
Siebenkämpferinnen schwitzen in Südafrika
Die Hallensaison ist vorbei, der Sommer steht vor der Tür – und plötzlich sind viele Athleten von der Bildfläche verschwunden. Einige von ihnen haben Deutschland verlassen, um sich bei besten klimatischen Bedingungen in Trainingslagern auf der ganzen Welt auf die Freiluftsaison vorzubereiten. leichtathletik.de hat einige von ihnen aufgespürt. Heute: der Siebenkampf-Bundeskader in Südafrika.
„Die Umgebung in Stellenbosch war traumhaft, aber von Urlaubsfeeling konnte keine Rede sein, da wir hier genau so hart gearbeitet haben wie zuhause“, berichtet Siebenkämpferin Maren Schwerdtner.
Die Athletin aus Hannover war Anfang März mit sechs Disziplinkolleginnen nach Südafrika gereist. Mit dabei: Cindy Roleder (LAZ Leipzig), Julia Mächtig (SC Neubrandenburg) Kira Biesenbach, Alina Biesenbach (beide TSV Bayer 04 Leverkusen), Carolin Schäfer und Claudia Rath (beide LG Eintracht Frankfurt). Bis auf die beiden Frankfurterinnen sind die Athletinnen seit dieser Woche wieder zurück in Deutschland.
Im südwestlich gelegenen Stellenbosch, etwa 50 Kilometer von Kapstadt entfernt, haben die Athletinnen beste Trainingsbedingungen vorgefunden. „Das Training war aufgrund der guten klimatischen Bedingungen intensiver als Zuhause“, sagt Maren Schwerdtner, EM-Neunte von 2010.
Optimale Betreuung
Alle Siebenkämpferinnen sind mit eigenen Trainern angereist und haben individuell trainiert. So werde gewährleistet, dass das Trainingslager optimal zwischen den Trainingseinheiten zuhause eingebunden wird und individuell an Schwächen und Stärken gearbeitet werden kann, erklären sie.
Der Spaß kam aber nicht zu kurz, egal wie hart das Training gewesen sein mag: „Unsere Physiotherapeutin Sibylle Jänecke hat uns immer wieder mit einem lockeren Spruch den harten Trainingsalltag erleichert“, verrät Maren Schwerdtner. Aber auch auf dem Platz war die Stimmung gut: „Wir feuern uns immer gegenseitig an und machen auch das ein oder andere Späßchen.“
Freundschaftliche Konkurrenz
So verbrachten die Athletinnen auch gerne ihre Freizeit miteinander. Die Stunden, die sie nicht mit Training schwitzten, waren jedoch rar. „Mal rauszukommen und nicht nur Bahn und Kraftraum zu besuchen, bringt eine gute Abwechslung in den harten Trainingsalltag“, gibt Maren Schwerdtner zu.
„Unter anderem haben wir einen gemeinsamen Grillabend gemacht, waren gemütlich Cocktails trinken, haben Ausflüge zum Tafelberg bzw. Kapstadt unternommen“, zählt die Mehrkämpferin auf. Aber auch hierbei spukte der Sport im Hinterkopf: „Die Ausflugstage verlaufen zumeist eher nach dem Motto: bloß nicht zu viel rumlatschen. Zum Training müssen die Beine schließlich wieder fit sein!“
Schuften für Zürich
Denn auch wenn der Spaß nicht fehlen darf, so trainierten die Siebenkämpferinnen doch alle mit großem Ernst für ihr Saisonziele: die EM in Zürich (Schweiz; 12. bis 17. Juli) und den „Thorpe Cup“ in Marburg (26./27. Juli), den traditionellen Länderkampf gegen die USA.
Die WM-Teilnehmerinnen von Moskau (Russland) Claudia Rath (LG Eintracht Frankfurt), Julia Mächtig (SC Neubrandenburg) und Kira Biesenbach (TSV Bayer Leverkusen) sind auch in diesem Jahr aussichtsreiche Kandidatinnen für die drei begehrten Tickets.
Aus ihrem alltäglichen Training zusammen mit der nationalen Konkurrenz in Stellenbosch wissen die Siebenkämpferinnen jedoch, dass die Startplätze alles andere als fest vergeben sind. Alle haben hier hart dafür trainiert, sich für Zürich in Position zu bringen. Bei den ersten Mehrkämpfen der Saison wird sich zeigen, wer die Grundlagen aus Südafrika am besten umsetzen kann.