Sensation! Usain Bolt von Tyson Gay besiegt
Der Unbesiegbare wird menschlich: Usain Bolt hat erstmals seit seiner Niederlage am 22. Juli 2008 in Stockholm gegen Landsmann Asafa Powell wieder verloren. Diesmal war es Ex-Weltmeister Tyson Gay (USA), der den Weltstar aus Jamaika nach 14 Siegen über 100 Meter in Serie erneut in der schwedischen Hauptstadt düpierte.
Beim elften Meeting der Diamond League schlug er in 9,84 Sekunden den Dreifach-Olympiasieger, der 15 Tage vor seinem 24. Geburtstag in 9,97 Sekunden gerade noch unter zehn Sekunden blieb. Vielleicht wäre Usain Bolt sogar Dritter geworden, hätte Asafa Powell wegen einer leichten Verletzung nicht abgesagt."Du kannst eines Tages verlieren. Du hast gute und schlechte Tage", meinte Usain Bolt, der bescheiden aus den Startblöcken kam und nicht gewohnt hinten seinen "Turbo" zünden konnte: "Durch die beiden Fehlstarts fand ich nicht zu meinem Rhythmus. Die ersten zehn Meter waren schlimm. Aber Tyson war besser vorbereitet", meinte Usain Bolt, der in allen drei Duellen mit Tyson Gay zuvor Weltrekord (zuletzt 9,58 sec) gelaufen war.
"Großartiges Gefühl"
Tyson Gay, der im fünften Duell binnen zwei Jahren erstmals siegte, freute sich: "Ein großartiges Gefühl, Usain besiegt zu haben. Aber er war nicht 100 Prozent fit. Ich will ihn nun schlagen, wenn er in Topform ist", meinte der 28-Jährige. "Usains Ziel war es 2010 unbesiegt zu bleiben. Sein Tank scheint ganz schön leer..."
Ihren zweiten Sieg in der Diamond League nach dem Auftakt der Serie Mitte Mai in Doha (Katar) verfehlte Silke Spiegelburg. Die Leverkusenerin verpasste mit 4,61 Metern die EM-Revanche für Barcelona (Spanien) gegen die russische Ex-Weltmeisterin Svetlana Feofanova (4,71 m). Neunte wurde die Ludwigshafener EM-Dritte Lisa Ryzih mit 4,41 Metern.
Matthias de Zordo Dritter
Im Speerwerfen wurde der EM-Zweite Matthias de Zordo mit 81,57 Metern Dritter beim Sieg des Finnen Tero Pitkämäki (84,41 m) über Olympiasieger Andreas Thorkildsen (83,63 m). Der Norweger hatte 2010 zuvor nur einmal gegen Matthias de Zordo verloren.
Jahres-Weltbestzeiten blieben vor dem großen 100-Meter-Spektakel aus. In hervorragenden 47,65 Sekunden gewann Bershawn Jackson (USA) die 400 Meter Hürden. Über 5000 Meter siegte Äthiopiens Star Meseret Defar in 14:42,46 Minuten.
Christian Cantwell durch
Etliche Europameister zeigten der Übersee-Konkurrenz die Hacken. So über 800 Meter der Pole Marcin Lewandowski als Spurtsieger in 1:45,06 Minuten oder über 400 Meter Tatyana Firova (Russland) 50,46 Sekunden. Mit 2,02 Metern feierte Kroatiens Hochsprung-Weltmeisterin Blanka Vlasic im siebten Saisonduell den fünften Sieg gegen die neue US-Hoffnung Chaunte Lowe (2,00 m).
Beim 11. von 14 Meetings der neuen Serie hatte am Vortag Kugelstoßer Christian Cantwell (USA) nach glänzenden 22,09 Metern bereits vorzeitig die Disziplinwertung gewonnen. In jedem Wettbewerb der Serie erhalten die Sieger beim zweigeteilten Finale am 19. August in Zürich und am 27. August in Brüssel 40.000 Dollar plus einen wertvollen diamant-besetzten Pokal.
Die Resultate finden Sie in unserer Ergebnisrubrik…
Quelle: Sport-Informations-Dienst (sid)