Senioren-Mehrkampf-Titelkämpfe in Ahlen
Seit elf Jahren führt der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) Deutsche Seniorenmeisterschaften im Mehrkampf durch und bereits zum dritten Mal ist Ahlen in Westfalen Austragungsort dieser nationalen Titelkämpfe der besten älteren Allroundathleten.
Den meisten der gemeldeten rund 300 Drei- und Fünfkämpfer/innen ist das Stadion im Sportpark Nord also bestens bekannt, so auch dem prominentesten unter ihnen: Guido Kratschmer (USC Mainz), Ex-Weltrekordler im Zehnkampf, war schon 1984 dabei, als in Ahlen die deutschen Zehnkampfmeister ermittelt wurden - oder besser werden sollten, denn der Wettkampf musste wegen Dauerregens abgebrochen werden. Was ihm damals nicht gelang, will Guido Kratschmer am Wochenende (10./11. Juni) nachholen. Die Wetterprognosen sind gut und einen erneuten Abbruch der Titelkämpfe muss niemand befürchten.Während die jüngeren "Senioren" auf nationaler Ebene um Titel im Fünfkampf (Männer: Weit, Speer, 200m, Diskus, 1500m; Frauen: 100m, Hoch, Kugel, Weit, 800m) streiten, wird für die älteren ein Dreikampf (100m, Weit, Kugel) angeboten.
Diskussionsstoff
Bei Masters-Weltmeisterschaften ist das anders, denn dort stehen ausschließlich Zehn- bzw. Siebenkampf auf dem Programm. Da diese Disziplinauswahl für die Senioren-Mehrkampfmeisterschaften unumstritten ist, dürfte eine andere deutsche Besonderheit wieder für intensive Diskussionen auf der Tribüne sorgen: Während international ein Punktsystem verwendet wird, das einen Ausgleich der altersspezifischen Unterschiede der einzelnen Disziplinen bietet, wird im DLV nach der olympischen Mehrkampftabelle für die Top-Zehnkämpfer bepunktet.
Das bewirkt, dass Mehrkämpfer ab der Klasse M60 Probleme haben, über 1.500 Meter überhaupt Punkte zu bekommen, weil die IAAF-Tabelle nur bis zu einer Laufzeit von knapp acht Minuten geht, die kaum ein älterer Mehrkämpfer erreicht.