Seniorensportler/innen sagen: Danke Zittau
Zittau feiert sportlich, mit diesem Motto empfing die Stadt die Gäste, die anläßlich der 18. Europameisterschaften der Senioren im Dreiländereck Zittau-Zgorzelec-Hradek aus ganz Europa und aus allen Ecken Deutschlands angereist waren.
Was bleibt in Erinnerung?
Die LASEM, der örtliche Ausrichter um seinen Präsidenten Horst Seifert und die Generalmanagerin Birgit Weber, hatten ein Mammutprogramm zu bewältigen: 3.887 Teilnehmer aus 33 Staaten absolvierten 7.823 Starts und suchten in jeweils 24 Einzel- und zwei Mannschaftswettbewerben bei 625 Entscheidungen ihre Europameister. 14 Weltrekorde und 13 Europarekorde zeugten von einem hohen sportlichen Niveau.
Die äußeren Bedingungen waren hervorragend. Das Wetter spielte mit, die Wettkampfanlagen, die sich vornehmlich in Zittau befanden, waren bestens präpariert, 180 KampfrichterInnen und 300 HelferInnen sorgten täglich für einen nahezu reibungslosen Ablauf. Allein dafür gebührt den ehrenamtlich Tätigen, die sehr engagiert und stets freundlich ihren Job hervorragend erledigten, höchstes Lob. Dies brachten auch die Seniorensportlerinnen und -sportler Hannelore Venn, Viktoria Zickert, Erika Sauer und Hermine Staubermann stellvertretend für alle TeilnehmerInnen zum Ausdruck, als sie kurz vor Ende der Veranstaltung ein Plakat mit der Aufschrift „Danke Zittau“ in die Höhe hielten.
Professionelle Arbeit
Die LASEM hat die Europameisterschaften sehr professionell und liebevoll bis ins Detail geplant und durchgeführt. Erstmalig wurden Wasserzapfstellen angeboten, an denen die AthletInnen, Begleiter und Zuschauer rund um die Uhr kostenlos Stilles Wasser, Mineralwasser und Tee abfüllen konnten.
Am Werferplatz wurde eine kleine Sitztribüne für über 100 Zuschauer aufgebaut und schaffte damit hervorragende Rahmenbedingungen beim Kampf um die Wurfmedaillen. Lediglich die Ansage wurde hier ein wenig vermisst. Das große Catering-Zelt mit seinem vorgelagerten Biergarten und den gegenüber liegenden Kaffee- und Kuchenständen sorgten für eine ausreichende Bewirtung bei gutem Preis-Leistungsverhältnis.
Auch die mediale Begleitung dieses Großereignisses war höchst professionell. Schon auf der Autobahn A4 wiesen Hinweisschilder auf die Veranstaltung hin. Dies setzte sich intensiv in der Stadt Zittau fort. Die Sächsische Tageszeitung berichtete täglich über die Meisterschaften, der MDR war mit seinem Hörfunk und dem Fernsehen vor Ort und übertrug live.
Zeitplan wurde kritisiert
Den hohen Teilnehmerzahlen war ein an manchen Wettkampftagen ausufernder Zeitplan geschuldet. Dafür gab es manch harsche Kritik. Extrem frühe Startzeiten beim Mehrkampf und einigen Wurfdisziplinen sorgten für Verärgerung bei den betroffenen AthletInnen. Sicher ist ein Hürdenlauf morgens um 7 Uhr nicht leistungsfördernd, da tröstet nur, dass alle die gleichen Bedingungen vorfanden und auch Organsiatoren wie Kampfrichter ab 5.30 Uhr ins Stadion mussten. Geteiltes Leid war halbes Leid.
Neben den großen Teilnehmerzahlen waren auch die vorhandenen Wettkampfanlagen, die durch den Ausfall der Ausrichterstadt Bogatynia nur eingeschränkt zur Verfügung standen, Ursache für den Zeitplan. Glücklicherweise fand man mit Zgorzelec einen weiteren Austragungsort, der allerdings 40 Kilometer vom Hauptstadion entfernt war und den betroffenen AthletInnen das Gefühl des Abseitsagierens vermittelte. Die Verantwortlichen bei der EVAA müssen sich in Zukunft die Frage stellen, wie - insbesondere bei solch zentralen Austragungsorten - die Teilnahmezahlen berechenbar bleiben.
Bei vielen deutschen Athleten hörte man die Forderung nach Mindestleistungen für die Teilnahme. Es ist auch durchaus üblich, nach dem sehr späten Eingang der „Final Confirmation“ um 19.00 Uhr des Wettkampfvorabends die Läufe und Wurfgruppen zusammenzustellen und den Zeitplan daran anzupassen und täglich zu aktualisieren. Zukünftig muss aber darauf Wert gelegt werden, dass diese Aktualisierungen nicht nur am TIC (Technical Information Center), sondern auch im Internet parallel veröffentlicht werden.
Des Weiteren sorgten die erstmalig erhobenen Eintrittsgelder für die Begleitpersonen und Zuschauer für Diskussionen. Auch wenn damit die kostenlose Nutzung des Öffentlichen Personennahverkehrs und weitere Rabattierungen verbunden waren, gab es hierfür nicht nur Zustimmung von der Athletenschaft. Auch die damit verbundenen Absperrungen sorgten für Irritationen und wurden - nach kurzer Diskussion in der Teamleiter-Runde - zurückgenommen.
Großer Erfolg der EM
Im Rückblick werden diese Kritikpunkte aber nur kleine Negativerscheinungen bleiben, die den großen Erfolg der 18. Senioren-Europameisterschaften nicht schmälern werden. Die Meinung der Athletenschaft und auch des DLV-Betreuerteams ist einhellig: Wir haben eine hervorragend organisierte Meisterschaft erleben dürfen "the best we ever saw" und sagen den hierfür Verantwortlichen: Vielen Dank.
Bleibt zu hoffen, dass sich der Landesverband Sachsen mit der Stadt Zittau und seinen Wettkampfstätten und dem engagierten Personal um die Ausrichtung zukünftiger Deutscher Meisterschaften bewerben wird.
Fahnenübergabe an Izmir (Foto: Schlosser)