotivation gegeben."
In den Kreis der Medaillenanwärterinnen katapultierte sich mit guten Leistungen in diesem Jahr auch die Russin Liliya Shobukhova. Als Geheimtipp gilt die Schwedin Johanna Nilsson, die sich vor kurzem in den USA den Studententitel sichern konnte.