Senioren-Rekorde in Düsseldorf in Gefahr
Fast schon in „gewohnter“ Umgebung dürften sich eine ganze Reihe von Athletinnen und Athleten bei den am Wochenende (28. Februar/1. März) stattfindenden 8. Deutschen Senioren-Hallen-Meisterschaften und 7. Deutschen Senioren-Winterwurf-Meisterschaften in Düsseldorf vorkommen. Denn nach 2005 und 2007 finden innerhalb weniger Jahre nun schon zum dritten Mal die Titelkämpfe der Senioren (M 30 bis M 75) und Seniorinnen (W 30 bis W 75) in der Leichtathletikhalle im Arena-Sportpark statt.
Mit 1.141 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus 492 Vereinen liegt das Meldeergebnis in etwa auf dem Niveau der letzten beiden Jahre, insgesamt wurden 1.810 Meldungen abgegeben. Während viele Wettbewerbe zahlenmäßig recht gut besetzt sind, ist das Desinteresse der Mittel- und Langstreckler/innen, vornehmlich in den „jüngeren“ Altersklassen, wieder einmal augenfällig.Viele Spitzenkräfte am Start
Am Start werden eine ganze Reihe von Athletinnen und Athleten sein, die schon in den ersten Wochen der neuen Saison, unter anderem mit diversen deutschen Hallen-Bestleistungen, Europa- und Weltrekorden, aufgefallen sind.
„Verstärkung“ bringen erstmals Ute und Wolfgang Ritte (Weseler TV) mit zu den Meisterschaften nach Düsseldorf: Sohn Thomas, mit Jahrgang 1979 gerade in die Klasse M 30 aufgerückt, nimmt als leistungsstarker Stabhochspringer teil. Seine Eltern starten außer in diesem Wettbewerb exakt in den gleichen Disziplinen: 60 Meter Hürden und Weitsprung. Dass Wolfgang Ritte schon wieder in Rekordlaune ist, zeigte er beim Fürther Senioren-Hallensportfest, hier steigerte er seinen eigenen Hallen-Weltrekord auf 4,32 Meter.
Für den Winterwurf hat mit Kirsten Münchow (TuS Eintracht Minden), der Olympia-Dritten von Sydney (Australien) 2000 im Hammerwurf, eine Werferin gemeldet, die seit einiger Zeit regelmäßig bei Senioren-Wettbewerben anzutreffen ist. Schon Anfang Januar hatte sie mit einer Leistung von 60,41 Metern in ihrer Spezialdisziplin ihre gute Verfassung nachgewiesen.
Neuer Anlauf von Thomas Riehm und Manfred Koch
In der Klasse M 50 steigerte Thomas Riehm (LG Stadt Hattersheim) Anfang Februar nach mehr als zweijähriger Wettkampfpause die deutsche Bestleistung über 60 Meter auf 7,34 Sekunden. Bei Deutschen Senioren-Meisterschaften nach langer gesundheitsbedingter Pause auch wieder dabei sein wird Manfred Koch (Turbine Halle), der in der Klasse M 60 mittlerweile schon wieder bei 8,09 Sekunden über 60 Meter angekommen ist.
Dreispringer Wolfgang Knabe (OSC Damme) gibt in Düsseldorf sein Debüt in der Altersklasse M 50, Sätze über 14 Meter können von ihm immer noch erwartet werden. Mit Johann Schrödel (TSG 08 Roth) und Guido Müller (TSV Vaterstetten) werden zwei Läufer am Start stehen, die in dieser Hallensaison je einen Europarekord erzielten: Johann Schrödel (M 60) lief die 800 Meter in 2:15,49 Minuten, Guido Müller (M 70) sprintete die 200 Meter in 27,33 Sekunden.
Nachdem Mittelstreckler Karl-Walter Trümper (LC Rapid Dortmund) im Januar bereits die deutschen Hallen-Bestleistungen der Klasse M 70 über 800 Meter mit 2:34,95 Minuten und über 1.500 Meter mit 5:13,09 Minuten in seinen Besitz gebracht hatte, wird er in Düsseldorf wohl auch einen Angriff auf die deutsche Hallen-Bestleistung über 3.000 Meter (11:15,18 min) seines Vereinskollegen Klemens Wittig starten wollen.
Mit Helgo Staack (IGL Reutlingen) ist der Inhaber der deutschen Hallen-Bestleistung der Klasse M 75 (2:47,18 min) ebenso am Start wie Wolfgang Reuter (LAV Husum), der sich als Angehöriger der Klasse M 80 mit den Athleten der Klasse M 75 über 60 und 200 Meter sowie im Weitsprung messen wird.
Einstand bei Senioren-Meisterschaften: Heike Balck
Bei den Seniorinnen absolviert Hochspringerin Heike Balck (1. LAV Sternberg) ihren ersten Start überhaupt bei einer Deutschen Senioren-Meisterschaft. Die frühere Weltklasse-Hochspringerin (2,01 m; 1989) und letzte DDR-Hochsprung-Meisterin geht in der Klasse W 35 an den Start.
Im Stabhochsprung der Klasse W 40 wird Dr. Christina Ziemann (MTV 49 Holzminden) versuchen, die von ihr selbst und Petra Herrmann (SG Vorwärts Frankenberg) gehaltene Deutsche W 40-Hallenbestleistung im Stabhochsprung von 3,20 Metern zu steigern. Die Frankenbergerin geht inzwischen in der Klasse W 50 an den Start und sie könnte nach ihren kürzlich erzielten 3,00 Metern ebenfalls Rekordambitionen haben.
Nur sporadisch war Dagmar Fuhrmann (Usinger TSG) in den letzten Jahren mit dabei. Nun, mit dem Eintritt in die Klasse W 55, wird sich das vielleicht wieder ändern. Sie hat für die 60 und die 200 Meter gemeldet.
Rekorde über Rekorde
Gleich in drei Wettbewerben hat Christa Happ (Turbine Halle) im Februar neue deutsche Bestleistungen aufgestellt (Hoch, Weit, 200 m). Doch das geschah in der Klasse W 80 und für diesen Altersbereich sind in Düsseldorf keine Wettbewerbe ausgeschrieben. So geht die Hallenserin in der Klasse W 70 (60 m, Weit) und W 75 (Kugel, Speer) an den Start.
Die Verbesserung des Hallen-Weltrekords im Kugelstoßen der Klasse W 75 war für Susanne Wissinger (TV Gelnhausen) eigentlich nur eine Formsache, denn die alte Bestleistung von 7,96 Metern schraubte sie gleich bei ihren ersten Wettkampf des Jahres auf 8,88 Meter. Vielleicht sind in Düsseldorf ja schon die 9 Meter in Reichweite?
Die Wettkämpfe beginnen am Samstag (28. Februar) bereits um 9.15 Uhr und werden mit den Hürden-Endläufen am Sonntag (1. März) gegen 16.30 Uhr zu Ende gehen.