Serie: Fit durch den Winter
Draußen ist es kalt, nass, dunkel. Einfach ungemütlich. Urgemütlich sind dagegen die Indoor-Alternativen zum Lauftraining: Kaffee, Kuchen, leckeres Essen. Hier lesen Sie, wie Sie trotz dieser Verlockungen fit durch den Winter kommen.
Es gibt Menschen, denen macht das richtig Spaß: Im kalten Dauerregen so durch Pfützen rennen, dass der Matsch bis an den Po spritzt. „Da werde ich wieder zum kleinen Jungen, der bei jedem Wetter mit seinen Kumpels draußen tobt“, erzählt Tim Rossmann aus Köln. Und wenn der 35 Jahre alte Vertriebsleiter nach einem langen Winterlauf mit völlig verschlammten Schuhen zu Hause ankommt, ist er glücklich. Der Rest seiner Familie nur dann, wenn der Papa die Laufschuhe vor der Tür auszieht und nicht den Matsch aus dem Wald ins Haus trägt. Der Kölner kann sich im Kampf mit Regen, Schlamm und Wind sogar zu Höchstleistungen motivieren. „Wenn der Wind mir den Regen ins Gesicht peitscht, gibt mir das den Extra-Kick“, sagt er.Es gibt kein schlechtes Wetter, bloß die falsche Kleidung – dieser zugegebenermaßen abgedroschene Spruch gilt immer noch. Allerdings nur für die härtesten unter den Läufern. Es gibt auch solche, denen es ein Graus ist, im üblichen deutschen Winter-Schmuddelwetter das Haus verlassen zu müssen.
Laufgenuss trotz Winterkälte
Denen macht Laufen nur an Wintertagen wie aus dem Bilderbuch Spaß: Wenn der Himmel blau ist, die Temperaturen um den Gefrierpunkt liegen und sie mit der richtigen Kleidung den Lauf genießen. „Es gibt kaum etwas Schöneres“, schwärmt Alexia Hugenbarth aus Düsseldorf. Ansonsten zieht es die 28 Jahre alte Assistentin der Geschäftsführung in einer Düsseldorfer Werbeagentur im Winter allerdings vor, im warmen Fitnessstudio zu trainieren. „Wenn‘s draußen warm und hell ist, laufe ich fast jeden Tag“, sagt sie. In der kalten und dunklen Jahreszeit zieht sie die Wärme des Studios vor.
Auch aus Sicherheitsgründen. „Auf den hell beleuchteten Straßen ist zu viel Verkehr und die Wege, wo nur wenige Autos fahren, sind so dunkel, dass ich mich da einfach unwohl fühle.“ Im Wald oder Park können in der dunklen Jahreszeit zumindest wochentags eigentlich nur Menschen mit ungewöhnlichen Arbeitszeiten joggen. Und zu denen zählt Alexia Hugenbarth nicht. „Ich bin jeden Tag spätestens um halb neun im Büro und kaum vor 19 Uhr am Abend zu Hause“, sagt sie, „im Hellen laufen kann ich nur am Wochenende.“ Dann geht sie gerne Mountainbiken oder Skifahren. „Wenn in der Eifel oder im Sauerland mal genug Schnee liegt, genieße ich es, mit meinem Freund auf Langlaufskiern unterwegs zu sein.“ Dabei hat sie auch kein Problem mit der Motivation.
Motivationsschub durch Verabredungen
Im Winteralltag fällt es ihr dagegen oft schwer, sich nach den langen Stunden im Büro noch zum Training aufzuraffen – auch wenn sie gar nicht laufen gehen will, sondern ins Fitnessstudio. „Aber wenn ich einmal auf der Couch sitze, komme ich manchmal einfach nicht mehr hoch.“ Ihre Strategie gegen die Winterfaulheit: Feste Termine und Verabredungen zum Sport mit Freunden. „Wenn ich einen Kurs habe und weiß, dass jemand auf mich wartet, denke ich gar nicht daran, das Training ausfallen zu lassen.“
Ein guter Tipp für alle Läufer, die im Winter mit Motivationsproblemen kämpfen. Feste Verabredungen und Termine helfen, das geplante Programm durchzuziehen. Und: Es muss nicht immer Laufen sein. Auch mit anderen Sportarten bleiben Sie so fit, dass Sie locker wieder ins gewohnte Lauftraining einsteigen können, sobald es wieder wärmer wird. Nur wenn Sie im zeitigen Frühjahr schon auf Bestzeitenjagd gehen wollen, sollten Sie im Winter kaum Abstriche beim Lauftraining machen.
Im nächsten Teil der Serie finden Wettkämpfer maßgeschneiderte Trainingspläne, mit denen Sie fit durch den Winter kommen. Und wir stellen die alternative Trainingsmethode Aquajogging im Detail vor.