Shawn Crawford läuft Maurice Greene davon
Der 26-jährige US-Sprinter Shawn Crawford nutzte am Samstag das Grand-Prix-Meeting in Eugene (USA), um zu beweisen, dass seine Mitte Mai in Doha mit zuviel Rückenwind erzielte 100-Meter-Zeit von 9,86 Sekunden keine Eintagsfliege war. Nun legte er nämlich bei regulärem Wind (1,8 m/sec) 9,88 Sekunden nach und ist damit der bislang schnellste Sprinter des Olympiasommers.
Maurice Greene hatte in Eugene das Nachsehen (Foto: Chai)
Im direkten Aufeinandertreffen mit den besten US-Sprintern ließ er beim "Prefontaine Classic" Olympiasieger Maurice Greene (9,93 sec) und John Capel (9,95 sec) hinter sich. "Das gibt mir so richtig Selbstvertrauen", stellte Shawn Crawford fest. Weltrekordhalter Tim Montgomery (10,17 sec) blieb der sechste Rang.Dessen Lebensgefährtin Marion Jones (USA) ging es nicht viel besser. Sie wurde über die 100 Meter, die Inger Miller (USA; 11,05 sec) gewann, nur Fünfte (11,12 sec), rehabilitierte sich aber mit einem hochklassigen Weitsprung-Sieg (6,93 m). "Es war ein langer Tag", sagte sie schließlich, "mit den 100 Metern bin ich natürlich nicht zufrieden. Dafür gibt es keine Entschuldigung."
Das Glanzlicht setzte bei den Frauenbewerben allerdings Weltmeisterin Perdita Felicien. Die 23-jährige Kanadierin steigerte ihre persönliche Bestzeit über 100 Meter Hürden auf beeindruckende 12,46 Sekunden. Bei den Männern brachten die US-Boys Larry Wade und Allen Johnson auf den 110 Meter Hürden jeweils 13,14 Sekunden auf die Uhr.
US-Tipp Alan Webb
Der junge US-Mittelstreckler Alan Webb, der in Übersee bereits als Medaillenkandidat für die Olympischen Spiele gehandelt wird, läuft sich weiter in den Vordergrund. In Eugene gewann er die Meile in 3:50,85 Minuten: "Das Rennen ist genauso gelaufen wie wir es geplant hatten."
Aus den technischen Bewerben ragte ein in der Breite mit vier 5,80-Meter-Springern starker Männer-Stabhochsprung heraus. Jeff Hartwig (USA) wurde vor dem Australier Dmitri Markov und seinen Landsleuten Brad Walker und Toby Stevenson gewertet.
Die internationalen Stars Maria Mutola (Mozambique), die über 800 Meter nach 1:57,78 Minuten ankam, der japanische Hammerwerfer Koji Murofushi (82,65 m) und 400-Meter-Hürden-Weltmeister Felix Sanchez (Dominikanische Republik; 48,12 sec) wurden mit ausgezeichneten Resultaten ihren Favoritenrollen gerecht und mussten ihren Auftritt in den USA nicht bereuen.
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