| Hallen-DM

Showdown in Leipzig: Die Finals der Frauen am Samstag

Am Wochenende (27./28. Februar) gehen in Leipzig die Deutschen Hallenmeisterschaften über die Bühne. Wer kann sich den Meistertitel holen und wer in letzter Minute noch das Ticket zur Hallen-WM in Portland (USA; 17. bis 20. März) lösen? Wir berichten über jede Enscheidung bei den Frauen am Samstag inklusive der Stimme der Siegerin.
mbn/sim/fc/pr

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FRAUEN

60 Meter

7,07 Sekunden - Tatjana Pinto sorgt für Gänsehaut

Was die deutschen Sprinterinnen in Leipzig auf die Bahn zauberten, war absolute Weltklasse. Rebekka Haase (LV 90 Erzgebirge) legte in Vor- und Zwischenlauf 7,17 Sekunden hin. Tatjana Pinto (SC Paderborn) ließ auf Bestzeit von 7,19 Sekunden in Runde zwei 7,12 Sekunden folgen. Aber das sollte nur der Auftakt gewesen sein. In fantastischen 7,07 Sekunden sprintete die Paderbornerin im Finale zu ihrem ersten deutschen Hallentitel und auf Rang vier der ewigen deutschen Hallen-Bestenliste. „Ich brauche immer etwas zum Reinkommen, um dann richtig Gas zu geben“, bestätigte Pinto, die mit einer Bestleistung von 7,23 Sekunden angereist war.

Ihren Leistungssprung konnte sie selbst kaum fassen: „Damit hätte ich in meinen kühnsten Träumen nicht gerechnet“, sagte sie, „ich habe noch gar keine Worte dafür.“ Mit ihrem Trainer Thomas Prange habe sie hart gearbeitet, ihm gelte ein großer Anteil des Erfolgs, er habe immer an sie geglaubt und sie immer unterstützt.

Rebekka Haase kam zwar im Finale – vielleicht auch ob des Raketen-Starts von Tatjana Pinto – nicht ganz so gut ins Rollen. In 7,20 Sekunden bestätigte sie aber erneut ihre starke Form, die ihr über 60 Meter Silber bescherte. Über 200 Meter hat sie am Sonntag die nächste Chance auf Edelmetall. Bronze ging für 7,29 Sekunden an Nadine Gonska (MTG Mannheim). Dahinter folgten fünf Sprinterinnen mit Zeiten zwischen 7,30 und 7,35 Sekunden. Stark! sim

60 Meter Hürden

Cindy Roleder holt Gold mit Meisterschaftsrekord

Das „Gesicht“ der Hallen-DM strahlte im Ziel bis über beide Ohren. In ihrer Heimatstadt sprintete Cindy Roleder (SC DHfK Leipzig) zu ihrem dritten Hallen-DM-Titel. Aber zum ersten Mal war die Vize-Weltmeisterin in der Arena Leipzig ganz vorn. Und das in souveräner Manier! Nach einem guten Start und bekannt starker Beschleunigung stürmte die Lokalmatadorin nach 7,88 Sekunden ins Ziel: fünf Hundertstel unter ihrer Bestzeit und eine Hundertstel unter dem sechs Jahre alten Meisterschaftsrekord von Carolin Nytra. „Danke Leipzig, ihr seid ein tolles Publikum. Ich hatte eine Zeit im Kopf und die war 7,88 Sekunden“, bedankte sich Cindy Roleder bei den 3.500 Fans in der Arena.

Im Windschatten der Vize-Weltmeisterin legten auch die folgenden Hürdensprinterinnen starke Leistungen hin. Nach ihrer Knie-OP vor 13 Monaten stürmte Nadine Hildebrand zu 8,01 Sekunden und Silber. Damit blieb die Rechtsanwältin im Trikot des VfL Sindelfingen fünf Hundertstel unter der Hallen-WM-Norm.

Fünf Hundertstel unter ihrer Bestleistung blieb Ricarda Lobe. Die Mannheimerin verwies mit 8,10 Sekunden Monika Zapalska um eine Hundertstel auf Platz vier. Die Wattenscheiderin durfte sich mit einem starken neuen Hausrekord trösten. Der stand vor Leipzig bei 8,23 Sekunden. Drei potenzielle Medaillenkandidatinnen konnten nicht ins Rennen um Edelmetall eingreifen: Pamela Dutkiewicz (TV Wattenscheid 01) – mit 8,08 Sekunden Nummer zwei der Meldeliste – wurde im Finale ein Fehlstart zum Verhängnis. Franziska Hofmann (LAC Erdgas Chemnitz) musste kurzfristig auf einen Vorlauf-Start verzichten, Eva Strogies (TV Wattenscheid 01) schied im Vorlauf nach einem technischen Fehler aus. mbn

Stabhochsprung

Überzeugender Auftritt von Silke Spiegelburg

Leipzig ist für Silke Spiegelburg ein gutes Pflaster. Wie schon 2009 und 2014 konnte die Leverkusenerin auch diesmal in der Arena den Stabhochsprung-Titel einheimsen. Insgesamt war es der vierte deutsche Hallentitel ihrer Karriere. „Das ist nach meiner Verletzung mein erster deutscher Meistertitel, das ist cool. Es geht wieder“, sagte die 29-Jährige. In Sachsen hinterließ sie nach zwei überstandenen Krankheiten, die eine dreiwöchige Pause erforderten, einen überzeugenden Eindruck: Alle Höhen einschließlich der 4,51 Meter nahm sie im ersten Versuch, 4,56 Meter legte sie im dritten Anlauf nach. Das waren neue Saisonbestleistungen.

Die 4,56 Meter bedeuteten in Abstinenz der am Fuß verletzten Titelverteidigerin Lisa Ryzih (ABC Ludwigshafen) Platz eins. Die größte Gegenwehr kam von der früheren Vize-Weltmeisterin Martina Strutz, die wie Silke Spiegelburg die ersten beiden Höhen des Wettkampfs ausgelassen und damit ihre Medaillenambitionen schon zu Beginn deutlich gemacht hatte. Die Schwerinerin nahm die 4,51 Meter im dritten Anlauf und machte es damit noch einmal spannend. Den dritten Versuch über 4,56 Meter ließ sie aus, nachdem Silke Spiegelburg diese Höhe genommen hatte. Die 4,61 Meter erwiesen sich dann beim „Alles oder Nichts“-Sprung als zu hoch.

Silke Spiegelburg versuchte sich danach noch dreimal vergeblich an 4,66 Metern. Die Bilanz fiel positiv aus: „Die Routine kommt wieder, das muss ich in Stresssituationen immer mehr einbringen und bei den 4,56 Metern war es auch der beste Sprung des Tages.“

In das Duell der beiden Erfahrensten des Feldes hatte sich zwischenzeitlich noch Annika Roloff mit 4,46 Metern eingemischt. Die Holzmindenerin nahm mit dieser persönlichen Bestleistung vor Anjuli Knäsche  (SG Kronshagen/Kieler TB; 4,41 m) Bronze mit nach Hause. fc

Dreisprung

Jenny Elbe fliegt zu Titel und Bestleistung

Der erste Titel der 63. Hallen-DM blieb wie erwartet in Sachsen: Dreispringerin Jenny Elbe (Dresdner SC 1898) legte den besten und konstantesten Wettkampf ihrer Karriere hin und holte sich das zweite Hallen-DM-Gold nach 2013. Vor drei Jahren in Dortmund reichten der 25-Jährigen 13,86 Meter zum Titel – in Leipzig war ihr schlechtester der fünf gültigen Versuche exakt so weit. Den Besten landete sie nach 14,15 Metern – drei Zentimeter weiter als bei ihrer bisherigen Hallen-Bestleistung. „Ich bin total zufrieden, obwohl ich gern noch ein wenig weiter gesprungen wäre“, sagte Jenny Elbe.

Das wäre auch gern Kristin Gierisch. Die Chemnitzerin – mit 14,29 Metern nach Leipzig gereist – war sichtlich unzufrieden mit 13,97 Metern und Silber. Ganz anders Neele Eckhardt. Die Göttingerin jubelte über 13,76 Meter und Bronze. Sie steigerte ihre Bestleistung um 13 Zentimeter. Klaudia Kaczmarek (LAZ Rhede) legte gleich 29 Zentimeter (vorher: 13,39 m) zu. Bis zum finalen Versuch lag sie damit auf Rang vier, wurde aber von der weitengleichen Birte Damerius (TSV Rudow; zweitbester Sprung 13,30 m) noch auf Platz fünf verdrängt. In einer Zentimeterentscheidung ging Rang sechs an Eline Sterzing. Beim besten Sprung ihrer Karriere verbesserte sich die Tübingerin um elf Zentimeter auf 13,38 Meter.

Kurzfristig absagen musste die viermalige Deutsche Hallenmeisterin Katja Demut. Die Erfurterin laboriert an einer Fersenprellung. „Ein Start wäre zwar möglich gewesen, doch im Hinblick auf den Sommer wollen wir nichts riskieren“, erklärte ihr Trainer Michael Höhne die Absage. mbn

Kugelstoßen

Lena Urbaniak verteidigt Titel mit Hallen-WM-Norm

Nur kurz war Titelverteidigerin Lena Urbaniak (LG Filstal) geschockt. 17,46 Meter hatte Diskus-Spezialistin Anna Rüh (SC Magdeburg) im dritten Durchgang vorgelegt und die Drehstoßerin von der Spitze verdrängt. Doch die 23-Jährige konterte im vierten Durchgang mit 17,59 Metern und legte im Fünften 18,32 Meter nach. 26 Zentimeter weiter als ihre bisherige Bestleistung, 22 Zentimeter über der Hallen-WM-Norm und momentan Platz neun in der Welt. „Das ist eine unglaublich tolle Weite. Ich hatte mir die Hallen-WM-Norm von 18,10 Metern vorgenommen. Dass es aber so weit über diese Marke geht, war der Hammer. Heute höre ich gar nicht mehr auf zu Lächeln“, jubelte Lena Urbaniak. Sie kann nun ihren Trainingspartner und Deutschen Hallenmeister Tobias Dahm zur Hallen-WM Mitte März begleiten.

Silber sicherte sich Anna Rüh. Mit 17,68 Metern hielt sie die Kugel-Spezialistinnen in Schach und steigerte ihre Bestleistung gleich um 59 Zentimeter. Im Sommer wird sich die Magdeburgerin aber wieder hauptsächlich mit der Ein-Kilo-Scheibe beschäftigen, nicht mit der Vier-Kilo-Kugel. Wobei die 22-Jährige nach der Absenkung der Olympianorm auf 17,75 Meter auch weiter mit Abstechern zum Kugelstoßen liebäugelt. „Es ist für mich eine zweite Option, falls es mit dem Diskus nicht klappen sollte. Schließlich haben wir vier starke Diskuswerferinnen in Deutschland.“ Eine Konkurrentin mit der Kugel wird im Sommer Josephine Terlecki (SV Halle) sein. Die Olympia-Teilnehmerin von 2012 sicherte sich mit 17,14 Metern Bronze. Christina Schwanitz (LV 90 Erzgebirge) war wie vergangenes Jahr nicht bei der Hallen-DM am Start. Die Welt- und Europameisterin hat sich für einen langfristigen Aufbau auf den Olympiasommer entschieden. mbn

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