Siebenkämpferin Karin Ertl macht eine Babypause
Die Siebenkämpferin Karin Ertl vom LAC Quelle Fürth/München wird im nächsten Jahr eine Babypause einlegen. Im Mai erwartet die 28-jährige Nachwuchs.
Karin Ertl erwartet Nachwuchs und wird eine Babypause einlegen (Foto: Olma)
Nach den gesundheitlichen Problemen mit ihrem Sitzbein, die sie schon seit dem letzten Jahr verfolgen und die in dem vergangenen Sommer die angestrebte Qualifikation für die Europameisterschaft in München vereitelten, nutzte sie damit den momentanen Zeitpunkt für die Familienplanung. Es ist auch eine Art selbstverordnete Zwangspause im Wohle der eigenen Gesundheit. "Jetzt bin ich gezwungen, kürzer zu treten", stellt Karin Ertl fest, "ich hoffe, dass ich mit der Pause durch die Schwangerschaft auch die Verletzung gut auskurieren kann." Noch Ende August hatte sich die frühere Hallen-Europameisterin am Fuß operieren lassen. Momentan trainiert sie eingeschränkt, wobei vor allem noch die Rehabilitation im Vordergrund steht.
Athen 2004 ist das erklärte Ziel
"Bei den Olympischen Spielen 2004 in Athen möchte ich wieder mit dabei sein", gibt sich Karin Ertl, die der Sportfördergruppe der Bundeswehr angehört und sich dort bis 2005 verpflichtet hat, gewohnt ehrgeizig. Sie stellt damit klar, dass sie nach der Babypause wieder auf die große Bühne der internationalen Leichtathletik zurückkehren möchte.
Auf dem Weg dorthin wird sie künftig mit Klaus Baarck als Nachfolger ihres bisherigen Trainers Wolfgang Frenzl zusammenarbeiten. Diese Entscheidung hatte sie Ende Oktober nach Gesprächen mit den DLV-Verantwortlichen getroffen. "Die Betreuung vor Ort bei Siebenkämpfen durch den Heimtrainer ist wichtig", meint Karin Ertl, "Klaus Baarck ist ein erfahrener Mann und ich denke, ich bin bei ihm gut aufgehoben."
Klaus Baarck tritt Frenzl-Nachfolge an
Zu überwinden gilt es bei dieser Zusammenarbeit allerdings die große Entfernung von Landsham bei München, wo Karin Ertl mit ihrem Ehemann Christian wohnt, nach Neubrandenburg. Im Januar wird sie erstmals in den Nordosten der Republik aufbrechen, um sich mit den dortigen Bedingungen vertraut zu machen. Nach der Babypause ist dann in Abständen von vier bis fünf Wochen ein mehrtägiger Trainingsaufenthalt geplant. Mit den deutschen EM-Teilnehmerinnen Sonja Kesselschläger und Kathleen Gutjahr sowie der Schweizerin Simone Oberer erwartet die gebürtige Allgäuerin eine leistungsstarke Trainingsgruppe.
Nach dem Rücktritt von Sabine Braun und der Schwangerschaft von Karin Ertl bietet sich im nächsten Jahr nun vor allem den jungen Mehrkämpferinnen die Möglichkeit, sich national gut in Szene zu setzen. Die bayerische Vorzeigeathletin der letzten Jahre wünscht sich während ihrer Pause besonders, dass ihre Kolleginnen die Mehrkampffarben hoch halten: "Ich hoffe, dass der deutsche Siebenkampf bei der Weltmeisterschaft in Paris gut vertreten ist."