Sergej Litvinov mit WM-Norm bei Militär-WM
Bei strahlendem Sonnenschein und Temperaturen von 30 Grad eröffnete Bulgariens Verteidigungsminister Nikolay Tsonev vor 3.000 Zuschauern am Montagabend in Sofia (Bulgarien) die 43. Militär-Weltmeisterschaften. Am Dienstagmorgen ging es dann auch sportlich zur Sache. Die deutschen Athleten zeigten sich dabei gut in Form.
Nur hauchdünn an einer Medaille vorbei schrammte Hammerwerfer Markus Esser (TSV Bayer 04 Leverkusen). In einem engen Wettbewerb musste sich der 29-Jährige mit Platz vier zufrieden geben. Mit 78,04 Meter verpasste er die Bronze-Medaille nur um zwei Zentimeter. Auf Gold, welches an diesem Tag an den Weißrussen Pavel Kryuitski (78,98 m) ging, fehlten 94 Zentimeter. "Mit der Weite bin ich zufrieden, aber es ist natürlich schade, dass es so eng an einer Medaille vorbeiging", sagte Markus Esser.Mit Platz fünf rundete Sergej Litvinov (LG Eintracht Frankfurt) das erfreuliche Abschneiden der deutschen Hammerwerfer ab. Der 23-Jährige schleuderte den Hammer auf 77,98 Meter. Damit verbesserte er seine Bestleistung bereits zum zweiten Mal in dieser Saison und blieb zudem ebenfalls zum zweiten Mal über der geforderten Norm (77,50 m) für die Weltmeisterschaften in Berlin (15. bis 23. August). Damit ist Sergej Litvinov nach Markus Esser der zweite deutsche Hammerwerfer, der die WM-Norm erfüllt hat. Der dritte deutsche Starter, Jens Rautenkranz (USC Mainz), belegte mit 72,43 Metern den sechsten Rang.
René Bauschinger mit zwei konstanten Rennen
Für René Bauschinger (LAC Quelle Fürth/München) wäre die Militär-WM beinahe bereits am Vormittag beendet gewesen. Bereits um 10.40 Uhr musste der 23-Jährige zu seinem 800 Meter-Vorlauf antreten. Im dritten Lauf kam er in 1:48,88 Minuten nicht über Platz drei hinaus, schaffte aufgrund der Zeitregelung aber letztendlich doch noch knapp den Sprung in das Finale der besten acht.
Dort steigerte sich der U20-Europameister des Jahres 2003 nur acht Stunden später bei schwül-heißen 31 Grad auf 1:48,53 Minuten - Platz sechs. Der Sieg ging an den Europameister Bram Som (Niederlande), der das Rennen klar in 1:46,98 Minuten gewann. "René hat eine starke Leistung gezeigt. Mich hat vor allem überrascht, wie konstant er die zwei Rennen innerhalb eines Tages gelaufen ist", sagte DLV-Langstreckentrainer Detlef Uhlemann.
Auch im Diskuswerfen der Männer war die Medaille für Sascha Hördt (TSV 1892 Weinheim) zum Greifen nahe, doch am Ende fehlten dem 25-Jährigen mit einer Weite von 61,30 Meter und Platz vier wenige Zentimeter auf Bronze.Gold sicherte sich hier der Olympia-Zweite Piotr Malachowski (Polen; 64,94 m).
Chaos - vier Diziplinen fallen aus
Für fünf deutsche Athletinnen und Athleten endet die Reise in die bulgarische Hauptstadt ohne einen einzigen Start. Aufgrund "technischer und organisatorischer Probleme", mussten das Speerwerfen, Hammerwerfen, Kugelstoßen und der Dreisprung der Frauen am Montag nach einer Besprechung der Organisatoren kurzfristig abgesagt werden. Die deutschen Starterinnen befanden sich zu diesem Zeitpunkt jedoch schon in Bulgarien und müssen nun am Mittwoch die Reise zurück nach Deutschland antreten.
"Das ist natürlich sehr ärgerlich. Einige wollten hier die WM-Norm erfüllen und sind umsonst hier her gekommen", sagte Oberstleutnant Harald Dobmeier, der in Sofia die Hauptverantwortung für das deutsche Team trägt. "Ich hoffe, dass uns morgen keine weiteren Hiobsbotschaften erreichen und wir vielleicht auch die eine oder andere Medaille holen."